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0267 - Die Taximörder von New York

0267 - Die Taximörder von New York

Titel: 0267 - Die Taximörder von New York
Autoren: Die Taximörder von New York
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beleuchteten ein Yellow Cab und die nähere Umgebung. Trotz der späten Stunde hatten sich zahlreiche Schaulustige eingefunden.
    Wir stiegen aus und bahnten uns einen Weg durch die Menge.
    Lieutenant Tyber, der gerade mit einem grauhaarigen Mann sprach, entdeckte uns und kam sofort heran.
    »Hallo, G-men? Sieht fast so aus, als wäre der Fall für euch.«
    Wir gingen zu dem Cab hinüber.
    »Was haben Sie festgestellt, Tony?« fragte ich ihn, nachdem wir den Toten gesehen hatten.
    »Doc Bliß meint, daß der Tod vor etwa einer Stunde eingetreten ist. Der Täter hat zweimal geschossen. Beide Schüsse waren tödlich. Eine Patronenhülse fanden wir auf dem Vordersitz neben dem Toten. Nach der anderen wird noch gesucht.«
    Er hielt mir die Patronenhülse hin, und ich sah sie mir genau an. Dann gab ich sie wortlos Phil. Der betrachtete sie kurz und nickte.
    »Kaliber 6,35, Jerry. Könnte wieder von einer belgischen FN stammen.«
    »Ganz meine Meinung! Sagen Sie, Tony, haben Sie schon die Taschen des Toten durchsucht?«
    Lieutenant Tyber nickte. »Er heißt Bobby Ford und wohnt Horatio Street 43, Manhattan. Geld fanden wir nicht bei ihm. Die sonst übliche Tasche fehlt. Demnach handelt es sich um Raubmord.«
    »Sind Zeugen vorhanden?«
    »Zwei junge Leute. Sie haben den Toten gefunden und einen Parkwächter zum Telefon geschickt. Das junge Mädchen ist völlig mit den Nerven fertig.«
    Er deutete auf einen jungen Mann und ein Mädchen. Wir gingen zu ihnen, und ich tippte dem Boy auf die Schulter.
    »Junger Freund, kann ich Sie einen Augenblick sprechen?«
    Er wandte sich um und sah mich stumm an.
    Ich deutete auf das weinende Girl. »Ihre Freundin?« fragte ich.
    Er nickte. »Yes, Sir. Wir — wir waren im Kino und anschließend noch in den Park gegangen.«
    Er suchte krampfhaft, nach Worten. Ich stellte mich vor.
    »Ich bin Richard Ilorning, Mr. Cotton«, sagte der Junge. »Wir saßen auf einer Bank am Pond-Weg.« Er berichtete mir von den Vorgängen.
    »Wie heißt Ihre Freundin?« fragte ich Richard Horning.
    »Belinda Le Roy, Sir. Wir wohnen in derselben Straße. Unsere Grundstücke grenzen aneinander. Es sind die Nummern 2536 und 2538 Shore Boulevard in Astoria.«
    Ich notierte mir die Adressen. Der Stadtteil Astoria liegt im nördlichen Queens.
    »Sagen Sie, Mr. Horning, haben Sie irgend jemand gesehen? Ich meine, fiel Ihnen eine Person in der Nähe des Tatortes auf?«
    Er schüttelte den Kopf. »No, Mr. Cotton. Der einzige Mensch, der uns danach begegnete, war der Parkwächter, der die Polizei anrief.«
    »Du vergißt den pfeifenden Mann, Richard«, unterbrach ihn das Girl.
    »Was hat es mit diesem Mann für eine Bewandtnis, Miß Le Roy?« fragte ich.
    Sie erzählte mir stockend ihr Erlebnis.
    »Konnten Sie etwas erkennen, als er sich die Zigarette ansteckte?« fragte Phil.
    Richard Horning nickte. »Er trug einen weißen Panamahut und weiße Handschuhe. Sein Anzug war grau, so glaube ich wenigstens. Er trug auch eine Krawatte.«
    »Konnten Sie sein Gesicht erkennen?« fragte ich.
    »Ich möchte sagen, es war hager mit einem spitzen Kinn. Aber genau sah ich es nicht.«
    »Er pfiff den Death Sea Blues«, warf Belinda Le Roy ein. »Ich habe eine Schallplatte davon in meiner Sammlung.«
    Ich sah Phil an. »Er könnte es sein, Phil. Anzug, Hut und Handschuhe stimmen überein mit den Zeugenaussagen der beiden anderen Morde.«
    Phil nickte. »Nicht zu vergessen, diese Pfeiferei, Jerry. Der Mörder von Harold Kreß pfiff einen Blues, als er an den Taxi-Stand trat. Die Kollegen des ermordeten Drivers haben das übereinstimmend ausgesagt.«
    »Können Sie uns die Melodie vorpfeifen, Miß Le Roy?« fragte ich.
    Sie versuchte es, aber es blieb bei dem Versuch. Die Erinnerung war zu stark für das Girl. Sie begann wieder zu weinen.
    Ich wandte mich an Lieutenant Tyber. »Tony, haben Sie eine Taschenlampe bei sich? Ich möchte mir die Stelle bei der Bank einmal ansehen.«
    Er nickte und rief zwei Cops mit ihren Scheinwerfern herbei.
    »Können Sie uns begleiten?« fragte ich Horning.
    Der junge Mann nickte und führte uns. Mit den Scheinwerfern strahlten wir die Stelle an und fanden tatsächlich ein vor kurzer Zeit abgebranntes Zündholz. Andere Spuren waren nicht zu erkennen. Wir suchten dennoch herum und folgten dem Weg ein Stück. Dabei fanden wir dicht neben dem Rasen eine lederne Geldtasche, wie sie die Taxi-Drivers bei sich haben. Sie war leer. Vorsichtig schlug ich sie in mein Taschentuch ein. Dann gingen wir
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