Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0263 - Das gläserne Grauen

0263 - Das gläserne Grauen

Titel: 0263 - Das gläserne Grauen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ich dir auch geraten haben!«
    Ich konzentrierte mich auf mein Ziel und war gespannt, wo wir landeten.
    Von Gorgos hatte Bellamy gesprochen. Würde ich ihn sehen oder ein Teil von ihm?
    Dann wurde es heller.
    Vor mir sah ich den Schein.
    Es schimmerte gelblich und kam mir vor wie ein viereckiges Auge.
    Licht bedeutete Hoffnung, auch für mich?
    Nach einem Rumpeln des Bandes befanden wir uns plötzlich dicht vor dem Licht und damit auch vor der Ausfuhrluke, hinter der das Ziel lag.
    Wir rollten durch.
    Im ersten Augenblick war ich geblendet, denn die Helligkeit irritierte mich. Ich schloß unwillkürlich die Augen, bekam einen Stoß und wurde vom Band zu Boden katapultiert. Damit hatte ich nicht gerechnet und konnte den Fall deshalb auch nicht abfangen.
    Ziemlich hart schlug ich auf, biß die Zähne zusammen, rollte mich weiter und wollte an meinen Bumerang, als ich neben mir die gläsernen Beine sah.
    Es hatte keinen Sinn.
    »Versuch es nur!« wurde mir zugeflüstert. »Wir warten darauf!«
    »Okay, okay, schon gut!« Mir fielen die Worte schwer, aber da war nichts zu machen, die anderen hielten sämtliche Trümpfe in den Händen und würden sie auch ausspielen.
    »Darf ich aufstehen?«
    »Noch nicht!«
    Auch der letzte Gorgose mußte erst das Band verlassen. Danach wurde mir erlaubt, mich zu erheben.
    Ich kam geschmeidig auf die Füße und stellte durch ein rasches Umschauen fest, daß ich mich zusammen mit den anderen in einem Lagerraum befand, wo das Band in einem großen Bogen umkehrte. Das heißt, es lief nicht aus, sondern wurde auf anderen Gleitrollen wieder zurückgeführt. Innerhalb des Raumes stapelten sich zahlreiche Kisten und Kästen bis zur Decke.
    Und ich sah eine schmale Tür. Auf sie mußte ich mich zubewegen, während meine drei Bewacher immer dicht hinter mir blieben und auch ihre seltsamen Stäbe in den Händen hielten.
    »Sie ist offen!« wurde mir gesagt.
    Es war ein Knauf, auf den ich meine Hand legte, ihn drehte und die Tür aufzog. Sie war ziemlich schwer, an einen Trick konnte ich dabei nicht denken.
    Ich gelangte in einen Gang. Er war ausbetoniert, und hier brannte ebenfalls Licht, wie auch in dem Raum, den ich gerade verlassen hatte. Kahle Betonwände wurden von mehreren Türen unterbrochen. Vor einigen standen warnende Worte. Dahinter befanden sich wahrscheinlich die Energieanlagen dieser Halle.
    »Halt!«
    Als Bellamy das Wort aussprach, da bekam seine Stimme einen dröhnenden Klang, der von den Wänden als Echo zurückgeworfen wurde.
    Ich kam dem Befehl nach, und einer der Gorgosen passierte mich, wobei er vor mir eine Tür aufschloß und sie nach innen drückte.
    Führte mich der Weg jetzt in mein Sterbeverlies?
    Man bedeutete mir, voranzugehen, und ich trat über die Schwelle. Ich gebe ehrlich zu, daß mir nicht wohl bei der Sache war. Mein Herz klopfte stärker als normal, ich erwartete Schlimmes und würde angenehm enttäuscht.
    Ich blickte in einen fast leeren Raum, in dem es keinerlei Einrichtungsgegenstände gab, nur ein Bassin oder eine Wanne, die der Tür gegenüber an der Wand befestigt war.
    Zwei Schritte mußte ich noch vorangehen, dann blieb ich stehen.
    Hinter mir schloß man die Tür. Das dumpfe Geräusch schnitt mir durch Mark und Bein. Ich schluckte hart und verzog dabei das Gesicht. Jetzt hatten meine Gegner erreicht, was sie wollten.
    Zwei blieben hinter mir stehen, einer trat vor und stellte sich unter die kreisförmige Lampe an der Decke.
    Es war Bellamy, und er schaute mich spöttisch lächelnd an, wobei sich seine Gesichtshaut über den Knochen spannte wie ein dünner Schleier.
    »Hier wirst du dein Leben beenden!« sprach er mit dumpfer Stimme und wartete meine Reaktion ab.
    Ich verfiel nicht in Panik, drehte auch nicht durch und ging auch nicht die anderen an, sondern konzentrierte mich auf meine Umgebung.
    Ich hatte schon in alten Grüften, in Särgen und finsteren Verliesen gesteckt. All dies übte auf mich einen schlimmen Horror aus. Trotz der Helligkeit verspürte ich in diesem Kellerraum das gleiche Gefühl. Es war ein Horror, der mich da umfangen hielt, eine Beklemmung, die das Atmen erschwerte.
    Meine Hände hatten sich zu Fäusten geschlossen. Zwischen den Fingern fühlte ich den Schweiß, und es war auch nicht still in dem Verlies, obwohl niemand von uns etwas sagte.
    Andere Geräusche vernahm ich.
    Ein Klatschen und dumpfes Blubbern. Solche Geräusche kamen mir nicht unbekannt vor.
    Ich hatte sie in Sumpf- oder Moorgegenden erlebt, aber hier drangen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher