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0267 - Die Taximörder von New York

0267 - Die Taximörder von New York

Titel: 0267 - Die Taximörder von New York
Autoren: Die Taximörder von New York
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schob Tonio uns einfach beiseite und baute seine zwei Zentner vor dem Burschen auf. Ruckartig fuhr sein Daumen hoch und deutete zur Tür.
    »’raus, Freundchen! Wenn du bei drei nicht verschwunden bist, liefern sie dich ins New Yorker Hospital ein, hast du verstanden?«
    Der Fatzke wurde nur noch frecher. »In Ihrer Bude stinkt es, Mister. Bestellen Sie mir ein Taxi, dann…«
    Weiter kam er nicht mehr. Die stinkende Bude hätte Tonio noch verdaut. Aber daß der Bursche in diesem Aufzug noch nach einem Taxi verlangte, war für den Dicken zuviel.
    Tonios dichtbehaarte Hand verkrallte sich in das Jackett des Burschen, und bevor wir recht begriffen, gab er ihm einen Stoß. Der Jüngling segelte an vier Tischen vorbei und knallte gegen die Tür, die unter seinem Anprall zersplitterte. Sie hing nur noch schief in den Angeln, und der Mörderimitator war verschwunden.
    Phil aß weiter, ohne sich um den Burschen zu kümmern, der uns provozieren wollte.
    Tonio spuckte angewidert auf den Boden. »So eine freche Wanze«, knurrte er. »Das ist mir die Tischlerrechnung wert.«
    Wir folgten ihm zur Theke und bestellten noch zwei Highballs.
    »Die Steaks kannst du abräumen, Tonio«, meinte ich, »der Appetit ist uns gründlich vergangen.«
    Er nickte. »Die brauchen Sie nicht zu bezahlen, Mr. Cotton.«
    »Okay, Tonio.«
    Bei Tonio gab es in solchem Fall keinen Protest. Er wäre uns ewig böse gewesen. Plötzlich sah ich seine Stimadem anschwellen.
    Ich sah mich um. Gerade betrat der junge Bursche wieder die Snackbar. Hinter ihm traten zwei stämmige Cops ein. Sie kamen bis an die Theke. Einer beugte sich grinsend zu Tonio hinüber.
    »Na, Vallero, hat es mal wieder Stunk gegeben? Der Gentleman beschwert sich gerade bei uns. Sieht nach Körperverletzung aus, alter Römer.«
    »Mama mio, Sergeante«, stöhnte Tonio, »nehmen Sie Rücksicht auf meip schwaches Herz. Ich habe dort hinten auf dem Tisch zwei Steaks stehen. Frisch und saftig, wie sie sind, schlage ich sie dem Boy hier links und rechts um die Ohren, wenn er nicht augenblicklich verschwindet. Sie können mich anschließend gern auf die Station schleppen, aber vorher mache ich kleine Hamburgers aus ihm.«
    Ich zog meinen Ausweis hervor und hielt ihn dem Cop unter die Nase.
    »He, FBI?« staunte er. »Das konnten wir schließlich nicht wissen, Sir.«
    Ich nickte. »Ganz New York sucht einen brutalen Taxi-Mörder. Die Art seines Auftretens wird in Presse und Rundfunk bekanntgegeben, und ausgerechnet ein Patrolman fällt auf den faulen Zauber dieses Burschen herein. Wie sollen wir jemals den Mörder finden, wenn wir schon bei der Stadtpolizei so wenig Hilfe finden.«
    Sie salutierten stumm, nahmen sich die zeternde Jahrmarktsfigur unter den Arm und verschwanden.
    Wir tranken unsere Gläser leer und drückten Tonios Riesenpranke. Dann gingen auch wir hinaus. Ich brachte Phil noch nach Hause und fuhr dann zu mir. Im Hausbriefkasten war Post für mich. Es war ein blaues Kuvert ohne Absender.
    Ich öffnete es und zog einen mit Maschine geschriebenen Bogen heraus. Verblüfft las ich:
    Mr. Cotton!
    Mit großem Interesse habe ich Ihren Televisionauftritt verfolgt.
    Es ist nett, daß Sie die Bevölkerung über meine Arbeit so prächtig unterrichtet haben. Allerdings betrübt mich die Feststellung, daß unsere wohlhabende Stadt New York nur lumpige zweitausend Dollar auf meine Ergreifung ausgesetzt hat. Ich hoffe, daß sich mein Wert in den kommenden Wochen steigert. Bis dahin wünsche ich Ihnen alles Gute. Denken Sie bitte an Dienstag, den 3. Juli. Um Ihnen unnötige Kombinationen zu ersparen, verrate ich Ihnen, daß ich diesmal in der Bronx wirken werde.
    Gute Jagd, Mr. Cotton.
    Ihr Taxi-Mörder
    ***
    Dienstag, 3. Juli, vierzehn Uhr!
    Die Lagebesprechung für den Großeinsatz im Bronx-Distrikt neigte sich ihrem Ende zu. Ich ging zur Karte zurück und nahm den Zeigestock. Viele bunte Fähnchen steckten auf dem Stadtplan.
    »Ich rekapituliere noch einmal, meine Herren! Wie unser Einsatzleiter, Mr. Rossen, bereits ausführte, ist unsere Aufgabe sehr schwierig. Jede Planung kann daher nur als Vorbeugungsmaßnahme gelten. Wir können nur hoffen, daß der Mörder sich dazu verleiten läßt, seinen neuen Mordplan wie angekündigt im Bronx-Distrikt durchzuführen. Besinnt er sich rechtzeitig und verlegt sein Betätigungsfeld in einen anderen Distrikt, so dürfte unsere ganze Mühe umsonst sein. Das gleiche gilt für den Fall, daß er seine Aktion für heute angekündigt hat, um sie an einem
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