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0266 - Die Tempel von Darak

Titel: 0266 - Die Tempel von Darak
Autoren: Unbekannt
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wie?"
    Die Außenmikrophone der Druckhelme vermittelten den Männern ein ohrenzerreißendes Chaos urzeitlichen Gebrülls. Der Luftdruck auf Washun war bedeutend höher als die Terranorm, was sich positiv auf die Leitung der Schallwellen auswirkte. Auf menschliche Nerven allerdings wirkte es sich alles andere als das aus.
    Doch zumindest John C. Shelton schien keine Nerven zu besitzen. Er ging äußerst sparsam mit der Energie seiner Waffenmagazine um, seit er wußte, daß von den Paddlern kein Nachschub zu erwarten war. Dafür traf jeder seiner Punktschüsse.
    Die gurkenförmigen Ontamane wurden dezimiert.
    Dann brachen aus dem nahen Waldrand plötzlich andere Ungeheuer hervor. Tiefblau schillernde Spitzkegel von etwa vier Metern Grundflächendurchmesser und sechs Metern Höhe schoben sich schwankend heran. Zuerst sah es so aus, als könnten die relativ langsamen und unbeholfenen Monstren keine nennenswerte Gefahr bilden. Die keilförmig in Richtung der vierten Kuppel vordringenden Paddler kümmerten sich nicht um diese Wesen.
    Oberst Shelton jedoch gab seinen Männern ein Zeichen, ihm zu folgen. Ohne einen Schuß abzugeben, drang er mit weiten Sprüngen gegen den Waldrand vor. Die Menschen schoben sich in eine Lücke zwischen den Kämpfenden; zur Rechten befanden sich noch einige Dutzend Ontamane im vergeblichen Kampf gegen die Entsatztruppe der Ingenieure - zur Linken nahten die schwankenden Kegeltürme.
    Als die Ungeheuer noch etwa zwanzig Meter entfernt waren, gab der Oberst den Feuerbefehl. Drei sonnenhelle Impulswellenbündel fanden ihre Ziele. Danach visierten die Offiziere die nächsten Türme an. Zu ihrer Überraschung mußten sie jedoch feststellen, daß die drei zuerst Getroffenen ihren Vormarsch fortsetzten. Die Impulstreffer hatten sie augenscheinlich zwar verwunden, aber nicht töten können.
    Sie wandten sich wieder den ersten Zielen zu. Bald hatten sie heraus, daß fünf Sekunden Dauerfeuer nötig waren, um einen der Kegel auszuschalten.
    Inzwischen waren die anderen Ungeheuer auf etwa zehn Meter herangekommen.
    Und dann erlebten die Menschen eine unangenehme Überraschung.
    Die Kegelspitzen entfalteten sich jählings zu Gebilden, die riesigen Orchideen glichen. Aus der Mitte dieser Gebilde aber zuckten mit der Geschwindigkeit eines Geschosses Hunderte und aber Hunderte weißlicher, schleimiger Fäden.
    Captain Uwanok fühlte sich unversehens von den Beinen gerissen. Als er die Überraschung verdaut hatte, entdeckte er, daß er sich mitten in einem Netz klebrigen Gespinstes befand und daß dieses Netz sich mit großer Geschwindigkeit auf den nächsten Turm zubewegte. Blitzschnell schoß es durch Ainos Kopf, daß ein Tier ihm keinesfalls Schaden zufügen konnte. Sein Körperschirm war eingeschaltet, und was für Strahlwaffen undurchdringlich war, mußte es auch für klebrige Tentakel und andere organische Werkzeuge sein.
    Doch dann - gerade noch rechtzeitig - fiel ihm ein, welche sekundäre Wirkung die Maahks mit ihren gezähmten Bestien erzielten. Sobald das Gros der Ausfalltruppe gefangen war, brach die Verteidigung des Paddler-Stützpunktes mit Sicherheit zusammen.
    Er schaltete seinen Antigravgenerator auf volle Leistung und schoß nach oben. Aber schon Sekunden später wurde sein Flug mit einem heftigen Ruck angehalten. Der Antigrav kämpfte vergebens gegen die animalische Kraft und die Schwerkraft von 2,7 Gravos an, die sich scheinbar gegen ihn verbündet hatten.
    Gleich einem Fesselballon hing Aino Uwanok fünfzehn Meter hoch über dem Kampfplatz.
    Glücklicherweise konnte er sich innerhalb des schützenden Individualschirmes ungehindert bewegen. Er drehte sich so, daß er den rosigen „Blütenkelch" anvisieren konnte, aus dem die Fangfäden kamen.
    Diesmal genügte ein Schuß, um den Turm auszuschalten.
    Offenbar war der „Kelch" die verwundbarste Stelle jener Monstren.
    Die Fangfäden erschlafften augenblicklich und fielen herab. Der Captain schoß steil nach oben, bevor er seinen Antigrav wieder einregulieren konnte.
    Er stellte seinen Helmfunk auf mittlere Reichweite.
    „Hallo! Oberst Shelton, Messier! Steigen Sie auf meine Höhe.
    Von hier oben werden wir schneller mit den Türmen fertig!"
    Als keine Antwort erfolgte, begann er zu suchen. Die kosmischen Ingenieure kämpften unterdessen auch gegen die Turmungeheuer, kamen aber nur noch sehr langsam vorwärts. Aino befürchtete das Schlimmste für die Besatzung von Kuppel vier. Doch bevor er wieder in den eigentlichen Kampf eingriff,
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