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0267 - Dämon der sieben Meere

0267 - Dämon der sieben Meere

Titel: 0267 - Dämon der sieben Meere
Autoren: Werner Kurt Giesa
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benommen.
    »Danke, Caroon«, krächzte er. »Was halten Sie von der Lage?«
    Caroon tippte sich an die Stirn. »Das, Commander«, sagte er. »Sind Sie verletzt?«
    Siccine schüttelte den Kopf. »No, Sir. Halten Sie mir den Rücken frei. Ich setze einen Funkspruch ab.«
    Caroon nickte. Während er Tür und Fenster im Auge behielt, begann er die Schußwunden der beiden Bewußtlosen zu verbinden. Siccine schaltete das Funkgerät ein. Der starke Sender, der über eine eigene Stromversorgung verfügte, begann zu arbeiten.
    »Mayday, Mayday, MS NATO-ANTARES«, begann Siccine. »Gefechtsberührung mit Fliegendem Holländer erfolgt. Werden geentert. Besatzung verfällt dem Wahn. ANTARES steht kurz vor der Totalzerstörung. Warnung an alle! Bei Auftauchen des schwarzen Schiffes bereits aus größtmöglicher Distanz Vernichtungsfeuer eröffnen…«
    Da merkte er, daß er ins Leere sprach. Das Gerät hatte sich abgeschaltet. Die Stromkontrollen glühten nicht mehr.
    Eine umfaßbare Kraft verhinderte, daß er seinen Notruf beendete…
    ***
    Dennoch war sein Notruf nicht ungehört verhallt. Nur ein Teil kam durch, aber in der Leitstelle machte man sich seine Gedanken. Niemand hatte ernsthaft damit gerechnet, daß die Auseinandersetzung mit dem unbekannten Schiff so enden würde. Jeder hatte geglaubt, es handelte sich um ein einfaches Piratenschiff, das beim Auftauchen des Kreuzers die Waffen streckte oder floh. Daß es aber eine Macht gab, die so einfach mit einem der modernsten Kriegsschiffe fertig wurde, bestürzte die Verantwortlichen.
    Vom Flugzeugträger CENTURIO ALPHA, rund hundert Seemeilen vom zuletzt gemeldeten Standort der ANTARES entfernt, starteten zwei Starfighter, um die Lage zu klären und notfalls mit den Bordraketen einzugreifen. Aber niemand rechnete damit, daß ihr Einsatz noch rechtzeitig kommen würde.
    Seegefechte dieser Art pflegten im allgemeinen recht schnell vonstatten zu gehen…
    ***
    Das eiskalte, sturmgepeitschte Wasser lähmte Nicole förmlich. Sie konnte sich nicht annähernd so schnell bewegen, wie sie es normalerweise gewohnt war. Hinzu kam die schwere Winterkleidung, die sich mit Wasser vollgesogen hatte und an ihr zerrte. Aber sie zog sie nicht aus, nicht nur, weil sie hinterher an Bord tierisch frieren würde, sondern auch, weil ihr nicht genug Zeit blieb. Sie sah die Haie kommen!
    Und das rettende Tau… war so weit…
    Wenn dieser Idiot da oben doch auf die Idee käme, in der entgegengesetzten Richtung an der Reling entlang zu laufen! dachte sie verzweifelt. Dann käme er mir mit dem Tau entgegen…
    Aber er war wohl wie vom Schreck gelähmt, denn auch er mußte die Haie sehen, Nicole drehte sich. Die Biester kamen so schnell näher… zwar hieß es, daß man sie verscheuchen konnte, wenn man sie unter Wasser anschrie, oder daß sie nicht angriffen, wenn man sich ganz still verhielt. Aber Nicole war nicht sicher, ob das auch die Haie wußten.
    Sie drehte sich und hoffte, daß die Kombiwaffe auch im Wasser funktionierte. Sie hielt sie immer noch umklammert, aber wenn sie Pech hatte, war das Ding nicht ganz wasserdicht, und sie würde beim Bètätigen des Abzugs einen elektrischen Schlag bekommen, der sie mindestens betäubte, vielleicht sogar tötete.
    Aber es blieb ihr nichts anderes übrig als es zu riskieren. Denn im anderen Fall war sie garantiert tot. Dann fraßen sie nämlich die Haie.
    Sie löste den Lähmstrahler aus.
    Im nächsten Moment schrie sie auf. Wasser leitet Strom! Nicole wurde durchgeschüttelt und sekundenlang drohte ihr Herz stehenzubleiben. Die Energie wirkte hier ganz anders als normal in trockener Luft.
    Aber auch die Haie bekamen ihren Teil mit. Zwar nur schwache Stromstöße, aber die reichten aus, die Fische zu verwirren. Das verschaffte Nicole etwas Luft. Sie tauchte unter, bekam sich langsam wieder unter Kontrolle und sah, daß die Haie unruhig kreisten. Offenbar wußten sie nicht, was sie von diesem Stromstoß zu halten hatten, merkten aber, daß der von ihrem vermeintlichen Opfer kam.
    Nicole umklammerte die Waffe immer noch. Das Ding war zu kostbar, um es zu verlieren. Die Versuchsabteilung des weltweiten Möbius-Konzerns hatte erst sehr wenige Prototypen zur Erprobung konstruiert, und eine dieser Waffen war bereits zerstört worden, beim Kampf um Château Montagne gegen Leonardo und seine Skelett-Krieger.
    Irgendwie schaffte sie es jetzt, das Tauende zu fassen, schlang es sich mehrfach um Arm und Schulter und schrie nach oben. »Ziehen! Ziehen, um Himmels
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