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0266 - Die Tempel von Darak

Titel: 0266 - Die Tempel von Darak
Autoren: Unbekannt
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Hyperwellen benutzten ein „übergeordnetes" Transportmedium. Mit speziellen Empfangsantennen und Wandelaggregaten konnte man sie im Normalkontinuum empfangen, aber nicht in der zwischen den Kontinua liegenden Librationszone des Linearraums.
    Perry Rhodan saß vor der erleuchteten 3-D-Projektion des Kartentisches und betrachtete die rote Linie, die in fast regelmäßigen Abständen von blauen Kreisen unterbrochen wurde.
    Rot zeigte den automatisch markierten bisherigen Kurs an, während die blauen Kreise die Koordinaten markierten, an denen das Schiff Orientierungsaustritte vorgenommen hatte.
    Rhodans Rechte betätigte den elektronischen Zeigestab. Eine helle, flimmernde Linie durchzuckte von schräg oben her die Kartenprojektion und blieb mit der Spitze am bisherigen Endpunkt der Kursmarkierung stehen. „Wir haben etwa die Hälfte der Strecke hinter uns. Theoretisch müßten wir noch vier Zwischenraumetappen hinter uns bringen, um das Ziel zu erreichen, das sich ungefähr hier befinden müßte ..."
    Der Elektronenstrahl wanderte weiter und blieb an einem Punkt stehen, der sich nahe des galaktischen Zentrumsrandes befand.
    Der Punkt war in Wirklichkeit eine winzige rote Kugel, die ihrerseits den Bahnort eines kleinen roten Sternes markierte.
    „Wenn die letzten Feinpeilungen stimmen, befindet sich der fremde Sender in der Nähe jener Sonne."
    Er hob den Kopf und blickte das schmale Gesicht des weißhaarigen Mannes an, der sich interessiert über die Kartenprojektion beugte.
    Der Lordadmiral lächelte. Aber seine albinotisch rötlichen Arkonidenaugen blieben unberührt davon. Er erwiderte leise: „Du sagtest ganz richtig, theoretisch wären es noch vier Etappen bis zum vermutlichen Ziel. Die Wirklichkeit sieht ein wenig anders aus, Perry. Wir stoßen immer tiefer in ein Gebiet vor, das sich durch große Sternendichte auszeichnet. Dadurch wird die Orientierung erheblich erschwert. Ich würde also nicht ganz so optimistisch urteilen."
    Nachdenklich nickte der Großadministrator.
    „Ich stimme dir zu, Freund. Andererseits bin ich fest entschlossen, die Navigationsschwierigkeiten nicht als Hindernis zu betrachten."
    In seinen Augen blitzte es auf.
    „Die Fremden arbeiten nicht mit Richtstrahl. Das bedeutet, daß ihr Funkspruch ebenso wie ihr Peilzeichen von unzähligen anderen Schiffssendern empfangen wurde. Wenn wir uns nicht ganz erheblich beeilen, und zwar ohne Rücksicht auf irgendwelche Schwierigkeiten der Navigation, könnten wir am Zielort noch andere Interessenten antreffen, und daran liegt mir absolut nichts."
    „Willst du wieder einmal mit dem Kopf durch die Wand, kleiner Barbar?" Atlan lachte gutmütig. „Na, schön. Wie ich dich kenne, hast du dem Kommandanten längst entsprechende Order erteilt.
    Eine Diskussion erübrigt sich also."
    Rhodan schmunzelte unterdrückt.
    „Du kennst mich fast zu gut, Arkonide."
    In diesem Augenblick meldete sich Cart Rudo über Interkom und teilte mit, daß die CREST III in dreißig Sekunden das Ende der fünften Linearraumetappe erreichen würde.
    Die beiden führenden Männer der Expedition wandten sich daraufhin dem Reliefschirm zu. Die blaue Zielsonne war zu einer tellergroßen Scheibe angewachsen. Gleichzeitig hatte sie sich etwas aus der Mitte entfernt. Oberst Rudo pflegte dafür zu sorgen, daß ihm nach dem Wechsel kein unnötiger Zeitverlust durch Manöver im Normalraum entstand.
    Der Übergang kam so abrupt wie immer. Während noch das bisher beständige Dröhnen des Kalup-Konverters in einem röchelnden Laut erstarb, wandelte sich die Umgebung schlagartig.
    Die Schleier und Wirbel auf den Normalraumschirmen machten einer atemberaubenden Sternenfülle Platz, und im Zielschirm strahlte die blaue Sonne vor einem Hintergrund aus Hunderten anderer Sonnen, die wie Perlen auf schwarzem Samt wirkten.
    Nur fünf Minuten lang brauchten die Funk und die Ortungszentrale, um eine neue Peilung vorzunehmen. Dann „fiel" der Raumgigant erneut in den Zwischenraum zurück. Diesmal standen drei verschiedene Sonnen dicht neben und hintereinander im Reliefschirm, ein Zeichen für die rasch zunehmende Sternendichte.
    Der Vorgang wiederholte sich mehrmals innerhalb von vier Stunden. Danach stand es fest, daß die Peilsignale tatsächlich von einem noch unsichtbaren Punkt in unmittelbarer Nähe des roten Zwergsternes kamen.
    Nach dem letzten Linearraumeintritt befahl der Großadministrator volle Gefechtsbereitschaft. Lautsprecher unterrichteten die Besatzung, und innerhalb weniger
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