Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0258 - Die Totenkopf-Brigade

0258 - Die Totenkopf-Brigade

Titel: 0258 - Die Totenkopf-Brigade
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
außen, sondern innen, es strahlte nur nach außen hin ab und drang durch die Platte auf dem Schädel sowie durch die Poren an der Seite der Köpfe.
    Dann war der Weg zu Ende.
    Vor einer Wand schien er sich aufzulösen, und wer die Stelle nicht kannte, hätte sicherlich kehrtgemacht.
    Den vier Männern war alles noch in bleibender Erinnerung. Glenn Kelly, der führte, wandte sich nach rechts, um zwei Schritte zu gehen, bevor er sich duckte, um in einem pechschwarzen Eingang unterzutauchen.
    Er verschwand im Berg.
    Eine Sekunde später folgte Harry Gold, nach ihm ging Jim Ecclow, und der Schluß bildete Lionel Linton, der sich noch einmal umdrehte und zurückschaute.
    Er sah nichts.
    Dann war auch er weg.
    Waren die vier Männer zuvor durch die Dunkelheit geschritten, so wurden sie nun von einer pechschwarzen Finsternis verschluckt.
    Sie war wie ein Sack, den man ihnen über den Kopf gestreift hatte.
    Und wären da nicht die Schädel gewesen, die ihnen geleuchtet hätten, dann wären sie nur durch vorsichtiges Tasten vorangekommen.
    So aber gaben die Schädel ihr geheimnisvoll schimmerndes Licht ab und wiesen ihnen den Weg.
    Er führte tiefer in den Berg hinein.
    Die kalte Luft blieb zurück. Es wurde wärmer. Rechts und links befanden sich die Wände.
    Schwarz, unheimlich, gefährlich…
    Leben schien in ihnen zu lauern. Ein dämonisches, ein grauenhaftes und unheilgeschwängertes Leben, das eigentlich keine Existenzberechtigung hatte.
    Ein jeder von ihnen spürte es. Hier war die Zeit stehengeblieben.
    Alles kam ihnen so bekannt vor. Wie vor 20 Jahren, als sie den Weg zum erstenmal, gegangen waren und mit der großen Beschwörung begonnen hatten. Da war es ebenso gewesen.
    Der Gang führte nicht gerade in den Berg hinein, sondern schlug einen Bogen.
    Die Kurve war erst an ihrem Scheitelpunkt einzusehen, und als sie diesen erreicht hatten, da konnten sie nach vorn und damit auch auf ihr Ziel schauen.
    Es war noch da!
    Sie ahnten ihn mehr, als daß sie ihn sahen, und selbst Glenn Kelly, der immer so forsch gewesen war, blieb stehen und wartete erst einmal ab, was sich tat.
    Die anderen drei drängten sich neben ihn. Sie alle schauten nach vorn, denn jeder von ihnen hatte das Gefühl, daß bald etwas geschehen mußte.
    Sie irrten sich nicht.
    Da hörten sie bereits die Stimme. Sie hatte sich nicht verändert.
    Die Erinnerung an die erste Begegnung steckte noch zu tief in ihnen, um das behaupten zu können.
    »Ihr seid gekommen«, hörten sie den Dämon reden.
    »Ja«, antwortete Kelly, der sich zum Wortführer aufgeschwungen hatte. »Wie du es befohlen hast.«
    »Tretet näher. Ich will euch sehen. Ich will wissen, was aus euch geworden ist…«
    Die Männer zögerten. Jeder von ihnen spürte die Angst. Die Geister, die sie einmal gerufen hatten, ließen sie nicht mehr los, und sie fürchteten sich jetzt davor. Keiner sprach es aus, jeder dachte wohl ähnlich, daß dieser Berg für sie zu einer tödlichen Falle werden konnte, denn der Dämon, der sich Schwarzer Tod nannte, war unberechenbar.
    »Kommt, kommt her!« hörten sie abermals den Befehl, der dumpf und gleichzeitig heiser klang.
    Da wagten es die Männer. Wieder machte Glenn Kelly den Anfang. Er hatte die Führung einmal übernommen und wollte jetzt auch nicht kneifen, sondern weitermachen.
    Trotzdem waren seine Schritte zögernd. Und mit jedem, den er vorging, sah und erkannte er sein Ziel besser.
    Vor ihm schälte sich etwas aus der Dunkelheit. Sie hatten das Ende des Stollens erreicht, genau die Stelle, wo sie auch damals die Beschwörung durchgeführt hatten.
    Es war noch da!
    Das Unheimliche, das Grauenhafte hatte sich nicht verändert. Allmählich schälte es sich aus der Wand, mit der es verwachsen war.
    Stück für Stück konnten die vier Männer erkennen, wie der Dämon von einem seltsamen, dunklen Licht umspielt wurde.
    Sie sahen die Knochen an den Füßen, sie erkannten die Hände, den skelettierten Brustkorb und das Loch innerhalb des Kopfes, das ein Maul sein sollte.
    So sah er aus.
    So hatte er ausgesehen.
    Groß, viel größer als ein normaler Mensch. Er war mit dem Felsen verwachsen, bildete eine Einheit, und jedem der vier war klar, wen sie hier vor sich hatten.
    Es war ihr Meister – der Schwarze Tod!
    ***
    Das Gefühl der Ehrfurcht konnte man von ihnen wohl nicht verlangen, trotzdem blieben sie beinahe ehrfürchtig stehen, als sie den Schwarzen Tod sahen.
    Verändert hatte er sich nicht. Noch immer hielt er die Arme ausgebreitet, als wollte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher