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0263 - Wenn die Totengeister schreien

0263 - Wenn die Totengeister schreien

Titel: 0263 - Wenn die Totengeister schreien
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schrei nach Fredericks Tod. »Sechs«, zählte Leonardo. »Möchtest du nicht doch…?«
    Nicole war unsicher. Sie wußte ja nicht, was außerhalb dieser Scheinwelt geschah. Vielleicht irrte sie sich, und der schreiende Tod zählte hier anders. In dem Falle war der nächste Schrei der entscheidende. Oder es war ein anderer gestorben, und sie hatte noch Zeit…
    Aber konnte sie es riskieren?
    Da sah sie die Bewegung. Zwischen die Reihe der Skelett-Krieger schob sich eine weitere knöcherne Gestalt, in dem kalten Blaulicht nicht von den anderen zu unterscheiden. Und doch -Nicole erkannte den Griff des Schwertes, das da in der Scheide steckte, und sie sah etwas funkeln, als verberge sich ein magischer Zauberstab hinter dem Körper des Kriegers.
    Zamorra! Er mußte es sein. Er war es. Er war vorgedrungen bis hier.
    Sie lächelte plötzlich. Es war soweit. Der große Endkampf konnte beginnen.
    Ihr verändertes Verhalten entging dem Montagne natürlich nicht. Und er sah, in welche Richtung ihr Blick ging. Blitzschnell wandte er sich um.
    »Potzblitz«, murmelte er. »Sollte es denn so sein?«
    Und er ging geradwegs auf Zamorra zu!
    »Du hast einen Fehler gemacht, Zamorra«, sagte er, als er drei Meter vor ihm stehenblieb. »Deine Tarnung ist gut, und ich hätte dich nicht bemerkt -wenn du dich nicht ausgerechnet hierher geschlichen hättest! Die Gehirne der anderen sind leer. Deines aber denkt und ist abgeschirmt. Vorher fiel es mir nicht auf, aber jetzt sehe ich es.«
    Zamorra riß sich Helm und Maske vom Kopf. »Aber du bist darauf hereingefallen, nicht wahr? Du bist nicht unfehlbar.«
    Er zog Gwaiyur. Das Zauberschwert wirbelte durch die Luft und führte einen wilden Streich gegen Leonardo. Der Schwarzmagier sprang mit einer Schnelligkeit zurück, die im Widerspruch zu seinem fettleibigen Aussehen stand. Er streckte die Finger und schrie etwas. Eine unsichtbare Kraft raste auf Zamorra zu und ließ seine Rüstung aufglühen. Der Professor wurde zurückgewirbelt, schrie und stürzte.
    »Packt ihn!« befahl Leonardo.
    Die Skelett-Krieger, mehr als ein Dutzend, gehorchten sofort. Sie zogen ihre Waffen und stürzten sich auf Zamorra.
    Nicole sprang auf sie wußte, daß sie so in diesen Kampf nicht eingreifen konnte. Sie war zu geschwächt. Es hatte auch keinen Sinn wenn sie sich direkt auf Leonardo warf. Er würde sie ebenso zurückschleudern wie gerade vorher Zamorra. Nicole fragte sich, warum sich das grüne Leuchten nicht aufbaute, mit dem das Amulett seinen Träger zu schützen pflegte.
    Sie ahnte nicht, daß das nicht mehr ging. Das Zauberpulver, das Gryf bei der Eroberung von Château Montagne über ihn geschleudert hatte, hatte dieses Feld geknackt, aufgebrochen, und seitdem ließ es sich nicht mehr aufbauen.
    Aber Leonardo selbst störte das weniger. Er wußte sich auch noch auf andere Weise zu schützen…
    In diesem Moment erwachte Gwaiyur.
    Das Schwert entwand sich Zamorras Hand und handelte selbständig. Es wirbelte durch die Luft und zauberte einen blitzenden Stahlvorhang zwischen Zamorra und die Skelett-Krieger. Trotz ihrer Übermacht kamen sie nicht mehr durch. Das Schwert wehrte jeden ihrer auf Zamorra gerichteten Hiebe mit spielerischer Leichtigkeit ab und machte selbst Vorstöße, die jedesmal mit einem abgeschlagenen Schädel und einem zu Staub zerpulvernden Krieger endeten. Es war zwar kein endgültiger Sieg, da Leonardo für jeden vernichteten Untoten sofort Nachschub aus den Hölle-Tiefen erhielt, aber dieser Nachschub mußte erst einmal den Befehl erhalten, hierher zu kommen und in den Kampf einzugreifen.
    Der Montagne stand wie erstarrt. In diesem Augenblick, in dem Zamorra sich hinter der Kampfszene langsam erhob und die Teile der Rüstung von sich schleuderte, achtete niemand auf Nicole. Leonardo konzentrierte sich auf Zamorra. Noch waren die kämpfenden Skelette zwischen ihnen, aber der Montagne hob bereits langsam die Hand. Zamorra warf die Rüstungsteile zur Seite, die er jetzt nicht mehr brauchte, wiel sie ihn mit ihrem Gewicht nur behinderten und ihm zudem durch ihr Aufglühen arg zugesetzt hatten.
    Nicole griff in die Tasche ihrer leichten Jacke. Darin steckte die Kombiwaffe.
    Bisher hatte sie sie nicht einzusetzen gewagt, weil sie zu sehr unter Beobachtung stand. Und vor allem sollte diese Waffe der Joker sein in dem Plan, den nur Zamorra und sie selbst kannte. Jetzt aber war niemand da, der die Waffe sah und sie ihr abnahm.
    Sie war aufgeladen, und sie konnte nach Belieben Elektroschocks,
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