Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0265 - In Brooklyn blüht der Galgenbaum

0265 - In Brooklyn blüht der Galgenbaum

Titel: 0265 - In Brooklyn blüht der Galgenbaum
Autoren: In Brooklyn blüht der Galgenbaum (3 of 3)
Vom Netzwerk:
bisschen, als auch er hochkam.
    »Du scheinst wirklich was zu taugen. Okay, ich bin einverstanden. Hundert die Woche und Prämien bei besonderen Aufträgen. Aber eine Bedingung: Jeder Neue hat eine Probe abzulegen.«
    Jack Gallus zuckte die Achseln.
    »Meinetwegen.«
    »Wie heißt du eigentlich?«
    »Jack Gallus.«
    »Gut, Jack. Hör zu! Es kommt mir nicht ungelegen, dass ein Mann wie du gerade jetzt auftaucht. Ich kann gute Leute gebrauchen, wenn sie in jeder Beziehung zuverlässig sind. Wie sieht es damit aus?«
    Gallus zuckte schon wieder die Achseln.
    »Was soll ich große Reden halten«, brummte er. »Du wirst es ja sehen.«
    Brian O’Kelly lächelte. Er warf Nick Strandford einen zufriedenen Blick zu. Dann runzelte er die Stirn und sagte:
    »Nick, lass uns allein! Und sorge dafür, dass mich auch die Kleine jetzt nicht stört. Ich möchte mit Jack eine heikle Sache besprechen«
    »Okay, Boss«, erwiderte der Vormann.
    Nachdem Strandford das Zimmer verlassen hatte, deutete O’Kelly auf das Plüschsofa. Jack Gallus setzte sich. O’Kelly ging zu einer Vitrine und nahm eine kleine Kassette heraus. Abgewandt zählte er ein paar Geldscheine.
    »Hier hast du dein Handgeld«, sagte er und reichte Gallus die Banknoten. »Fünfzig wie abgemacht. Und einen Hunderter extra, damit du dir ein paar Hemden kaufen kannst und was du sonst vielleicht nötig hast.«
    »Danke, Boss«, sagte Gallus mit unbewegtem Gesicht und schob das Geld in die Hosentasche.
    »Schon gut«, erwiderte O’Kelly. »Du brauchst es den anderen nicht imbedingt auf die Nase zu binden, dass es bei dir gleich mit einer bevorzugten Behandlung losgeht.«
    »Ich werde mich hüten.«
    »Das ist vernünftig. Und jetzt hör zu! Kennst du die Verhältnisse in New-York?«
    »Nein.«
    »Ich will dir das Wichtigste erzählen. Vor einiger Zeit haben sich sechs Banden zusammengeschlossen: meine, ferner die Banden von Lonely-Tony, Bloyd Morgan, Hank Ward, Herbert Laine und von einem Kerl, dessen richtigen Namen nicht einmal die Polizei kannte. Er hatte einen Vogel und trug nur graue Kleidung. Deswegen war er unter dem Namen ›der Graue‹ bekannt.«
    »Ich habe irgendwas davon in einer Zeitung gelesen«,murmelte Gallus. »Wurde er nicht erschossen?«
    »Ja. Von einem Mann, der den Auftrag dazu bestimmt von Herbert Laine hatte. Ich kann das nicht beweisen, aber ich bin ganz sicher.«
    »Aber warum schließt sich Laine erst mit Leuten zusammen, wenn er sie dann umlegen lässt?«
    Brian O’Kelly spuckte den Kaugummi aus. »Ich fürchte, Laine wül die Führung an sich reißen, indem er nach und nach jeden von uns beseitigen lässt«, sagte O’Kelly düster. »Ich habe keine Lust, eines-Tages irgendwo aus dem Hinterhalt abgeknallt zu werden. Deswegen werden wir diesem Laine zuvorkommen, verstehst du? Du wirst ihn umlegen. Ich zahle dir eine gute Prämie dafür. Das wird für dich gewissermaßen die Aufnahmeprüfung sein.«
    Jack Gallus blieb imbewegt. Er griff nach der Zigarettenschachtel, die auf einem kleinen Tisch lag, und bediente sich. Langsam blies er den ersten Rauch aus. Herbert Laine, dachte er. Ich soll ihn also töten…
    ***
    Ich verließ das Behandlungszimmer unseres FBI-Arztes, wo ich den verwundeten, weizenblonden Gangster abgeliefert hatte, und ging zurück in mein Office. Lonely-Tony hockte auf dem Stuhl, an dessen Lehne ich seinen rechten Arm mit den Handschellen angekettet hatte. Er sah mich wütend an. Vielleicht hatte er gehofft, was ich gefürchtet hatte, dass ihn nämlich seine Leute mit irgendeinem Trick noch heraushauen würden, während ich mit meinen beiden Gefangenen von der Kegelbahn unterwegs war zum Jaguar. Aber dieses Ereignis war zu meiner eigenen Überraschung nicht eingetreten.
    »Ihr voller Name ist Tony Edwards, ist das richtig?«, eröffnete ich das Verhör.
    Lonely-Tony nickte mürrisch. »Sind Sie mit einem gewissen Dean Edwards verwandt, der sich eine Zeit lang Paul Rusky nannte und ein ›Institut für angewandte Chemie‹ unterhielt?«
    »No«, sagte Tony. »Mit dem Kerl habe ich nichts zu tun.«
    »Aber Sie kannten ihn?«
    »Ich habe von ihm gehört.«
    »Was haben Sie von ihm gehört?«
    »Was in den Zeitungen stand. Dieser Rusky, das war doch der Bursche, der drei reiche Leute in seinem Institut mit Gas vergiften ließ. Anschließend setzte er die Toten ans Steuer eines Wagens und arrangierte einen Unfall. Die Ärzte kamen dann jedes Mal zu der Überzeugung, dass das arme Opfer am Steuer des Wagens einen Herzschlag
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher