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0262 - Der Meisterplan

Titel: 0262 - Der Meisterplan
Autoren: Unbekannt
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der SUSAMA mit den Steuerkontrollen beschäftigt war, kam er nicht auf den Gedanken, Ko-Antin zu belästigen. Innerhalb der Kommandozentrale war es still. Die Offiziere der SUSAMA dachten an den bevorstehenden Einsatz. Wenn das Duplikatorschiff in einen Kampf verwickelt wurde, würden die Reizwellenempfänger in Tätigkeit treten. Ko-Antin kannte die Scheu, die jeder Duplo vor diesen Geräten empfand.
    Der Kommandant schüttelte den Kopf. Er durfte sich jetzt nicht mit solchen Problemen beschäftigen.
    Er wußte nicht, wieviel Duplikate seines Körpers in der tefrodischen Flotte dienten, aber sein eventueller Tod würde nicht das Ende von Ko-Antin bedeuten. Der Gedanke an die anderen Ko-Antins war ebenso verwirrend wie tröstlich.
    Der Originalkörper Ko-Antins mußte auf jeden Fall über ungewöhnliche Qualitäten verfügen, sonst hätte man nicht eines seiner Duplikate zum Kommandanten eines wichtigen Schiffes gemacht.
    Arrek schaltete die automatische Steuerung ein und blickte zu Ko-Antin herüber.
    „Kopfschmerzen, Kommandant?" erkundigte er sich besorgt.
    Ko-Antin kratzte seine schwarzen Haare, um den Verdacht des Stellvertreters von der eigentlichen Ursache seiner Armhaltung abzulenken.
    „Kopfjucken", erwiderte er.
    „Nervosität", stellte Arrek fest. „Das wird sich vor jedem Einsatzbefehl wiederholen."
    Ko-Antin nickte mürrisch. In solchen Augenblicken bedeutete Arrek eine Last. Zum Glück beschränkte sich sein Gesundheitsbedürfnis nicht allein auf Ko-Antin. Arrek wurde nicht müde, alle erreichbaren Besatzungsmitglieder der SUSAMA mit Vorschlägen für eine gesündere Lebensweise zu überhäufen. Ko-Antin hatte das sichere Gefühl, daß nur der Respekt vor Arreks militärischem Rang die Soldaten manchmal davon abhielt, dem Stellvertretenden Kommandanten Prügel zu verabreichen.
    Dieser Gedanke heiterte Ko-Antin etwas auf. Seine Blicke überflogen noch einmal die Kontrollen, dann nickte er Arrek zu.
    „Übernehmen Sie weiterhin", sagte er. „Ich werde noch einmal die einzelnen Verstecke überprüfen."
    „Ja, Kommandant", stimmte Arrek zu.
    Ko-Antin war froh, daß keine Einwände kamen. Er verließ den Kommandoraum und trat auf den Hauptgang hinaus, der die Zentrale des Schiffes umschloß und zu den Antigravschächten führte.
    Fast alle Besatzungsmitglieder befanden sich bereits innerhalb der Verstecke, denn die SUSAMA konnte von einer Minute zur anderen in einen Sektor beordert werden, wo gegen die Maahks gekämpft wurde. Lediglich vierzig Männer hielten sich noch in den normalen Räumen des Schiffes auf. Sie genügten, um alle wichtigen Arbeiten auszuführen.
    An Ko-Antins Gürtel pendelte der Antiparahelm. Er konnte ihn in Sekundenschnelle auf den Kopf setzen, wenn es darauf ankam.
    Ko-Antin hatte nicht vor, die Verstecke nochmals zu überprüfen. Er wußte genau, daß sie in Ordnung waren. Er wollte sich für kurze Zeit in seine Kabine zurückziehen. Das hatte er Arrek nicht sagen können, denn sein Stellvertreter hätte sofort irgendeine Unpäßlichkeit geargwöhnt.
    Durch den Hauptantigravschacht schwebte der Kommandant zu den Mannschaftsräumen hinauf.
    Seit er die Kommandozentrale verlassen hatte, fühlte er sich etwas besser. Die Kopfschmerzen ließen nach. Ko-Antin kannte diese Symptome von früheren Einsätzen. Es mußte irgend etwas mit seinem Unterbewußtsein zu tun haben. Auch wenn er es sich nicht eingestand, machte ihm der Gedanke an die anderen Duplikate des Ko-Antin zu schaffen.
    Er verließ den Antigravschacht und ging durch einen schmalen Gang an einer Reihe von Kabinen vorüber, bis er vor seiner eigenen stand. Zu seiner Überraschung fand er sie unverschlossen.
    Als er öffnete, sah er einen Mann am Tisch sitzen.
    Der Mann war groß und hager. Er hatte schwarze Haare und ein ausgeprägtes Kinn. Er blickte auf und lächelte Ko-Antin zu.
    Da wußte der Kommandant, daß er einem Duplikat des gleichen Originalkörpers gegenüberstand, nach dessen atomarer Zellstruktur man auch ihn geschaffen hatte.
    „Dieses Zusammentreffen war nicht geplant", sagte der Mann am Tisch. Er sagte es mit Ko-Antins Stimme und unterstrich den Satz mit der gleichen Geste, die Ko-Antin gemacht haben würde.
    Ein wilder Gedanke durchzuckte Ko-Antins Gehirn.
    „Sind Sie das Original?" fragte er.
    „Nein", sagte der Mann am Tisch.
    „Ich bin das sechsunddreißigste Duplikat, falls es Sie interessiert. Ich habe eine Spezialausbildung erhalten. Meine Aufgabe ist es, im Falle Ihres Versagens die
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