Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0261 - Im Bann der Tiermenschen

0261 - Im Bann der Tiermenschen

Titel: 0261 - Im Bann der Tiermenschen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
Vom Netzwerk:
feuerte ihnen den Spaten um die Ohren, daß sie zurückflogen, und stürmte ihnen nach, weil er von der anderen Seite bereits wieder mit Zähnen und Klauen bedrängt wurde. Er schwang den Spaten wie ein Schwert, drehte sich im Kreis und hielt die Ungeheuer auf Abstand.
    Aber er wußte, daß er ihnen auf Dauer nicht entkommen konnte. Sie besaßen größere Kräfte als er. Er wußte es ja aus eigener Erfahrung aus seiner Ungeheuer-Zeit. Und er wollte und konnte sie nicht töten! War es da nicht besser, einfach aufzugeben?
    Er hatte doch sowieso keine Chance mehr.
    Er wieselte um den Wagen herum. Vielleicht konnte er starten, davonrasen… Zamorra und Nicole im Stich lassen… tausend Gedanken kreisten in ihm. Er stolperte fast über seine Luftflasche. Eine Kralle traf seinen Rücken, riß den Gummianzug auf und zog eine rote Spur über seine Haut. Bill bückte sich, riß die Aqualunge hoch und schleuderte sie seinem Gegner entgegen. Das Drosselventil platzte ab, und ein ÜberdruckLuftstrahl fauchte dem Wesen ins Gesicht. Es schrie gellend auf und brach zusammen.
    Noch drei.
    Das waren drei zuviel. Und jetzt hatten sie ihn. Einer fegte ihm den Spaten aus der Hand. Der zweite sprang ihn tief an, riß ihm die Beine weg. Bill stürzte.
    Dann faßte eine Klaue nach seiner Kehle. Das war das Ende.
    ***
    Zamorra fuhr herum. Er glaubte seinen Augen nicht trauen zu dürfen. Der dunkle Körper, der mit Schwung aus dem Feuer geflogen war, gehörte Nicole.
    An ihrem Taucheranzug glimmten hier und da Funken.
    Ungeachtet alles anderen warf Zamorra sich auf sie, schlug die Funken aus. Die Glut brannte in seinen Händen, aber er achtete nicht darauf. Erst als er sicher war, daß Nicole nichts mehr geschehen konnte, wandte er sich wieder um.
    In der Feuermulde tanzte ein flammenumkränztes Wesen und schrie.
    Die Hexe!
    Die Lia Fail Sie brannte und war anscheinend weder in der Lage, mit ihren titanischen Hexen-Kräften das Feuer zu löschen, noch der Mulde zu entkommen!
    Zamorra sah zu Cathy.
    Das Mädchen schwankte, die Hände an die Schläfen gepreßt. Cathy zuckte in den gleichen Bewegungen wie die Hexe! Kein Zweifel, es gab eine direkte Verbindung zwischen den beiden.
    »Das Feuer«, murmelte Zamorra. »Ich hatte Recht. Gegen Wasser war sie gefeit, schon damals, als man sie ersäufen wollte… aber nicht gegen Feuer!«
    Die Schreie der brennenden Hexe schmerzten in seinen Ohren. Plötzlich beschloß er, sie aus den Flammen zu holen. Er überlegte nicht lange, nahm einen kurzen Anlauf und jagte durch die Feuermulde hindurch, aber im Sprung packte er mit beiden Händen zu, prallte gegen die brennende Hexe und schleuderte sie, zerrte sie mit sich hinaus.
    Er selbst war zu schnell durch das Feuer hindurch, als daß die Flammen sich an ihm hätten festsetzen können. Er stieß die Hexe zu Boden, trat zu und rollte sie einige Male herum. Sie begriff, versuchte selbst die Flammen auszuschlagen, aber es gelang ihr nicht! Sie brannte weiter!
    Sie krümmte sich. Lange würde es nicht mehr dauern.
    Aber Zamorra wollte sie doch nicht so leiden lassen! Selbst als seine momentan ärgste und hinterlistigste Feindin nicht! Gab es denn keine Möglichkeit, diesen Brand doch noch zu löschen?
    Er breitete die Hände über der Lia Fail aus. So plötzlich, wie sein Entschluß gekommen war, sie aus den Flammen zu holen, so plötzlich wußte er auch, wie er das Feuer löschen konnte.
    Mit der Kraft seiner Gedanken zwang er die Flammen, zu verschwinden!
    Das Wimmern der Hexe verstummte mit dem Erlöschen des Feuers. Auch in der Mulde gab es keine Flammen mehr.
    Zamorra fühlte sich seltsam leer und ausgebrannt. Er wußte nicht, welchen Kräften es zu verdanken war, daß er so auf die Flammen einwirken konnte, aber diese Kräfte sogen gleichermaßen Energien aus ihm heraus. Er fühlte sich unsagbar müde.
    Aber noch längst war alles nicht zu Ende.
    Die Hexe lag vor ihm. Er berührte ihre Schulter, und sie zuckte zusammen.
    »Wer bist du?« fragte er. »Wer warst du damals - als man dich entdeckte? Und - was weißt du über den Druidenstein?«
    Sie starrte ihn aus halb erloschenen Augen an.
    »Ich werde dich vernichten«, flüsterte sie kaum hörbar. »Ich werde dich vernichten! Ich werde dich vernichten!«
    Ein unsichtbarer Kraftstoß schleuderte ihn zurück. Er hatte geglaubt, vor einer Sterbenden zu knien, aber selbst im Sterben war sie noch stärker als mancher Dämon! Und von einem Moment zum anderen begann sie sich zu verändern.
    Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher