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0260 - Sie jagten ihn durch Florida

0260 - Sie jagten ihn durch Florida

Titel: 0260 - Sie jagten ihn durch Florida
Autoren: Sie jagten ihn durch Florida
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verrückt war. Sollte es mich wirklich so schlimm erwischt haben?
    »Ich bin Dora Ashley«, sagte sie leise. »Mein Mann ist der bekannte Hollywood-Regisseur. Von ihm bin ich allerhand gewohnt. Sie können ruhig offen mit mir sprechen. Ist das wieder ein Gag von ihm?«
    Sie hatte sich neben mich gesetzt und sah mich fragend an. Ich beugte mich vor und musterte sie eindringlich.
    »Hören Sie zu, Mrs. Ashley Als ich vorhin an Deck kam, um den abgesprochenen Drink zu nehmen, fand ich hier eine Tote, in diesem Sessel.«
    »Eine Tote? Wie aufregend! Und weiter?«
    Ich starrte sie völlig entgeistert an. Wollte sie mich zum Narren halten?
    »Sie lagen hier«, versuchte ich ihr klar zu machen, »und Sie waren tot.«
    Ihr perlendes Lachen wehte über Deck. »Ich? Eine tolle Story. Seien Sie bloß vorsichtig, Mr. Stacy. Wenn mein Mann das hört, versucht er prompt, die Verfilmungsrechte von Ihnen zu bekommen.«
    Phil kam herangeschlendert. »Wie ist es, Jerry? Kommst du mit ins Hotel? An deiner Stelle würde ich mich heute richtig ausschlafen. Morgen bist du bestimmt wieder auf der Höhe.«
    Selbst mein Freund war davon überzeugt, dass ich ein Spinner war. Ein Mann mit einem Sonnenstich. Ich sprang auf und durchsuchte das ganze Schiff, ohne etwas zu finden, was meine Beobachtung erhärten konnte. Vom Deck her hörte ich Phil und Dora Ashley lachen.
    Wutentbrannt kam ich nach oben. Die Polizei-Barkasse war schon weg. Strock hatte sich nicht einmal verabschiedet. Er war sauer. Ich zündete mir eine Zigarette an und starrte missmutig ins Wasser. Konnte man sich so irren? Vielleicht war Dora Ashley nur für einen Moment bewusstlos gewesen und wusste jetzt nicht einmal etwas davon? Ich würde einmal mit ihrem Mann darüber reden. Vielleicht hatte er eine ganz einfache und plausible Erklärung.
    Die Frau war leise hinter mich getreten. Sie berührte scheu meinen Arm.
    »Nehmen Sie es nicht so schwer, Jerry. Mein Mann kommt erst in ein paar Tagen zurück. Ich würde mich freuen, wenn Sie mich noch einmal besuchen.«
    Ich drehte mich um und sah sie forschend an. Ihr Blick war offen und besorgt.
    Ich nickte. »Ich werde kommen, Dora! Ganz bestimmt werde ich kommen.«
    Ihr Händedruck war fest. »Ich nehme Sie beim Wort, Jerry.«
    Sie stellte uns eine kleine Jolle zur Verfügung und brachte uns selbst zum Strand zurück. Ich sah ihr noch einmal nach. Ihr gebräunter Körper bog sich geschmeidig, als sie die Riemen durch das Wasser zog.
    Nachdenklich folgte ich Phil, der durch den weißen Sand auf die Hotelterrasse zu ging.
    ***
    Zwei geradezu nüchtern anmutende Büro-Räume in Dade County Courthouse bilden die FBI-Außenstelle Miami. Hier saßen wir Montagmorgen unseren Kollegen Alex Golitzer und Russ Matty gegenüber.
    »Vor ungefähr vierzehn Tagen wurde im New Yorker Times Square District ein Studebaker gestoppt, der mit überhöhter Geschwindigkeit fuhr. Ein Streifenwagen stellte ihn am Bryant Park. Durch ihre Nervosität fielen die beiden Insassen der Streife auf, und die Cops sahen sich den Wagen näher an. Bei dem Fahrer des Studebaker handelte es sich um den Fernsehreporter Arthur Frantz aus Miami. Sein Begleiter war Benny Falkone, ein bei uns berüchtigter Heroin-Händler, dem wir bisher nie etwas nachweisen konnten. Die Cops schalteten sofort und fanden im Kofferraum Heroin im Werte von 4 Millionen Dollar.«
    Golitzer nickte. »Ist uns bekannt, Jerry. Die Miami Daily News schrieb von der größten Heroin-Beute des Jahrhunderts. Man hat Sie also in dieser Sache hierher geschickt?«
    »Ja, Falkone und Frantz sind stumm wie die Fische. Obwohl sie genau wissen, welches Strafmaß sie erwartet, geben sie keine Namen preis. Wir müssen unbedingt herausfinden, wer die Initiatoren eines derartigen Großhandels sind.«
    Russ Matty zog an seiner Zigarette. »Ist die Zulassung des Studebaker der einzige Hinweis auf Miami?«
    Ich schüttelte den Kopf. »No, Russ! Franzt und Falkone hatten beide ein interessantes Abzeichen in der Tasche. Wir hätten dem gar nicht einmal so viel Bedeutung beigemessen, wenn Frantz allein so ein Ding bei sich getragen hätte.«
    Ich warf die beiden Abzeichen auf den Tisch. Kleine runde Plaketten mit einem roten Sonnenball. Um den Rand herum lief eine Inschrift: Club of East-Asia Friendship Florida.
    Golitzer sah mich nachdenklich an. »Club für ostasiatische Freundschaft? Davon habe ich noch nie etwas gehört.«
    »Wir auch nicht, Alex«, warf Phil ein. »Es befremdet uns einigermaßen, dass ein Mann wie
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