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0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg

0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg

Titel: 0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg
Autoren: Jason Dark
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Waggon einjustiert worden waren. Sie glitten von links und rechts heran, so daß sich der Wertiger haargenau im Zentrum der Scheinwerferkegel befand, und eine scharf klingende Megaphonstimme durchschnitt die Stille des Güterbahnhofs.
    »Rühren Sie sich nicht von der Stelle, Franke! Wir schießen sofort!«
    Die blechern klingende Megaphonstimme gehörte einem Mann, der genau wußte, wie gefährlich dieser Wertiger war, weil er die Untaten einer solchen Bestie selbst erlebt hatte.
    Es war Kommissar Kölzer!
    Vor gut einem Jahr hatte es angefangen. Wie ein Keim hatte sich das Grauen in Hamburg fortgepflanzt. Es war zu schrecklichen Ereignissen gekommen, zu Toten, und mitten in St. Pauli war es den deutschen Polizisten gelungen, die Bestie zu stellen. [1]
    Mitgeholfen hatte ein Mann aus England. Scotland Yard-Beamter, ein Oberinspektor, ein Geisterjäger, der sich auf übersinnliche und okkulte Dinge eingestellt hatte. Er jagte von Berufs wegen Bestien aller Art, war mit Werwölfen, Dämonen und Geistern vertraut und ein deutscher Kollege vom BKA, Will Mallmann mit Namen, hatte diesen Geisterjäger an die Elbe geholt.
    Für alle Beteiligten war der Fall mit der Vernichtung von Gerd König zu Ende gewesen, so dachten sie.
    Es kam anders.
    Der Wertiger Gerd König hatte ja nicht nur getötet, sondern auch verletzt. Unter anderem einen Polizisten namens Stefan Franke. Durch seine Bisse hatte die Bestie den Keim des Bösen gesät, und es dauerte ein Jahr, bis der Keim aufbrach.
    Dann mit Gewalt.
    Stefan Franke war zu einem Wertiger geworden. Und er tat das, was auch Gerd König getan hatte.
    Er tötete!
    Eine blutige Spur zog er hinter sich her. Drei Menschen waren ihm bisher zum. Opfer gefallen. Natürlich übertrug man Kommissar Kölzer die Leitung des Falls. Man erinnerte sich noch an seine »Erfolge«, und Kölzer kam nach einigem Nachdenken darauf, wer der Täter sein mußte.
    Eben dieser Stefan Franke.
    Kölzer war ein kooperativer Mensch. Er gab sofort seinem Kollegen Mallmann Bescheid, der auf schnellstem Wege nach Hamburg düste, um Kölzer zu unterstützen.
    Und jetzt stand er neben ihm.
    Aber nicht nur die beiden hielten sich auf dem Güterbahnhof auf. Kölzer hatte um das Gebiet einen Ring gelegt, eine Absperrzone, die niemand ungesehen durchbrechen konnte. Es war ihnen zudem gelungen, herauszufinden, in welch einem Wagen sich der ehemalige Polizist Stefan Franke aufhielt.
    »Hätten Sie gedacht, daß es einmal so kommen würde?« fragte Kölzer seinen Kollegen.
    Will Mallmann hob die Schultern. »Eigentlich nicht, aber man mußte es befürchten.«
    »Wieso?«
    »Wer einmal von einer solchen Bestie gebissen, aber nicht getötet wird, muß mit dieser schrecklichen Metamorphose rechnen. Das ist wie bei Werwölfen. Ob bei jedem, weiß ich nicht genau, aber in der Regel stimmen diese Vermutungen.«
    Kölzer schüttelte seinen Kopf. »Sie können sagen, was Sie wollen, begreifen kann ich es nicht.«
    Mallmann lachte. »Fragen Sie mich mal. Ich habe auch kaum Erklärungen.«
    Die beiden. Polizisten hielten sich nahe dem Einsatzwagen auf. Kölzer hatte einen Arm auf die offenstehende Tür gelegt. In der Hand hielt er ein Sprechgerät, durch das er mit seinen Leuten in ständiger Verbindung stand.
    Noch war der Ring nicht geschlossen. Die letzten Einzelheiten wurden in die Wege geleitet, auch die beiden Scheinwerfer justiert.
    »Haben Sie Sinclair eigentlich Bescheid gegeben?« erkundigte sich Kölzer.
    Will nickte. »Ja, er wird wohl kommen.«
    »Aber das ist nicht sicher?«
    Mallmann hob die Schultern. »Ich konnte ihn nicht erreichen. Sein Chef erzählte mir, daß er sich irgendwo in Schottland herumtreibe.«
    Kölzer nickte und kraulte dabei seinen Bart.
    »Das ist gut«, sagte er. »Schottland scheint mir für einen Geisterjäger genau richtig zu sein. Dort gibt es genug Spukschlösser und Burgen, in denen Geister wohnen, habe ich mir sagen lassen.«
    Das Funkgerät rauschte. Wenig später quäkte eine Stimme. »Hier ist Nachtigall. Wir sind bereit.«
    Kölzer hatte verstanden. Er redete von dem Countdown. Fünfzehn Sekunden wollte er geben. Noch einmal ein Uhrenvergleich, dann begann er zu zählen.
    Die Spannung stieg.
    Auch bei Will Mallmann. Im Gegensatz zu seinem Kollegen Kölzer hatte er den neuen Wertiger noch nicht zu Gesicht bekommen. Allerdings war es Kölzer auch nicht gelungen, die Bestie festzuhalten und zu fassen.
    Der Wertiger war zu schlau gewesen. Er sollte sich aber von dem ersten kaum
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