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0265 - In Brooklyn blüht der Galgenbaum

0265 - In Brooklyn blüht der Galgenbaum

Titel: 0265 - In Brooklyn blüht der Galgenbaum
Autoren: In Brooklyn blüht der Galgenbaum (3 of 3)
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Aufmerksamkeit der Bullen!«
    »Das habe ich mir auch schon gedacht«, gab Snabby zu. »Ich verstehe auch nicht, warum Laine so etwas Idiotisches ausheckt. Aber wir sollten jetzt vielleicht lieber nicht hier herumsitzen und schwatzen.«
    »Sondern was?«
    »Unsere Rechnung mit O’Kelly begleichen.«
    »Jetzt?«
    »Ja. Um diese Zeit sind Kellys Männer unterwegs, um die Gebühren bei den Geschäftsleuten in seinem Viertel einzukassieren.«
    »Da wird O’Kelly doch sicher auch dabei sein!«
    »Der hat es doch nicht nötig, selber von einem Geschäft zum anderen zu stromern. Dafür hat er doch seine Leute. Der lässt sich nur am Schluss das Geld abliefem und zählt es nach. Es wäre eigentlich die beste Gelegenheit für uns.«
    »Wenn du meinst, Frederick.«
    »Ich meine.«
    »Dann los!«
    Hastig zahlte Snabby ihre kleine Zeche. Sie verließen das Lokal durch den Hinterausgang, der hinaus in einen mit Gerümpel übersäten Hof führte. Durch ein nur angelehntes, breites Holztor gelangte man in eine enge Straße, die hinter dem Bierlokal vorbeiführte.
    Snabby hatte dort einen alten Sedan geparkt. Die beiden Gangsterchefs, denen Lonely-Tony und Kau-Kelly die Banden weggenommen hatten, stiegen in den Wagen. Während sich Snabby ans Steuer petzte, brummte Fredericks:
    »Aber wir hatten doch eigentlich vorgesehen, dass dieser Gallus mit O’Kelly abrechnen sollte!«
    »Stimmt. Aber die Dinge spitzen sich so zu, dass man sich auf die neue Lage einstellen muss. Morgen früh wollen Morgan und O’Kelly die Hölle loslassen. Wenn wir sie noch erwischen wollen, müssen wir uns beeilen. Außerdem ist mir dieser Gallus, sowieso nicht sicher genug. Ich wurde nie das Gefühl los, dass er sich innerlich über uns lustig machte.«
    »Ich war von Anfang an dagegen, einen Mann in unseren Plan einzubeziehen, den wir nicht kannten.«
    »Es war ein Versuch. Man kann nicht alles vorher wissen. Gallus hätte ebenso gut ein Kerl sein können, der sich gleich hundertprozentig auf unsere Seite geschlagen hätte. Dass er statt dessen Strandford bei O’Kelly verpfiffen hat, wird er uns noch büßen!«
    »Woher willst du denn wissen, dass es dieser Gallus war, der Strandford verpfiffen hat? Es kann doch sein, dass O ’Kelly selber dahinter gekommen ist!«
    »Was haben wir bei Funny Issy gehört? Kau-Kelly hätte einen neuen Vormann. Und der Vormann soll Gallus heißen. Wenn das kein sicheres Zeichen dafür ist, dass dieser Gallus Strandford verpfiffen hat, dann bin ich der Mann im Mond.«
    Fredericks sagte nichts mehr. Er rutschte unruhig auf seinem Sitz hin und her. Snabby fuhr den Wagen auf einen Parkplatz und hielt an. Schweigend stiegen die beiden Männer aus.
    »Sieh mal da rein«, sagte Snabby und hielt seinem Gefährten einen kleinen Taschenspiegel hin. »Siehst du die Beulen noch und die Hautrisse und die Platzwunden?«
    »Ja, zum Teufel«, knurrte Fredericks. »Was soll das?«
    »Ich wollte dich nur daran erinnern, was Lonely-Tony und Brian Kau-Kelly an uns getan haben. Falls du weiche Seele das inzwischen vergessen haben solltest.«
    »Ich habe nichts vergessen.«
    »Um so besser.«
    Sie überquerten die Straße. Vorsichtig blickten sie sich um, als sie eine Einfahrt erreicht hatten. Aber weit und breit war niemand zu sehen. Es war die Zeit, da sich neunzig Prozent der Bevölkerung zu Hause um den Abendbrottisch scharten.
    »Komm«, murmelte Snabby. »Und wenn mir dieser Gallus über den Weg läuft, soll es mir auf eine Kugel mehr oder weniger gar nicht ankommen.«
    Sie gingen die Einfahrt nach hinten. Auch der Hof lag menschenleer. Snabby sah sich sehr gründlich um. Triumphierend stieß er hervor:
    »Na? Was habe ich dir gesagt? Seine Leute sind weg. Sonst wäre es nicht so still! Komm jetzt!«
    Sie eilten auf das Hinterhaus zu. Leise huschten sie die Stufen vor der Tür hinan. Als sie die Haustür aufschoben, gab es ein lang gezogenes Quietschen. Ärgerlich presste Fredericks die Lippen aufeinander.
    Snabby tastete sich bereits eine knarrende Holztreppe hinan. Fredericks folgte dicht hinter ihm. Oben zog Snabby eine Pistole. Ein auffordernder Blick traf Frederick. Da zog auch er seine Pistole.
    Snabby stieß die Küchentür auf. Vor einem Elektroherd stand ein junges Mädchen und war gerade damit beschäftigt, die gelben Ananasscheiben auf einen Tortenboden aufzulegen. Beim Anblick der beiden finster aussehenden Männer stieß sie einen erschrockenen Ruf aus.
    »Ruhig, Kleine«, sagte Snabby. »Dir passiert nichts.«
    Sie gingen
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