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026 - Ich jagte das rote Skelett

026 - Ich jagte das rote Skelett

Titel: 026 - Ich jagte das rote Skelett
Autoren: A.F.Morland
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Landis riß bestürzt die Augen auf, jene Augen, die Arma haben wollte. Fassungslos starrte sie das rote Skelett an. Erlebte sie einen grauenvollen Alptraum?
    William, Harley, Myrna… Wo waren sie? Wieso kamen sie nicht zurück?
    Arma betrat das Wohnzimmer.
    Nora schüttelte verstört den Kopf. »Nein!« flüsterte sie. »Das gibt es nicht! Das darf nicht sein!«
    Das rote Skelett näherte sich ihr. Nora Landis blickte sich gehetzt um. In welche Richtung sollte sie fliehen? War eine Flucht überhaupt möglich? Würde das Gerippe sie an sich vorbeilassen? Bestimmt nicht. Es würde sie mit seinen glühenden Händen abfangen!
    Nora brach der kalte Schweiß aus allen Poren.
    Arma breitete die roten Arme aus. Nora wich zurück. Sie stieß gegen einen Stuhl. Blitzschnell ergriff sie ihn und riß ihn hoch. Wie ein Dompteur im Raubtierkäfig hielt sie dem roten Skelett den Stuhl entgegen.
    Es überstieg ihr Fassungsvermögen, daß so ein Gerippe wirklich existieren konnte. William las gern Horror-Romane und sah sich auch gern Gruselfilme an. Nora begleitete ihn zumeist unter Protest ins Kino, denn solche Streifen regten sie zu sehr auf.
    »Ist ja nur ein Film«, sagte William immer. »Die schrecklichen Fratzen sind aus Kunststoff, das Blut ist Farbe oder Himbeersaft oder was weiß ich was. Den Nebel erzeugen sie mit der Trockeneismaschine… Wenn du an all das denkst, hast du garantiert keine Angst mehr.«
    Wie war aber das Erscheinen dieses Skeletts zu erklären?
    Nora Landis wich bis zur Wand zurück. Mit beiden Händen hielt sie die Stuhllehne umklammert.
    »Geh weg!« preßte sie heiser hervor. »Laß mich in Ruhe!«
    Doch Arma trat einen weiteren Schritt auf sie zu.
    »Myrna!« schrie Nora darauf hin schrill. »Myrna, hilf mir!«
    Myrna Sullivan rüttelte verzweifelt an der Küchentür. »Nora, um Himmels willen, was ist denn?«
    »Hilf, Myrna…! Es … es will mich umbringen!«
    Myrna Sullivan warf sich mit großer Wucht gegen die Tür. »Mein Gott, Nora!« Sie schlug mit den Fäusten gegen das Holz und schrie:
    »Harley! William! Wo seid ihr? Nora ist in Gefahr!«
    Nora Landis glaubte, jeden Moment in Ohnmacht zu fallen. Verbissen kämpfte sie dagegen an, denn sie befürchtete, daß sie verloren war, wenn sie zusammenklappte. In ihrer großen Angst und ihrer Verzweiflung raffte sie allen Mut zusammen und griff das rote Skelett an. Wenn niemand ihr zu Hilfe kam, mußte sie sich selbst helfen.
    Sie rammte die vier Stuhlbeine gegen das Skelett.
    Arma reagierte sofort darauf. Sie packte den Stuhl mit beiden Knochenhänden und entriß ihn der jungen Frau mit großer Kraft.
    Nora Landis schrie auf. Arma schleuderte den Stuhl beiseite. Nun befand sich kein Hindernis mehr zwischen ihr und dem Opfer.
    Grell schreiend versuchte Nora Landis an dem Gerippe vorbeizukommen.
    »Nora!« schrie Myrna Sullivan in der Küche wie von Sinnen.
    »William! Harley! So helft ihr doch!«
    Arma drehte sich.
    Nora Landis tauchte unter den Händen des Skeletts durch und glaubte schon, die Flucht würde ihr gelingen. Zwei, drei Schritte waren ihr noch gegönnt. Dann traf sie ein Faustschlag, der sie niederstreckte, und in der nächsten Sekunde war Arma über ihr…
    ***
    William Landis und sein Freund Harley Sullivan stiegen die Stufen der Kellertreppe hinunter. Der Hausmeister drehte das Licht auf.
    Vor ihnen lag ein langer grauer Betongang mit nackten Wänden.
    Links und rechts offene Holztüren. Für jede Wohnung ein kleines Abteil, in dem die Mieter unterbringen konnten, was sie in der Wohnung nicht haben wollten.
    Landis zog die Augenbrauen zusammen. »Hallo!« rief er mit harter Stimme, die im leeren Keller gespenstisch hallte. »Ist da jemand?«
    »Freundchen, wir sind zu zweit!« rief Harley Sullivan. »Wir drehen dich durch den Wolf, wenn du nicht freiwillig aus deinem Versteck kommst!«
    Stille.
    »Na schön«, sagte Landis. »Dann müssen wir ihn eben suchen.«
    Sie gingen so gründlich wie möglich vor. In jedes Kellerabteil, in jeden Winkel, hinter jede Ecke blickten sie. Nichts. Sie erreichten das Kellerende und kehrten um.
    Da hörten sie die Schreie ihrer Frauen.
    »Großer Gott, er ist in meiner Wohnung!« stieß William Landis erschrocken hervor.
    Myrnas und Noras Schreie wurden immer schriller. Das peitschte die beiden besorgten Männer durch den Keller. Was passierte dort oben in diesem Augenblick? Die Schreie ließen die Männer um das Leben ihrer Frauen bangen. Sie erreichten die Kellertreppe. William Landis war schneller
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