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0261 - Vom Teufel besessen

0261 - Vom Teufel besessen

Titel: 0261 - Vom Teufel besessen
Autoren: Jason Dark
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sondern vor allen Dingen das anvisierte Ziel.
    Isabella und Miriam.
    Das Monstrum hielt den Körper der Frau umschlungen wie eine Kletterpflanze ihr Holzgitter. Die langen Arme waren so weit gestreckt, daß die Klauen mit den Spitzen bereits dicht vor dem Gesicht des Mädchens schwebten.
    Aber sie griffen nicht zu.
    Sie schafften es nicht, denn der blaßrote Regen prasselte auf sie nieder, und er wirkte wie eine alles zerstörende Säure.
    Das Schleimwesen zuckte zurück. Es stieß Laute aus, die kaum zu beschreiben waren. Zuckend setzte es seine seltsamen Füße nach hinten. Der Oberkörper schwang im Rhythmus mit, die hellen Augen tanzten, und jeder Tropfen wirkte wie der Stich eines Messers.
    Er hieb gnadenlos in den Schleim.
    Wo er traf, wurde der Schleim zerstört. Fast schien es so, als trockne er innerhalb eines Sekundenbruchteils aus, denn die blanken Knochen kamen zum Vorschein, so daß der Schleimkörper ein durchlöchertes Muster bekam.
    Da schimmerten bleiche Knochen, und noch immer kam das Wesen nicht zur Ruhe, denn es hüpfte gurgelnd umher.
    Auch die echte Isabella wurde nicht verschont.
    Sie litt ebenso wie ihr jetzt verwandeltes Doppel. Von einem Tropfen wurde sie nicht direkt getroffen, indirekt allerdings bekam sie alles mit.
    Und dies knüppelhart.
    Sie taumelte zur Seite. Einmal warf sie ihren Körper nach links, dann wieder nach rechts. Den Mund hätte sie weit aufgerissen, die Arme waren gegen den Himmel gereckt, der sich flach und glatt wie ein Brett über Aibon spannte.
    Überall dort, wo die zweite Isabella getroffen wurde, bekam sie den Druck auch zu spüren.
    Die Kleidung schmolz weg, hell schimmerte die Haut, doch sie wurde sehr schnell an den Stellen dunkel, wo Isabella die Schmerzen verspürte und die Haut aufbrach.
    Schwarzgraue Flecken erschienen. Einer entstand mitten auf der Stirn, und er verlief sich, dieser gewaltige, gleichzeitig unsichtbare Tropfen.
    Da platzte die Haut auf dem Nasenrücken auf. Genau in dem Augenblick taumelte die Frau, die dem Teufel huldigte, auf Suko und Bill zu, blieb jedoch stehen, bevor sie die beiden erreichen konnte.
    Die Männer sahen das Schaurige aus einer Schrittlänge Entfernung, und sie schüttelten sich, denn ihnen leuchtete der fahlweiße Nasenknochen entgegen.
    Ein schlimmes, unheimliches Bild, das noch verstärkt wurde, denn auch auf beiden Wangen erschienen die Flecken.
    Isabella schrie.
    Langsam sackte sie dabei zu Boden, spreizte ihre Beine und kam mit den Knien zuerst auf. Noch hielt sie den Oberkörper aufrecht. Fast anklagend schaute sie auf Bill und Suko, die nicht eingriffen und ihr auch kein schnelles Ende bereiteten, denn man hatte sie gewarnt.
    Dieses Land besaß seine eigenen Gesetze. Fremde sollten sich hüten, hier einzugreifen.
    Danach richteten sich auch Bill und Suko.
    Es war ein sonderbarer Ausdruck, den Suko und Bill auf dem Gesicht und in den Augen der Frau lasen. Eine Mischung aus Haß und Flehen.
    Dann kam das Ende.
    Bei dem Monstrum Isabella bahnte es sich zuerst an. Unheimliche Kräfte drückten von innen her gegen die Gestalt und zerrissen sie vor den Augen der beiden Männer.
    Grünliche Tropfen flogen nach allen Richtungen davon, und im selben Augenblick sackte auch Isabella Norton nach vorn. Sie streckte dabei die Arme aus, ihre Hände fanden Halt auf dem Boden, aber er war so weich, daß sie einsanken.
    Die Befürchtung der beiden Freunde bewahrheitete sich nicht. Isabella Norton wurde von den Kräften dieses Landes nicht zerstört, sondern aufgesaugt.
    Der Boden verschlang sie.
    Aber als Leiche!
    Sie war tot, das sahen Suko und Bill mit einem Blick. Wie steifgefroren wirkte sie, während sie immer weiter in die Tiefe gezerrt wurde und allmählich vor ihren Augen verschwand.
    Zuletzt sahen sie noch das schaurige Gesicht mit dem bleichen Knochen als Nasenrücken.
    Dann war es verschwunden.
    Tief atmeten die Freunde ein. Bill hob die Schultern. »Damit hätte ich nicht gerechnet«, flüsterte er. »Dieses Land hält tatsächlich sein Versprechen.«
    »Und wie wird es uns ergehen?«
    Bill Conolly nickte. »Eine berechtigte Frage, aber ich weiß es nicht, Suko. Wenn John etwas hätte tun können, dann wäre er sicherlich…«
    »Wir fragen sie«, sagte der Chinese und deutete auf Miriam di Carlo, die völlig normal und gesund vor ihnen stand.
    Die Frau hatte die Worte gehört. Sie kam näher und schaute die beiden Männer dabei an. »Dieses Land«, sagte sie, »besitzt ein Geheimnis, und es gehört zu den Regeln von
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