Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0269 - Jagd auf den Zeitagenten

Titel: 0269 - Jagd auf den Zeitagenten
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wieder in der verwüsteten Memo-Halle. Er legte Frasbur auf den Boden und setzte den inzwischen wieder sichtbar gewordenen Lemy vorsichtig ab.
    In Guckys Stimme war Genugtuung.
    „Nun, Frasbur, was sagen Sie jetzt? Ihre Roboter sind alle verschrottet und nichts mehr wert. Ob die Nachrichtenverbindung zu Ihren Auftraggebern noch klappt, weiß ich nicht. Aber ich weiß, daß Sie sie kaum noch benötigen werden. Und Jetzt möchte ich Sie bitten, die drei Gefangenen von ihrem Schock zu lösen. Sind Sie dazu bereit?"
    Frasbur konnte nicht antwo rten, aber er dachte.
    Und er dachte ein klares, unmißverständliches NEIN.
    Gucky nahm ihm die Geräte ab, die zur Erzeugung des Schutzschirmes dienten. Er nahm ihm überhaupt alles ab, was verdächtig erschien. Er ließ ihm nur die Uniform. Dann injizierte er ihm das Gegenmittel, und wenige Sekunden später war Frasbur wieder handlungsfähig. Aber das nützte ihm nicht viel. Lemy hielt seine Waffe ständig auf den Zeitagenten gerichtet.
    Gucky kramte in seinen Taschen und holte ein Röhrchen mit Tabletten daraus hervor. Er hielt sie auf der flachen Hand und betrachtete sie mit einem fast liebevollen Blick.
    „Ein Teufelszeug, das unsere Chemiker da entwickelt haben! Man sieht es den Pillen gar nicht an, wie verheerend ihre Wirkung sein kann. Und dann noch so schnell! Selbst ein Saurier würde nach wenigen Minuten vergessen, daß er ein paar Tonnen wiegt. Er würde überhaupt alles vergessen. Wie ein Mensch.
    Nur ist die Wirkung beim Menschen noch schlimmer, weil er schließlich etwas besitzt, das man vernichten kann. Ein Gehirn nämlich."
    Er sah auf Frasbur hinab, der auf der Erde hockte.
    „Ich verstehe kein Wort", erklärte Frasbur störrisch, obwohl Guckys Andeutungen deutlich genug waren.
    „Was sind das für Tabletten?"
    Gucky hielt die Rolle gegen das indirekte Licht der Decke.
    „Gehirnwindungsbegradigungsmittel", sagte er versonnen. „Die Gedanken haben es dann leichter."
    Frasbur blickte ihn verständnislos an.
    „Ha?" machte er erschüttert. „Ist doch ganz einfach! Aber Sie sind ja Laie, das hätte ich fast vergessen.
    Nun, wie erzähle ich's meinem Kinde? Also, der Erfolg ist der, um es ganz einfach auszudrücken, daß durch Wegfallen der Windungen die Gedanken derart schnell durch das Gehirn sausen, daß es überhaupt keine Zeit mehr hat, Erinnerungen zu speichern. Na, dämmert es?"
    Frasbur sah Gucky nun nicht mehr verständnislos, sondern ziemlich erschrocken an.
    „Sie wollen mir die Erinnerung nehmen?"
    „Nicht nur das", erzählte Gucky gleichmütig und öffnete das Röhrchen. Er nahm gleich zwei Tabletten in die flache Hand und sah sich suchend um. „Etwas Wasser wäre vielleicht ganz gut, dann schmecken sie nicht so bitter. Ach, das mit der Begradigung wäre ja halb so schlimm. Aber das Mittel wirkt tiefer, mein Freund. Die einmal vorhandenen Erinnerungen bleiben ja. Sie werden uns also alles erzählen, was Sie bis zu diesem Augenblick wissen. So zum Beispiel auch, wie man die Gefangenen aus ihrer Starre befreit.
    Und mehr wollen wir ja nicht wissen. Aber was dann geschieht, davon haben Sie nicht mehr viel. Das Gehirnwindungsbegradigungsmittel..."
    „Hören Sie auf!" krächzte Frasbur entsetzt. „Sie sind ja ein Teufel!"
    „Danke für das Kompliment. Aber ich lasse Sie zufrieden, wenn Sie mir verraten, wie wir unsere Freunde im Gitterkäfig dort wieder gesund und munter bekommen."
    „Und wenn ich es täte - was dann?"
    „Sie sind unser Gefangener und haben keine Bedingungen zu stellen, aber ich verspreche Ihnen, daß Ihnen nichts geschieht. Auf keinen Fall werden wir Experimente mit Ihnen anstellen oder Ihr Gehirn antasten."
    Frasbur dachte nach. Dann nickte er.
    „Also gut. Ich werde Ihnen helfen. Darf ich aufstehen?" Gucky las in seinen Gedanken und stellte befriedigt fest, daß Frasbur die Wahrheit sprach. Die Aussicht, für immer ein stammelnder Idiot sein zu müssen, war zuviel für ihn gewesen. Er wollte sich jetzt bereitwillig zeigen, um vielleicht später eine Gelegenheit zur Flucht zu finden.
    „Stehen Sie auf, aber keine falsche Bewegung. Und wehe. Sie vergreifen sich an den Gefangenen!"
    Gucky hielt das Röhrchen hoch. „Dann bekommen Sie den ganzen Inhalt auf einmal, und ich kann Ihnen versichern, daß es dann im ganzen Universum keinen größeren Dummkopf mehr geben wird als einen gewissen Frasbur."
    Der Zeitagent wehrte mit beiden Händen ab.
    „Wären Sie Telepath, wüßten Sie, daß ich es ehrlich meine."
    „Wäre ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher