Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0263 - Das gläserne Grauen

0263 - Das gläserne Grauen

Titel: 0263 - Das gläserne Grauen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
forderte ich.
    »Nein!«
    Ich wollte meinen Ausweis zeigen. Der Helmträger vor mir verstand die Bewegung falsch.
    Seine Faust kam wie ein Rammbock!
    Ich war durch die beiden anderen Polizisten einigermaßen gewarnt und hatte auch diese während des Sprechens nicht aus den Augen gelassen.
    Ganz konnte ich dem Schlag nicht ausweichen. Ich drehte mich noch ab, die Faust schrammte über meinen Hüftknochen, und ich fiel bis gegen meinen Bentley zurück.
    »Reicht das?« wurde ich gefragt.
    »Nein!« erwiderte ich hart. »Noch lange nicht.«
    »Okay, dann weiter.« Der Helmträger erwies sich als Schläger übelster Sorte.
    Er glaubte wirklich, leichtes Spiel mit mir zu haben. Als er seine Faust zum zweitenmal auf die Reise schickte, pendelte ich den Schlag aus und konterte. Mein Hieb traf ausgezeichnet, denn der Mann wurde gegen seinen Kollegen geschleudert.
    Die beiden verloren für einen Moment die Übersicht. Daß sich jemand wehrte, damit hatten sie wohl nicht gerechnet. Natürlich waren sie nicht erledigt, denn sie rafften sich auf und kämpften weiter.
    Es ist nicht einfach, gegen zwei Cops zu fighten. Sie kannten selbst alle Tricks. Außerdem war es mir einfach zu blöd. Die Situation hier war wirklich unsinnig. Da schlug ich mich mit Polizisten herum, wobei ich selbst dazugehörte.
    Ein Wahnsinn…
    Dennoch ein gefährlicher, denn der Helmträger fummelte nach seiner Dienstwaffe.
    Jetzt war ich es leid. Bevor der Mann noch die Waffe ziehen konnte, hielt ich ihm meine Beretta entgegen, und ich schwenkte die Mündung auch, so daß sie zwischen den beiden Polizisten wechselte. »Hoch die Arme!« befahl ich.
    Die Polizisten erstarrten. Einer sagte: »Das wird dir noch leid tun, mein Junge!«
    »Glaube ich nicht«, erwiderte ich kalt. »Was Sie sich geleistet haben, reicht für eine Entlassung!«
    Der Mann lachte hohl, und der Helmträger fing an zu grinsen. »Dazu wird es nicht kommen!« wurde mir gesagt, und die beiden ließen ihre Arme sinken.
    Locker standen sie vor mir.
    Ich stutzte. Nerven hatten die Burschen, das mußte man ihnen lassen.
    Zudem grinsten sie breit, denn sie glaubten wohl, daß niemand so ohne weiteres auf einen Polizisten schoß.
    Da hatten sie recht. Ich würde mich auch hüten, abzudrücken und sah mich tatsächlich in die Defensive gedrängt, trotz meiner schußbereiten Pistole.
    »Nun?« fragte der Helmträger und kam auf mich zu, wobei er seine Arme ausbreitete. »Jetzt machst du nichts, wie?«
    Ich schaute ihn an. Es war nicht einfach, seine Augen zu erkennen. Sie wirkten auf mich wie Glaskugeln, so ohne Leben, starr und geradeaus gerichtet.
    »Bleiben Sie stehen!« warnte ich.
    Er schüttelte den Kopf.
    Da sprang ich vor. Ich schlug mit dem Waffenlauf zu, traf seine Schulter, hörte das dumpfe Geräusch, und einen Augenblick später sackte der Mann zusammen.
    Gleichzeitig mit dem Schlag vernahm ich ein seltsames Splittern, über das ich nicht weiter nachdachte, denn ich mußte mich um den zweiten Mann kümmern.
    Er hatte mich schon erreicht und versuchte, mich mit beiden Armen zu umklammern.
    Ich rammte meine rechte Faust vor.
    Der Waffenlauf stieß hart in seinen Magen. Dicht oberhalb der Gürtelschnalle war der Polizist getroffen worden, und abermals hörte ich ein seltsames Knacken, während sich sein Gesicht verzerrte.
    Er taumelte zurück.
    Meine Linke explodierte an seinem Kinn.
    Knirschen, das Verdrehen der Augen, und plötzlich sah ich an seinem Unterkiefer einen Riß. Da befand ich mich bereits im Sprung, schlug abermals zu, und der Mann drehte sich vor meinen Augen in die Knie, wobei er schwer zu Boden schlug und liegenblieb.
    Das war's.
    Mit einem Blick stellte ich fest, daß er mir nicht großartig gefährlich werden konnte, deshalb wandte ich mich seinem Kollegen, dem Helmträger, zu und wollte ihn gerade ansprechen, als mir das Wort im Halse steckenblieb.
    Was ich da zu sehen bekam, war unglaublich.
    Der Polizist hatte sich auf die linke Seite gedreht. Mit der rechten Hand hielt er sein linkes Gelenk umfaßt. Er stierte mich an, ich glaubte, ihn grinsen zu sehen, und im nächsten Augenblick zog er kurzerhand seinen Arm aus dem Ärmel der Uniformjacke…
    ***
    Ein Alptraum? Eine Täuschung? Oder die Wahrheit?
    Letzteres stimmte. Ich täuschte mich nicht, denn der Mann vor meinen Füßen hatte tatsächlich seinen Arm aus dem Ärmel der Jacke gezogen.
    Das war doch nicht möglich!
    Ich stand da und staunte. Vergessen war die Auseinandersetzung, ich sah nur den Polizisten und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher