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0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß

0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß

Titel: 0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß
Autoren: Jason Dark
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meinen Blick gegen die Decke richtete, sah ich dort, wo zuvor noch die Fratze des Höllenfürsten gewesen war, nichts mehr.
    Nur einen schwarzen Fleck glaubte ich zu erkennen.
    Okay, ich hatte es geschafft.
    Und Will Mallmann?
    ***
    Der Kommissar und die lebende Tote standen einander gegenüber und starrten sich an.
    »Einmal«, so flüsterte Juliana, »bist du mir entkommen!« Sie gab Will damit die Bestätigung, daß er sich nicht getäuscht hatte, als er eine Bewegung innerhalb des Hauses gesehen hatte, in dem Dick Behrens wohnte. Sie war dagewesen und hatte ihre Chance verpaßt.
    Diesmal wollte sie alles nachholen, aber sie traf auf einen Gegner, der sich bewaffnet hatte.
    Will verließ sich auf den Dolch. Er hatte ihn ein wenig gekantet, so daß die Spitze schräg auf den weiblichen Zombie wies, der durch Höllenkraft gestärkt wurde.
    Auch glaubte der Kommissar, daß die langen Fäden innerhalb des Verlieses verrückt spielten, denn sie schwebten längst nicht mehr so ruhig wie normal, sondern tanzten und zirkulierten. Wahrscheinlich suchten sie die beste Angriffsposition.
    Will Mallmann war dem jungen Mann dankbar, daß er eine Taschenlampe mit in den Keller genommen hatte, so war dieses Verlies wenigstens zum Teil erleuchtet, und seine Gegnerin konnte ihn mit einem Angriff nicht überraschen.
    Die Untote stand unter Streß. Dieser Vergleich fiel dem Kommissar ein, als er sie anschaute, denn die wilde Haarpracht hatte sich zu beiden Seiten des Kopfes in die Höhe gehoben, so daß die einzelnen Fäden fast waagerecht standen.
    Es waren zitternde Wellen, die zu knistern schienen, als würde zwischen ihnen elektrischer Strom laufen.
    Das Zeichen für den Angriff?
    »Komm nur!« zischte der Kommissar durch die Zähne. »Auf so etwas wie dich habe ich gewartet. Ich werde dich ein für allemal in die Hölle schicken. Du wirst keinen Menschen mehr töten, du Zombie.« Will hatte die Worte kaum ausgesprochen, als er vorschnellte und mit dem Silberdolch auf die Gestalt stach.
    Er traf nicht.
    Will Mallmann war überrascht, wie schnell sich die andere bewegen konnte. Das hätte er ihr nicht zugetraut, denn sie drehte sich geschickt zur Seite, so daß sie die Klinge verfehlte.
    Dafür reagierten ihre Helfer.
    Die zahlreichen Fäden, von der magischen Spindel produziert, gerieten in immer schnellere Bewegungen, und an mehreren Stellen gleichzeitig sammelten sie sich, um gefährliche Würgeschlingen zu bilden.
    Drei Schlingen waren es, die den Kommissar erdrosseln wollten, und sie kamen von drei verschiedenen Seiten auf ihn zu.
    Mallmann wich nicht zurück. Er dachte auch an die beiden Gefangenen, deren Leben er retten mußte, und er hörte im Unterbewußtsein den Krach von oben, kümmerte sich nicht darum, sondern konzentrierte sich auf die erste Schlinge.
    Eiskalt ließ er sie kommen.
    Und dann stieß er mit dem Messer zu.
    Von unten nach oben zog er den Dolch, und die gefährliche Würgeschlinge war einfach nicht zu verfehlen. Die Klinge hatte kaum Kontakt, als die zusammengedrehten Fäden bereits zerstört wurden. Sie ringelten sich zuerst zusammen, wurden schwarz und fielen sanft wie Schnee zu Boden.
    Sofort war Will bei der nächsten Schlinge, er zerstörte auch sie, und die dritte kam ebenfalls an die Reihe.
    Dabei lachte er wild, denn er sah, daß sich die Tote aus dem Kerkerschloß irritiert zeigte. Der Blick ihrer gelbweißen Augen flackerte, sie wußte nicht, wohin, und der Kommissar stürzte sich auf das Spinnrad, wobei er es mit seiner Klinge attackierte und die Fäden brutal zerstörte.
    »Und jetzt zu dir!« keuchte er im Herumwirbeln. Für einen Moment blieb er in einer geduckten und angespannten Haltung stehen. Er schaute auf seine Gegnerin, prägte sich ihr Bild ein, wie sie mit dem Rücken an der Verliesmauer stand und die Arme vorgestreckt hatte. Waagerecht und zitternd standen die Haare vom Kopf ab.
    Mallmann sprang auf Juliana zu. Verzerrt war sein Gesicht. Er brachte dieser untoten und dennoch lebenden Mörderin nur Haß entgegen, und er wollte ihr den Dolch in das Gesicht stoßen.
    Will war nicht vorsichtig genug. Als sein rechter Arm nach unten fuhr, da griff sie blitzschnell zu. Plötzlich hatte der Kommissar das Gefühl, sein Gelenk würde in einer Klammer stecken. Er fühlte die kalte Klaue der lebenden Toten, der es gelungen war, den Hieb mit dem Messer zu stoppen, und Juliana preßte sein Gelenk nach hinten, so daß Will nicht mehr dazu kam, die Messerspitze gegen ihren Körper zu drücken.
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