Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0255 - Dynamit für Bohrturm 3

0255 - Dynamit für Bohrturm 3

Titel: 0255 - Dynamit für Bohrturm 3
Autoren: Dynamit für Bohrturm 3
Vom Netzwerk:
mich nicht erinnern, dass ich in Sonoita je mit irgendeinem anderen Meinungsverschiedenheiten gehabt hätte.«
    »Das nenne ich eine prompte Bedienung. Glaubst du, die Amerikaner gehörten zur South-Polizei?«
    »Ich habe die Gesichter nicht erkannt, aber vielleicht erkennen wir sie morgen an den Veilchen um die Augen und an den Pflastern, die sie sich aufkleben müssen.«
    Phil sog an seiner Zigarette, dass die Glut aufleuchtete.
    »Sie wussten, dass wir in der Honey Bar waren«, stellte er nachdenklich fest. »Ich habe nicht beobachtet, dass uns jemand gefolgt wäre.«
    »Vielleicht behielt uns irgendein Mexikaner im Auge, den wir nicht beachtet haben.«
    »Oder ein Telefonanruf informierte unsere Freunde.« Er warf den Zigarettenrest weg.
    »Sollen wir nachsehen, ob sich Alwyn Buster noch im Chico Chico aufhält?«
    »Ja«, antwortete Phil. »Ich bin dafür.«
    ***
    Wir schlugen einen kleinen Bogen, um nicht an der Honey Bar vorbei zu müssen. Zehn Minuten später betraten wir das Chico Chico. Die Bude war genauso wenig besucht wie der Laden, in dem wir unseren Whisky vertilgt hatten, aber Buster saß an einem Ecktisch, und die sagenhafte Rothaarige saß so nahe bei ihm, dass beide mit einem Stuhl ausgekommen wären.
    Busters Gesicht bei unserem Erscheinen genügte, um ihn zu verraten. Sein Unterkiefer klappte herunter, und seine Augen traten vor Schreck vor wie bei einem Karpfen.
    Wir traten an den Tisch.
    »Komm mit ins Camp, Al«, sagte ich freundlich.
    Die Rothaarige warf ihre Arme um seinen Nacken.
    »Du willst doch nicht schon gehen, Darling. Sag deinen Freunden, sie sollen sich zu uns setzen! Ich rufe zwei Kolleginnen.«
    »Ruf lieber den Kellner, damit er deinem Süßen die Rechnung macht!«, erklärte Phil.
    Sie warf ihm einen beleidigenden Blick zu.
    »Bei uns wird sofort bezahlt.«
    Dann stand sie auf, tätschelte Buster kurz die blonden Locken und flötete: »Lass dich mal wieder bei uns sehen, Kleiner!«
    Alwyn hatte offensichtlich für Zärtlichkeiten im Augenblick keinen Sinn. Phil und ich fassten ihn gleichzeitig unter der Achsel und zogen ihn hoch.
    »Was… wollt… ihr von mir?«, stotterte er.
    »Darüber sprechen wir draußen!«
    Die Kellner und die Bar-Girls sahen uns interessiert zu, wie wir Buster abschleiften. Niemand dachte daran, zu seinen Gunsten einzugreifen.
    Draußen, zwanzig Yards vom Chico Chico entfernt, lehnten wir den guten Alwyn gegen eine Hauswand. Dem Jungen klapperten hörbar die Zähne.
    Phil streifte sich nur ein wenig die Jackenärmel zurück. Buster sah es entsetzt.
    »Wir sind doch immer Freunde gewesen«, jammerte er.
    »Freunde?«, höhnte Phil. »Wer hat dich auf uns gehetzt und wen hast du angerufen?«
    Buster brach fast in die Knie. Er war ein solcher Jammerlappen, dass er nicht einmal versuchte, zu leugnen.
    »Was sollte ich denn machen«, wimmerte er. »Ich kann mich einem Befehl des Chefs doch nicht widersetzen?!«
    »Welcher Chef?«
    »Crossbeen natürlich«, antwortete er leise.
    Phil streifte die Jackenärmel noch ein Stückchen höher.
    »Erzähl uns den Film schön der Reihe nach und halte dich dabei an die Wahrheit.«
    Alwyn Buster erzählte uns seine eigene Story, die Geschichte eines Kriechers und Waschlappens. Der Chef der Company-Polizei hatte sich den richtigen Mann mit sicherem Blick herausgesucht, hatte ihm den ruhigen und gut bezahlten Job im Geräteschuppen beschafft. Buster hatte sich durch Zuträgerei und andere schäbigen Dienste revanchiert. Was uns anging, so hatte ihm einer von den Sowt/i-Polizisten gesagt: »Bleib den beiden auf den Fersen, und wenn sie sich irgendwo festgesetzt haben, dann ruf uns im Oil Inn an! Am besten machst du dich danach selbst aus dem Staub.«
    Buster hatte diesen Auftrag ebenso bedenkenlos erfüllt wie frühere Aufträge gleicher oder ähnlicher Art.
    »Ich konnte ja nicht ahnen, was sie mit euch vorhatten«, beteuerte er.
    »Erzähle uns nicht, du hättest angenommen, sie wollten uns ein Ständchen bringen«, knurrte Phil. »Was machen wir mit dem Wurm?«, wandte er sich an mich.
    »Wir lassen ihn laufen«, entschied ich. Ich zog Buster an der Krawatte zu mir heran. »Ich gebe dir einen guten Rat, Freund, Crossbeen wird von uns erfahren, was wir über seine unfeinen Methoden denken. Es kann sein, dass er dann mächtig böse auf dich wird, weil du so sang- und klanglos den Mund aufgetan hast. Also hüte deine eigene Haut!«
    »Ja«, antwortete er hastig, »ja, vielen Dank, Jerry. Ich mache solche Sachen bestimmt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher