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0263 - Das gläserne Grauen

0263 - Das gläserne Grauen

Titel: 0263 - Das gläserne Grauen
Autoren: Jason Dark
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schlugen auf den kahlen Boden, die Echos wurden von den Wänden zurückgeworfen, und ich erreichte unangefochten den Raum, in dem das Transportband die Kurve beschrieb.
    Ich sprang nicht über die Schwelle, sondern drehte mich um, weil ich sehen wollte, was meine Verfolger taten.
    Es war Brian Bellamy, der den Raum verlassen hatte. Er folgte mir, war schon so nahe gekommen, daß ich sein Gesicht gut erkennen konnte.
    Es bot ein schreckliches Bild.
    Mein Tritt hatte es zerstört.
    Da war ein Teil nach innen gedrückt worden. Kanten und Splitter stachen hervor, von der Stirn sah ich nichts mehr, die Augen waren ebenfalls verschwunden.
    Aber er lebte.
    Kopf und Körper bildeten die Einheit.
    Nicht mehr lange, dafür wollte ich sorgen!
    Der Gorgose mußte vor Haß fast vergehen. Er hielt sich nur mühsam auf den Beinen, sein Gang glich dem eines Betrunkenen. Er schwankte von einer Seite auf die andere, berührte mal rechts die Wand, dann links. Er stieß seltsame Laute aus, die ich nicht deuten konnte; seine Arme schwangen vor und zurück. In seiner rechten Faust steckte der gefährliche Stab.
    Ich besaß ebenfalls einen Beutestab, aber damit konnte ich nichts anfangen. Diese Waffen reagierten nur, wenn sie sich in den Händen der Gorgosen befanden.
    In meiner Hand lag der Bumerang.
    Einen Feind hatte ich bereits damit erwischt, jetzt wollte ich den zweiten haben.
    Die relative Enge des Ganges gereichte mir dabei zum Vorteil. Mein Gegner hatte nicht viele Chancen, der Waffe zu entgehen, wenn ich sie einmal schleuderte.
    Ich warf.
    Gut hatte ich gezielt. Der Bumerang fegte mit einem pfeifenden Geräusch durch die Luft, er zerschnitt sie, drehte sich, wurde fast zu einem Kreisel.
    Bellamy blieb stehen.
    Er ahnte die Gefahr, wollte ihr sicherlich auch entgehen, doch er war nicht schnell genug.
    Die Waffe traf.
    Etwas schräg angesetzt wuchtete sie auf seinen Kopf. Ich vernahm das Klirren und Splittern. Im nächsten Augenblick befand sich die Banane bereits hinter dem Gorgosen, drehte sich und wischte über den zusammenbrechenden Körper des Gorgosen hinweg in meine auffangbereite Hand.
    Als der Torso auf den Boden krachte, da vernahm ich abermals ein schepperndes Geräusch. Jetzt zersplitterte der Gorgose. Er fiel auf die Knie. Ich bekam mit, daß seine gläsernen Beine das Gewicht nicht mehr halten konnten und einfach wegbrachen.
    Nummer zwei!
    Ich wartete einen Moment. Noch hatte ich weitere Gegner vor mir, doch die ließen sich nicht blicken. Niemand peilte um den Türrahmen herum, die beiden blieben in ihrem Versteck.
    Was sollte ich tun?
    Stehenbleiben und warten? Nein, ich wollte sie haben, lief einige Schritte vor und hatte den von mir erledigten Gorgosen noch nicht erreicht, als ich blitzartig stehenblieb.
    Das Verhängnis kroch aus der offenen Tür. Die beiden letzten Gorgosen mußten durchdrehen, denn sie stellten mit ihren Stäben schlimme Dinge an. Sie sorgten dafür, daß der Untergrund allmählich spröde wurde und verglaste.
    So kam ich nicht an sie heran.
    Ich hatte vielleicht zu lange gezögert. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, sich irgendwelche Vorwürfe zu machen. Wenn ich weiterhin wartete, erreichte mich das gläserne Grauen ebenfalls noch, und sie hatten mich da, wo sie mich haben wollten.
    Zurück!
    Diesmal betrat ich den Raum, wo noch immer das Transportband lief.
    Keiner hatte es abgestellt, und ich legte mich diesmal freiwillig auf das Band, um mich in die Höhe transportieren zu lassen. Dabei hoffte ich, daß sie mich nicht erwischten. Auf dem Band war ich so gut wie wehrlos.
    Ein wenig Angst bekam ich schon, als man mich auf den Eingang des Tunnels zuschob. Unwillkürlich preßte ich mich fest gegen das harte Gummi, zog auch den Kopf ein und ließ mich in das Loch schieben, wobei mich im nächsten Augenblick die Finsternis verschluckte.
    Diesmal führte das Band in die Höhe!
    Es war nicht angenehm, in dieser absoluten Finsternis auf einem Förderband zu liegen, auch wenn ich diesmal von keinen Bewachern umgeben war.
    Ich hielt meinen Blick geradeaus gerichtet, um möglichst rasch den Ausgang dieses schrägen Tunnels erkennen zu können.
    Schwach sah ich ihn vor mir. Ein grauer Ausschnitt, als unten offenes Viereck zu beschreiben.
    In der Halle würde es mir besser gehen, davon war ich fest überzeugt.
    Je näher mich das Transportband dem Ausgang zuschob, um so größer wurde er.
    Ein Lächeln zuckte über meine Lippen. Ich fühlte mich wieder wohler.
    Die Gefahr lag hinter mir.
    Dachte
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