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027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre

027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre

Titel: 027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre
Autoren: A.F.Morland
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geschmiedet. Aber Loxagon wurde größenwahnsinnig. Die Erfolge blendeten ihn. Er wollte nach dem Höllenthron greifen. Da verbündeten sich seine Feinde und vernichteten ihn, den Anführer höllischer Heerscharen. Kein Dämon sprach mehr über ihn, man tat so, als hätte es ihn nie gegeben. Irgendwo befand sich sein Grab, das angeblich immer noch prall gefüllt war mit starker Magie. Wer die Klinge des Höllenschwertes in dieses Grab stieß, dem offenbarte sich der Name der Waffe, und er konnte mit ihr zu einer nahezu untrennbaren Einheit werden. Das war der Grund, weshalb Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, Mr. Silvers Freundin, die die Fähigkeit hatte, zwischen den Dimensionen hin und her zu pendeln, unermüdlich nach Loxagons Grab suchte.
    Daß sich das Höllenschwert nicht mehr in Mr. Silvers Besitz befand, wußte sie nicht. Sie hatte einiges, was hier auf der Welt passierte, nicht mitbekommen. Auch daß Rufus nicht mehr existierte, wußte sie nicht. Über diese Nachricht würde sie sich bestimmt sehr freuen, wenn sie zurückkam.
    »Sei vorsichtig«, sagte Vicky Bonney, als ich die Suite verließ.
    Ich nickte nur.
    Dann stand ich im Lift und fuhr nach unten. Der Mann hinter dem Empfangspult verneigte sich servil, als er mich sah. Ich wußte, daß diese Verneigung eigentlich nicht mir galt, sondern dem Geld, das hinter mir stand. Geld ist Macht, und Tucker Peckinpah hatte Geld wie Heu.
    Und ich war Peckinpahs Partner.
    Ich setzte mich in meinen weißen Peugeot 504 TI und fuhr los. Es war nicht weit bis Soho.
    Während der Fahrt dachte ich an meinen letzten Fall, der ganz harmlos begonnen hatte. Daryl Crenna alias Pakka-dee rief mich an und bat mich, zu ihm zu kommen, weil er zwei Überraschungen für mich hätte. Ich hatte gerade nichts Besseres zu tun und rauschte zu ihm ab.
    Er hatte tatsächlich zwei umwerfende Überraschungen für mich.
    Die erste: Es war ihm gelungen, den Hexenhenker Anthony Ballard, meinen Ahnen, aus dem Totenreich zu holen und als Mitglied seines »Weißen Kreises« zu gewinnen.
    Das war Hammer Nummer eins. Ich stand plötzlich meinem Ahnen gegenüber. Ein ganz sonderbares Gefühl durchrieselte mich dabei.
    Hammer Nummer zwei befand sich im Keller von Daryls Haus, in einem Raum mit schwarzen Wänden. Ich erfuhr von Yuum, dem Weisen aus der Unendlichkeit, dem Dreiäugigen, wie er auch genannt wurde. Mit seinem dritten Auge war Yuum in der Lage, Dinge zu sehen, die sonst niemand sehen konnte.
    Pakka-dee schaffte es, dieses dritte Auge naturgetreu an die Wand zu malen, und anschließend bat er Yuum, das Auge zu beleben, was dieser auch tatsächlich tat. Von diesem Moment an wachte das Auge des Weisen aus der Unendlichkeit über die Menschen.
    Wo immer die schwarze Macht etwas inszenierte – das wachsame Auge sah es und zeigte, was es sah, wobei es bei gleichrangigen Ereignissen dem näheren den Vorzug gab, weil diesen Ort Daryl Crenna und seine Freunde früher erreichen konnten.
    Ich hatte das Glück, daß uns das Auge zeigte, wie Arma, die Zauberin, zum rot glühenden Skelett geworden, dem Sarg der tausend Toten entstieg, wodurch es mir möglich war, sofort etwas gegen sie zu unternehmen…
    Soho.
    Zwei Minuten noch, dann war ich am Ziel. Ich sah die Polizeiautos. Der Verkehr wurde umgeleitet, damit niemand zu Schaden kam und die Arbeit der Polizei nicht behindert wurde. Ein Polizist wollte auch mich in die nächste Querstraße schicken, doch ich fuhr nicht weiter.
    »Mann, was soll das?« rief er ärgerlich und kam näher. »Verstehen Sie meine Handzeichen nicht?«
    »Doch.«
    »Dann richten Sie sich gefälligst danach.«
    »Ich bin Tony Ballard und möchte zu Inspektor O’Hanaway.«
    Er wußte Bescheid. »Ach so«, sagte er und ließ mich geradeaus weiterfahren.
    Gene O’Hanaway beeindruckte Tucker Peckinpahs Geld, das hinter mir stand, überhaupt nicht. Er musterte mich, als hätte ich die Pest, und machte seinem Unmut Luft: »Zustände sind das… Ich muß schon sagen, seit zwanzig Jahren bin ich nun schon Polizist, aber das ist mir noch nicht untergekommen … Da erhält man auf einmal von oben die Weisung, auf einen Privatdetektiv namens Tony Ballard zu warten und alles gutzuheißen, was der tut … Wenn Sie mich fragen – jetzt steht die Welt bestimmt nicht mehr lange.«
    »Tut mir leid, wenn Ihr Weltbild dadurch aus den Fugen geriet, Inspektor«, sagte ich. »Aber außergewöhnliche Fälle erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Ich denke, dem müssen Sie zustimmen.«
    »Man sagt,
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