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0265 - Des Satans Tätowierer

0265 - Des Satans Tätowierer

Titel: 0265 - Des Satans Tätowierer
Autoren: Jason Dark
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Anschlag provozierten. Aber geraten hatte ich nie gern, ich hielt mich lieber an Tatsachen.
    Nick Preston trat näher. »Sieht verdammt mies aus, nicht wahr?« sagte er leise.
    »Da haben Sie recht.«
    »Und?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte ich wahrheitsgemäß. »Ich stehe ebenfalls vor einem Rätsel.«
    Noch einmal hob ich die Decke an. »Hat er so ausgesehen?«
    Nick Preston erschrak. Er schluckte dabei. Sein Gesicht versteinerte regelrecht. »Nein, nie!«
    »Dann ist es geschehen, als der Angestellte brannte.«
    »Wieso konnte das passieren?«
    »Das werde ich zu klären versuchen«, sagte ich und nickte.
    Für mich war der andere Tote von Interesse. So wie er aussah, hatte dieser Zack Ival ausgesehen. Konnten wir vielleicht davon ausgehen, daß mit dem anderen das gleiche wie mit Ival passieren würde?
    Noch immer lag er verkrümmt und regungslos. Türkisfarben schimmerte seine Haut.
    Neben mir stand Nick Preston. »Aus dem kriegen Sie nichts mehr heraus, Sir!«
    Diese Worte waren ein Zeichen. Als hätte der Tote sie ebenfalls gehört und um den Polizisten zu widerlegen, zuckten auf einmal seine Lippen. Zuerst war es nur ein leichtes Zittern, dann öffnete er den Mund, und auch die Lider klappten auf. Er starrte uns an.
    Es waren zwei blaue Kugeln, die wir statt der Augen sahen. Aus seinem Mund drang plötzlich eine Stimme. Ich hatte sie noch nie gehört, achtete jedoch auf jedes Wort.
    »Hütet euch vor Arkonada! Er ist nicht tot. Er kommt zurück. Der Magier ist zu mächtig. Er wird seine Nadel führen und euch die Zeichen einstechen, euch allen…!«
    Nach diesen Worten bäumte sich der Körper noch einmal in die Höhe, so daß ich erschreckt zur Seite zuckte. Dann fiel er zusammen und blieb starr liegen. Das endgültige Aus!
    Ich schüttelte mich, denn ich mußte mit ansehen, wie sich die Haut veränderte. Da verschwand die blaue Farbe, das Schwarze, ölig Glänzende ergriff davon Besitz, und ich sah fast den gleichen Körper vor mir wie bei der Leiche auf dem Tisch.
    »Jetzt ist der Geist aus seinem Körper gefahren«, murmelte ich während des Aufstehens.
    Der blaß gewordene Sergeant fragte flüsternd: »Welcher?«
    »Haben Sie den Namen nicht gehört? Arkonada!«
    »Den kenne ich nicht. Sie?«
    »Ich auch nicht.«
    Preston schlug sich gegen die Stirn. »Verdammt noch mal!« rief er. »In welch einem Irrenhaus bin ich hier gelandet?«
    »In einem gefährlichen.«
    »Ja, das merke ich. Und was geschieht mit den Toten?«
    »Begraben Sie die Männer. Es ist das beste.«
    »Und was tun Sie?«
    Ich lächelte schief. »Haben Sie den Namen Arkonada nicht gehört? Den werde ich suchen.«
    »Wie wollen Sie das denn anstellen?«
    »Keine Ahnung, aber er war hier, auch wenn wir ihn nicht gesehen haben. Sein gefährlicher Geist hat den Raum und die Toten regelrecht ausgefüllt. Zudem hat er sich gemeldet. Der Angestellte des Leichenschauhauses sprach mit einer fremden Stimme.«
    »Und Sie meinen, daß es die Stimme dieses Arkonada gewesen war?« hakte Preston nach.
    »Ganz bestimmt.«
    »Ich komme da nicht mit. Ehrlich nicht.« Er schüttelte den Kopf. »Nur gut, daß ich Sie eingeschaltet habe, so kann ich mich um andere Dinge kümmern.«
    Ich nickte.
    »Haben Sie hier ein Telefon in der Nähe?« fragte ich ihn.
    »Ja, kommen Sie mit.«
    In einem kleinen Büro fand ich den Apparat. Sukos Nummer kannte ich auswendig. Obwohl der Inspektor Urlaub hatte, wollte ich ihn dabeihaben.
    Manchmal steht auch mir das Glück zur Seite. Suko war nicht nur im Haus, er hob auch selbst ab.
    »Rate mal, wer dran ist?« sagte ich.
    Ich hörte seinen Schrei, erschrak zuerst, dann dröhnte mir seine wütende Stimme ins Ohr. »Sag bloß, du willst meine Ruhe stören?«
    »Und wie!«
    »Was ist denn los?«
    »Vielleicht die Hölle«, erwiderte ich und meinte es nicht einmal im Scherz…
    ***
    Es war vollbracht. Die Zeugen lebten nicht mehr. Gregg, alias Arkonada, war zufrieden.
    Und die Umgebung zeigte sich ihm vertraut. Plötzlich war wieder alles vorhanden. Der düstere Raum unter dem Schiff, die Decken vor den Fenstern, in der Ecke der Tisch, die beiden Stühle… Es war alles noch da, nichts hatte sich verändert.
    Und Gregg gab es ebenfalls.
    Ein alter Mann, voller Haß und Rache im Herzen, mit diesen gelblichen Haaren, gebückt dastehend, den Mund offen und pfeifend Atem holend, wobei er noch lachte. Er hatte gewonnen. Die Spuren waren verwischt.
    Dann drehte er den Kopf nach rechts und schaute nach unten auf seine rechte Hand.
    Die
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