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0258 - Der Raub der Broadway-Königin

0258 - Der Raub der Broadway-Königin

Titel: 0258 - Der Raub der Broadway-Königin
Autoren: Karl-Heinz Günther
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Pockennarbige ließ die Frau los und sprang blitzschnell auf.
    »Du Idiot«, meinte er grinsend. »Glaubst du wirklich, ich hätte dir meinen Namen genannt, wenn du damit noch was anfangen könntest?«
    Jim Trescott starrte in die Mündung der Pistole.
    ***
    22.59' Uhr! — Der Vorhang schloß sich, und die Lichter im Saal flammten auf. Spontaner Beifall brandete auf und verwandelte das pompöse Majestic-Filmtheater in einen Hexenkessel.
    Donald OLeare, der Boß der Continental-Film-Corporation, trippelte nervös zum Mikrophon.
    »Ladies and Gentlemen! Ich freue mich, daß…«
    Der Beifall schnitt ihm das Wort ab. O’Leare zog ein Taschentuch hervor und tupfte sich den Schweiß von der Stirn. Dann wartete er ab, bis sich der Sturm der Begeisterung etwas gelegt hatte.
    »Ladies and Gentlemen! Ich freue mich, daß Ihnen unser neuer Revuefilm ,The Riverboat-Story so gut gefallen hat. Im Namen der Continental-Film-Corporation danke ich Ihnen auf das herzlichste dafür, daß Sie der Einladung zur heutigen Premiere gefolgt sind. Eine besondere Freude für mich ist es, daß ich Ihnen die Stars dieses Films nun persönlich vorstellen kann. Ladies and Gentlemen, wir begrüßen Peggy und Shirley Laine!«
    Zwei bildhübsche Mädchen betraten die Bühne, und der Beifall schwoll zu einem Orkan an. Die hübschen Schwestern warfen Kußhände ins Publikum, und innerhalb weniger Minuten verwandelte sich die Bühne in ein Blumenmeer von selten erlesener Pracht. Die Geschwister waren in dieser Minute zu den neuen Broadway-Königinnen geworden.
    »Puh«, machte Shirley und ließ sich erschöpft in einen Sessel fallen.
    »Solch ein Erfolg. Hättest du das für möglich gehalten, Peg?«
    Peggy schüttelte den Kopf. »Nein, Shirley! Ich bin ehrlich überrascht.« Shirley strich eine dunkle Locke aus ihrer Stirn.
    »Ich verstehe nur nicht, wo Diana bleibt. Ob das ganze Theater, das sie vorhat, nun überhaupt noch nötig ist?« Peggy sah lächelnd auf. »Warum denn nicht? Stelle dir doch mal die Aufregung vor! Sämtliche Filmkritiker sind im ,Paradise-Club‘ versammelt. Sie warten auf ein Interview, aber wir kommen nicht an. Ich sehe schon die Schlagzeilen in der Presse. — Die Broadway-Königin und ihre Schwester nach Film-Premiere entführt. — Das gibt eine Reklame. Man sucht uns drei Tage lang, und plötzlich tauchen wir wieder auf. Erschöpft und mitgenommen, aber sonst okay.«
    Shirley steckte sich nervös eine Zigarette an.
    »Ich weiß nicht recht, Peg. Mir ist gar nicht wohl zu Mute bei der Sache. Als Diana den Anruf bekam, meinte sie, es würde bestimmt nicht lange dauern. Sie wollte spätestens zum Schluß des Filmes wieder hier sein. Vielleicht hat sich die Sache aus irgendeinem Grunde zerschlagen?«
    Peggy nickte. Sie wollte etwas sagen, aber ein Klopfen an der Tür ließ sie zusammenfahren.
    »Come in!«
    Es war Donald O’Leare. Strahlend guter Laune, drückte er die Mädchen an sieh.
    »Ihr wart großartig, Kinder! Gibt das eine Presse. Jetzt müssen wir aber machen, daß wir in den ,Paradise-Club‘ kommen. Die Kritiker dürfen keine Zeit zum Nachdenken bekommen.«
    Die Mädchen nahmen ihre Handtaschen und folgten ihm. Noch immer standen die Menschen auf den Gängen, und es gab erneuten Beifall. Nur langsam konnten sie das Spalier begeister-1er Verehrer passieren. Auf Fotos, Kinokarten und Programmheften mußten sie ihre Autogramme geben und atmeten auf, als sie den Ausgang erreicht hatten. , Ein roter Läufer führte zum Bordstein. Links und rechts hatte man dicke rote Kordel gespannt. Außerdem standen an beiden Seiten Verkehrspolizisten und hielten die Menge zurück. Ununterbrochen flammten Blitzlichter auf.
    Als die Schwestern den Bordstein erreicht hatten, setzte sich ein schneeweißer Chevrolet in Bewegung und rollte langsam auf den Eingang des »Majestic-Theaters« zu.
    ***
    Und dann sah Peggy den grünen Sedan. In schneller Fahrt ging er an dem Chevi vorbei, drängte ihn an die Bordsteinkante und hielt mit laufendem Motor vor dem Eingang. Zwei Männer mit riesigen Blumensträußen sprangen heraus. Lächelnd übergaben sie den beiden Mädchen die Blumen. Wieder flammten die Blitzlichter auf. Peggy und Shirley drückten die Gesichter in die Blüten und atmeten tief ein. Sofort umnebelte scharfer Äthergeruch ihre Sinne. Die Blumen waren in Äther getränkt. Sie hörten, wie der Motor des Wagens aufheulte.
    Plötzlich wurden sie in den Sedan gestoßen, der im selben Augenblick anfuhr. Einer der Männer sprang
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