Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein

0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein

Titel: 0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein
Autoren: Der Tod lud sie zum Whisky ein
Vom Netzwerk:
müssen schnell handeln, ehe uns die Gangster zu vor kommen. Am besten Sie selbst bestellen einen Leichenwagen im Bellevue-Hospital und informieren Long Beach, dass Miss Zakir abgeholt wird«, schlug ich vor.
    »Wenn Sie es für notwendig halten«, sagte unser Chef und nahm den Hörer von der Gabel. Er ließ sich mit den beiden Krankenhäusern verbinden. Zuerst bestellte er den Wagen, dann läutete er das Hospital in Long Beach an. Es dauerte fünf Minuten, ehe Mister High den Chefarzt an die Strippe bekam. Es musste ein Mann mit wenig Manieren sein. Er ließ einen Kanonade von Beschimpfungen los, weil er mitten in der Nacht gestört wurde. Mister High hielt den Hörer weit vom Ohr ab, sodass wir jedes Wort mitbekamen.
    Als am anderen Ende Sendepause eintrat, sagte unser Chef in aller Ruhe: »Hier ist das FBI, Doc. Ich hätte Sie nicht gestört, wenn es das Interesse um die öffentliche Ordnung und Sicherheit nicht verlangte.«
    Der Chefarzt machte einige Schnaufer, dann hörte er still zu. Mister High brauchte für seine Erklärungen nicht viel Zeit.
    Der Chefarzt war mit dem Abtransport der Ermordeten einverstanden.
    Als Mister High den Hörer auf die Gabel legte, waren wir entlassen.
    Phil und ich erhoben uns.
    »Ich bin die ganze Nacht hier im Office«, sagte Mister High. »Geben Sie mir alle halbe Stunde Nachricht.«
    Wir sagten es ihm zu und verließen das Office.
    ***
    »Jerry, so ganz verstehe ich deine Vorschläge nicht«, brummte Phil. »Den Mann mit dem viereckigen Gesicht können wir uns auch genauso gut morgen holen. Außerdem hast du noch nicht den geringsten Beweis, dass er tatsächlich der Mörder von Helen Zakir ist. Auch finde ist es absurd, bei Nacht eine Leichenüberführung von Long Beach nach Manhattan zu machen. Glaubst du im Emst daran, dass die Gangster es auch auf das griechische Girl abgesehen haben?«
    »Ja, genau das glaube ich. Und ich rate dir, eine zweite Waffe zusätzlich einzupacken. Wie wäre es mit einer Tommy Gun?«
    Mein Freund schaute mich schweigend an. Trotzdem ging er mit mir in die Waffenkammer. Ich war ihm dankbar, dass er keine Erklärungen von mir verlangte. Ich hätte sie ihm auch nicht geben können. Mein Gefühl oder mein sechster Sinn witterte Gefahr.
    Ich ließ mir gegen Quittung einen Browning aushändigen, den ich in die Hosentasche steckte. Phil nahm eine Maschinenpistole.
    Während mein Freund in unser Office ging, begab ich mich ins Archiv, das Tag und Nacht geöffnet ist.
    Ich beschrieb unserem Kollegen Lucky, der gerade Dienst hatte, das auffallend eckige Gesicht des Mörders. Lucky rieb sich das Kinn.
    »Du wirst vierzehn Tage suchen können, wenn deine Angaben so präzise sind. Weißt du nicht wenigstens seinen Gangsternahmen, Jerry?« Lucky war ein gemütlicher Mensch. Er liebte saftige Steaks und starken Kaffee. Und entsprechend war seine Figur.
    Ich überlegte. Dieser Bursche war mir schon irgendwann begegnet. Komisch, ich ordnete ihn in die Kategorie der Gorillas ein. Aber bei wem hatte der Bursche zuletzt Dienst getan? Ich ging alle Bosse seit Al Capone durch. So ziemlich vollständig bekam ich die Dynastien der New Yorker Unterwelt zusammen. Ich war überzeugt, dass mir der Spitzname dieses Burschen im Laufe der Nacht einfallen würde. Aber dann war es zu spät. Ich brauchte jetzt seine Karteikarte, um unseren Vertrauensmann herauszufinden, der für die Überwachung dieses Mannes zuständig war, denn die Kennziffer des V-Mannes steht immer auf der Karteikarte.
    Lucky legte einen Mikrofilm mit Gangstervisagen in das Vorführgerät.
    »Vielleicht wäre das ein neuer Trick, die Gangster nach der Kopfform zu katalogisieren. Dann sind wir hier unten wenigstens ausgelastet«, meckerte er ironisch. Gleichzeitig betätigte er den Schalter. Auf einer Projektionswand erschienen die Gesichter der Vorbestraften. Ich nahm sie nur im Unterbewusstsein auf. Mein Gedächtnis war immer noch damit beschäftigt, den Namen des Gangsters herauszufischen.
    Lucky legte einen zweiten Streifen ein. Dann, schoss mir der Name durch den Kopf: Pete der Krummfinger.
    »Stopp deine Kino Vorführung, Lucky. Hol die Kennkarte von Pete dem Krummfinger«, sagte ich auf atmend.
    »Warum nicht gleich so?«, seufzte Lucky und brachte seine hundert Kilo in Bewegung. Mit einer Geschwindigkeit, die ich ihm nicht zugetraut hätte, fand er die Karteikarte und fegte wie der Blitz zurück. Er warf den Papierstreifen auf den Tisch.
    »Mensch, das ist er. Sieh nach, wie der Vertrauensmann heißt -
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher