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0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß

0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß

Titel: 0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß
Autoren: Jason Dark
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sie erstarren lassen.
    Doch Juliana bewegte sich. Sie sah ihren Erfolg gefährdet und fuhr fauchend zu Will Mallmann herum.
    Ihre Augen schienen dabei den Kopf verlassen zu wollen, so hart schaute sie den Kommissar an.
    Will lächelte kalt. Seinen rechten Arm mit dem Silberdolch schob er vor.
    »Komm nur«, flüsterte er, »komm nur her, auf dich habe ich schon lange gewartet…«
    ***
    Schon bei dem ersten Stoß war mir klar gewesen, daß dieses Schwanken nicht auf eine natürliche Ursache zurückzuführen war.
    Magische Kräfte mußten im Spiel sein, die sich dafür verantwortlich zeigten. Und ich brauchte mir nur die Teufelfratze unter der Decke anzusehen, um den Teil einer Erklärung zu finden. Instinktiv hatte ich meinen Körper vorgeworfen und die Arme ausgestreckt. So bekam ich wenigstens den Balken am Rand zu fassen, an dem ich mich abstützen konnte.
    Nach der ersten Erschütterung herrschte eine nahezu gespenstische Stille. Seltsamerweise dachte ich in diesen Augenblicken nicht einmal so sehr an mich, sondern mehr an Will Mallmann, der sich ja auf meine Hilfe verließ. Wie es allerdings aussah, kam ich so ohne weiteres hier nicht weg.
    Es war nicht völlig dunkel geworden. Erstens drang durch das Fenster noch ein wenig Tageslicht, das seinen grauen Schein verbreitete, und zweitens sorgten die Augen des Teufels dafür, daß ein schwacher Schein unter dieser Fratze schwebte.
    Wenn ich dieses Gesicht, in dem der Geist des Asmodis steckte, vernichten konnte, war mir viel geholfen.
    Zunächst einmal mußte ich den Plan aufgeben, denn der zweite Stoß erschütterte das Gerüst.
    Diesmal heftiger. Ich hatte Mühe, überhaupt auf den Füßen zu bleiben und glaubte auch, irgendwo vor mir etwas Knirschen zu hören.
    Was war ich froh gewesen, als ich sah, daß man das Gerüst in der Wand verdübelt hatte.
    Dies änderte sich nun.
    Wieder ein Schwanken, Reißen von Holz, und im nächsten Augenblick kippte tief unter mir etwas um. Ich hörte den Knall, mit dem der Gegenstand zu Boden fiel und spürte, daß auch meine Standfestigkeit längst nicht mehr so sicher war, wie noch zu Beginn.
    Es wurde mehr als gefährlich.
    Über mir sah ich das Gesicht. Mit dem Kreuz hatte ich es attackieren wollen, um sein magisches Leben zu zerstören. Es waren wirklich nur einige Schritte, die mich trennten, doch diese Distanz bedeutete bei dem schwachen Zustand des Gerüstes eine fast unüberbrückbare Entfernung für mich.
    Trotzdem mußte ich es auf einen Versuch ankommen lassen.
    Da riß hinter mir der waagerecht verlaufende Haltebalken. Ich sah es nicht, sondern hörte nur das Splittern, und im nächsten Moment polterte das Holz auf das Gangbrett.
    Unwillkürlich versteifte ich mich. Zudem begann das Brett auch noch zu vibrieren und einen Atemzug später heftig zu schwanken, als es einen Schlag aus dem Nichts erhielt.
    Jetzt wurde es noch gefährlicher.
    Wenn ich abstürzte, war ich verloren. Zurück konnte ich nicht mehr, das würde mein Gegner nicht zulassen. Es blieb mir demnach nur eins. Die Flucht nach vorn.
    Und das tat ich auch.
    Drei, vier Schritte legte ich zurück, ohne noch weiter darüber nachzudenken, dann war ich in Griffweite der Fratze.
    Aus der Nähe betrachtet wirkte sie noch scheußlicher. Vor allen Dingen die Augen waren von einem unheimlichen Leben erfüllt, wie es nur in der Hölle geboren werden konnte.
    Zum Glück besaß ich meine stärkste Waffe — das Kreuz!
    Ein paarmal noch holte ich tief Luft, während das Brett, auf dem ich stand, sich allmählich senkte.
    Ich hatte das Gefühl, als würde es Wellen werfen, und mir fiel es schwer, die Anne in die Höhe zu bekommen, weil ich immer versuchte, das Gleichgewicht zu behalten.
    Aber es mußte sein.
    Ein Riß im Brett. Nicht in der Breite, sondern in der Länge. Es würde also nach rechts und links wegbrechen. Die Angst stachelte mich zu der letzten Tat an.
    Ich schleuderte meinen Arm hoch und damit auch das Kreuz. In der rechten Faust hielt ich die Waffe, die von dem Propheten Hesekiel geschmiedet worden war, und mit dem Kreuz traf ich voll die Fratze des Satans.
    Es war ein harter Schlag, ein Treffer, der nicht nur mich durchschüttelte, sondern auch das Gesicht des Teufels, von dem all die Magie ausging.
    Gelang es mir?
    Ja, ich mußte es schaffen, denn die beiden Urfeinde — Gut und Böse —trafen in diesem Fall aufeinander.
    Auf einmal schien die gesamte Decke zu explodieren. Es war keine krachende oder donnernde Explosion, nein eine weißmagische
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