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0258 - Der Raub der Broadway-Königin

0258 - Der Raub der Broadway-Königin

Titel: 0258 - Der Raub der Broadway-Königin
Autoren: Karl-Heinz Günther
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hinterlassen habe und wartete das Eintreffen der Mordkommission ab. Einer der Tecks, ein junger Bursche noch, wurde aus irgendeinem Grunde aufmerksam. Vielleicht hat ihnen einer vom Personal der Geisterbahn eine Beschreibung gegeben. Auf jeden Fall begann er sich für mich zu interessieren. Er verfolgte mich über den Rummelplatz, und es sah ziemlich brenzlig aus. Zufällig lief ich in ein Spiegelkabinett. Er folgte mir, aber ich habe mir eine Frau geschnappt und sie als Schild benutzt. Dann habe ich ihn stumm gemacht.«
    Mockon starrte ihn entgeistert an.
    »Du hast einen Teck umgelegt? Bist du wahnsinnig?«
    Bill Simmons und Ricky Bigger warfen mit einem Fluch die Spielkarten auf den Tisch. Drei Augenpaare richteten sich auf Lefty Hammond.
    Der zuckte die Achseln und zündete sich eine Zigarette an.
    »Was hätte ich denn tun sollen? Wäre euch wohl gerade recht gekommen, wenn sie mich geschnappt hätten, was?« Ricky Bigger fuhr mit der Hand durch das dicke Blondhaar.
    »Junge, Junge, da wird sich der Boß aber freuen. Ich möchte nicht in deiner Haut stecken.«
    »In wessen Haut möchtest du nicht stecken, Ricky?« kam es schneidend von der Tür her.
    ***
    Entsetzt fuhren die Gangster herum. Ein untersetzter Mann stand in der Tür. Er trug einen Trenchcoat. Als er den hellen Hut abnahm, kam ein völlig kahler Kopf zum Vorschein. Dieser Mann war Archie Latter, der Boß der Bande. Er zog sich eine Kiste heran und setzte sich an den Tisch.
    »Ich habe dich etwas gefragt, Ricky«, meinte er mit einem gefährlichen Unterton in der Stimme.
    Bevor Bigger etwas sagen konnte, ergriff Bob Mockon das Wort.
    »Lefty hat einen ziemlichen Wirbel gemacht, Archie. Er hat einen Teck von der Mordkommission umgelegt.«
    Latters verblüffter Blick blieb an Hammond hängen.
    »Berichte!« befahl er eisig.
    Lefty Hammond erzählte alles so, wie es sich wirklich zugetragen hatte. Latter unterbrach ihn mit keinem Wort. Als Hammond mit seinem Bericht zu Ende gekommen war, rieb sich der Boß nachdenklich das Kinn.
    »Darüber wird unser unbekannter Auftraggeber sehr verärgert sein. Ihr wißt genau, daß die Idee, aus dem bestellten Kidnapping ein echtes zu machen, von ihm kam. Ich wollte mich mit den zehntausend Dollar begnügen, aber der Unbekannte, mit dem wir nun schon zwei Jahre Zusammenarbeiten, wollte es, anders. Ich kenne seine genauen Pläne auch noch nicht. Ihr müßt aber zugeben, daß wir bisher gut dabei gefahren sind, wenn wir uns seinen Anordnungen fügten.«
    Seine Leute nickten zur Bestätigung. Latter wandte sich an Mockon.
    »Hat es mit der Entführung geklappt?« fragte er.
    Mockon nickte. »Die Mädchen schlafen nebenan. Sie waren allerdings ziemlich enttäuscht, daß Miß Milton nicht hier war. Da müssen wir noch irgend etwas finden, um sie zu beruhigen.«
    Der Boß grinste. »Sagt ihnen einfach, sie hätte im Aufträge von Mr. O’Leare nach Hollywood zurück gemußt. Sicher würde sie sich von dort melden. O’Leare ist der Besitzer der Filmgesellschaft. Das müßten sie eigentlich schlucken. Hatten sie den Zaster bei sich?«
    Mockon nickte und warf ein dickes Banknotenbündel auf den Tisch.
    »Ich habe nachgezählt. Es sind zehntausend.«
    Archie Latter nahm das Geld an sich und schob jedem fünf Hundertdollarnoten hin.
    »Gebt es aber nicht mit vollen Händen aus. Wir dürfen nicht auffallen.«
    Der Boß nahm zehn weitere Hundertdollarnoten und schob sie Lefty zu.
    »Da, Hammond! Für deine nicht gerade glücklichen, dafür aber gefährlichen Bemühungen. Der Boß hat schon einen neuen Auftrag für dich. Damit kannst du die Scharte wieder auswetzen.«
    Lefty strich das Geld ein und sah ihn fragend an.
    »Soll ich wieder jemanden umbringen?«
    »Nein«, sagte Latter. »In der Hassock Street steht eine Villa, die einem bekannten Schriftsteller gehört. Er verdient mit seinen Kriminalstories so viel, daß er Kunstschätze sammelt. Vor kurzem hat er einen schweren goldenen Buddha erworben, der mit Edelsteinen besetzt ist. Den sollst du dir unter den 'Nagel reißen. Eine einfache Sache, denn der Mann ist Mitte der Sechzig und hat nur einen Diener im Hause, der ab und zu seine Eltern auf dem Lande besucht. Die Sache soll starten, wenn der Kerl wieder mal weg ist. Du bekommst noch Bescheid.«
    Lefty krazte sich den Schädel. »Wie will unser Auftraggeber denn so ein ausgefallenes Stüde an den Mann bringen?«
    Latter winkte ab. »Das soll uns doch egal sein, Lefty. Er wird schon einen Plan haben. Vielleicht will er das
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