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0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein

0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein

Titel: 0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein
Autoren: Der Tod lud sie zum Whisky ein
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eingedrungen. Er musste das Girl auf seinen Schultern getragen haben.
    Wir folgten der Spur. Sie führte zum Atlantik.
    »Die Kerle benutzten ein Boot«, bemerkte Phil.
    Ich nickte.
    Wir gingen am Strand entlang. Denn niemand von uns verspürte Lust, sich ein zweites Mal durch das Gestrüpp zu kämpfen.
    Hundert Yards weiter gab es einen bequemen Aufstieg. Hier waren Stufen in den Felsen gehauen.
    Als wir die Straße erreichten, stand der Wagen der Mordkommission hinter meinem Jaguar. Die Assistenten schlossen einen Scheinwerfer an.
    Sie schoben den Scheinwerfer bis an die Begrenzungsmauer. Dann schalteten sie das Gerät ein. Der Strahl huschte über das Gebüsch und blieb auf dem Strand stehen.
    »Hallo, Lieutenant, Sie werden die Ermittlungen ohne Leiche machen müssen«, sagte Phil. »Wir können Ihnen lediglich die Stelle zeigen, wo das Girl gelegen hat.«
    »Am späten Abend verdaue ich Witze immer schlechter«, knurrte Baker, »wollen Sie mir keine Erklärung dafür geben?«
    »Ja, die Ermordete wurde gestohlen«, schaltete ich mich ein. »Ich war zwar in unmittelbarer Nähe, konnte es aber nicht verhindern.«
    Phil gab in wenigen Worten einen Überblick.
    »Dann bleiben uns also nur die Angaben des Arztes, der die Tote untersucht hat«, folgerte Baker.
    »Außerdem lassen Sie bitte die Fußabdrücke mit Gips ausgießen, die Sie unten am Strand finden werden. Denn es handelt sich dabei um die Spuren der Diebe«, fügte ich hinzu.
    Phil und ich beschlossen, den Doc sofort zu interviewen.
    Tim Verrazo, der die Angelegenheiten seiner Long-Beach-Bewohner kannte, äußerte Bedenken. Aber wir schlugen sie in den Wind. Wir durften keine Zeit verlieren.
    Phil und ich stiegen in den Jaguar. Der Officer hockte sich in den Streifenwagen. Er preschte vor uns her.
    Das Haus des Doc befand sich an der East Park Avenue, etwa drei Meilen von der Unglücksstelle entfernt. Es lag in einem mächtigen Garten, in dem eine Reihe subtropischer Gewächse blühten.
    Wir ließen unsere Wagen auf der Straße stehen und hasteten zur Haustür. Ich legte den Finger auf die Klingel. Auf das kurze Antippen reagierte niemand. Dann versuchte ich es mit einem Dauerklingeln.
    Nach fünfzig Sekunden flammte hinter der Haustür Licht auf.
    Kurz darauf wurde die Haustür aufgerissen. Vor uns stand ein Mann in einem abgetragenen Schlafanzug. Auf seiner Lippe bebte ein grauer Schnurrbart. Die Augen dunkelten zornig. Er starrte auf den Officer.
    »Was willst du, Verrazo?«, grollte der Doc.
    Der Officer verkroch sich hinter meinem Rücken.
    »Tut mir leid, Doc, Sie stören zu müssen«, sagte ich und zeigte ihm meinen FBI-Ausweis. »Aber wir brauchen die Beschreibung der Toten. Denn das Mädchen ist vor einer halben Stunde gestohlen worden.«
    Der Doc starrte mich ungläubig an.
    »Kommen Sie herein«, murmelte er.
    Wir traten in eine luxuriöse Diele. Der Doc bat uns ins Wohnzimmer, wo es nach alten Büchern und antiken Möbeln roch.
    »Nehmen Sie Platz und erzählen Sie bitte der Reihe nach«, brummte er.
    Wir setzten uns. Phil gab den Bericht. Der Doc holte Whisky aus seinem Schrank.
    Als Phil mit seinem Bericht fertig war, sagte der Doc: »Es ist besser, Agent Cotton, Sie lassen die Wunde ohne Verband, damit frische Luft herankommt. Dann heilt sie auch schneller.«
    Ich bedankte mich für den guten Tipp mit einem Lächeln.
    Der Doc goss Whisky ein.
    Wir nippten an unseren Gläsern.
    Phil erinnerte sich an die beiden Fotos, die er in der Tasche trug. Mein Freund zog die Bilder hervor und legte sie auf den Tisch.
    »Wir haben einen bestimmten Verdacht, Doc«, sagte ich. »Sind Sie in der Lage, das Gesicht des Girls wieder zu erkennen?«
    Der Doc stand auf und warf einen Blick auf die Fotos der beiden hübschen Girls. Dann drehte er sich um und holte seine Brille vom Büffet. Nochmals betrachtete er die beiden Bilder.
    »Die ist es«, sagte er und zeigte auf das Bild von Eve Sunward.
    »Sind Sie sicher, dass das die Ermordete ist?«, fragte ich.
    »Ja, Agent Cotton, ich bin ganz sicher.«
    Einige Sekunden herrschte Stille im Raum.
    »Wir sind zum dritten Mal zu spät gekommen«, sagte Phil.
    »Aber es war nicht unsere Schuld«, fügte ich leise hinzu.
    Wir tranken unseren Whisky aus und verabschiedeten uns von dem Landarzt.
    Er brachte uns bis zur Tür und versprach, uns das Ergebnis seiner ersten Untersuchung zuzuschicken.
    ***
    Es war kurz vor Mitternacht. Im Zimmer unseres Chefs war Licht, er arbeitete noch. Wir gingen zu ihm ins Office. Mister
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