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0254 - Am Hafenkai regiert Gewalt

0254 - Am Hafenkai regiert Gewalt

Titel: 0254 - Am Hafenkai regiert Gewalt
Autoren: Am Hafenkai regiert Gewalt
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herauszubekommen, ob es sich um einen geradezu unwahrscheinlichen Unfall oder um einen Mordanschlag handelt. Auf den ersten Blick sieht es aus, als seien die Bolzen tatsächlich gebrochen, aber dazu scheinen sie mir zu neu und zu kräftig zu sein. Wir müssen uns die Dinger im Laboratorium vornehmen.«
    »Und wir werden außerdem die Arbeiten an diesem Silo stoppen und ihn bewachen lassen.«
    Vorläufig jedoch saßen wir erst einmal gründlich fest. Kein Mensch schien sich um uns zu kümmern. Der Elevator arbeitete ununterbrochen weiter. Es war so, als ob wir überhaupt nicht da seien. Der Lift stand unten, und ein Telefon gab es nicht. Wir versuchten, uns durch Rufe verständlich zu machen, aber das ging nicht. Der Lärm verschluckte alles.
    Es sah so aus, als ob wir gründlich in der Tinte säßen. Da kamen plötzlich zwei Schauerleute, die zwischen sich einen Kasten Bier trugen, den Pier herunter.
    Ich zog die Pistole und wartete, bis sie so nahe wie möglich herangekommen waren. Ich gab einen Schuss ab, der ihre Aufmerksamkeit erregte.
    Langsam und vorsichtig kamen sie näher, und dann endlich hob der eine von ihnen den Kopf und blickte zu uns herauf. Wir winkten alle fünf verzweifelt, und das schien zu wirken.
    Die zwei Schauerleute verschwanden im Office, und von dort erschien ein großer, schlanker Mann, der bestimmt kein Hafenarbeiter war.
    Er sah nach oben, drehte sich um und fuchtelte mit den Händen. Dann stieg er in den Lift.
    »Wer sind Sie denn, und was machen Sie um Gottes willen hier oben?«, fragte er, als er kaum die Tür geöffnet hatte und uns gegenüberstand.
    »Dann müssen Sie uns zuerst einmal sagen, wer Sie sind«, meinte ich und steckte, angesichts der scheinbar harmlosen Situation, die Waffe wieder ein.
    »Mein Name ist William Lee, Prokurist der Getreide-Lager- und Transportgesellschaft .«
    »Und Sie wollen uns erzählen, kein Mensch habe Ihnen mitgeteilt, dass wir hier oben sind und warum?«
    »Ich sage Ihnen ja, ich habe keine Ahnung. Ich kam vor ungefähr zehn Minuten hier an, um einiges mit unserem Vorarbeiter zu besprechen, habe ihn aber leider noch nicht erreichen können.«
    »Wenn es sich um Mr. Färgo handelt, so bezweifle ich, dass Sie ihn überhaupt jemals erreichen werden. Mr. Fargo hat allen Grund, sich unsichtbar zu machen.«
    »Ich verstehe Sie wirklich nicht, meine Herren, und Sie haben mir meine Frage noch nicht beantwortet.«
    Beide zogen wir die FBI-Sterne aus den Taschen. Mr. Lee machte ein vollkommen verständnisloses Gesicht, schüttelte den Kopf und behauptete erneut, er wisse absolut nicht, was los sei.
    »Wissen Sie etwa auch noch nichts von dem Ermordeten, den man im Silo zwölf gefunden hat?«
    »Ich weiß, dass man einen Toten gefunden hat, und es wurde mir gesagt, es könne sich nur um einen Unfall gehandelt haben. Dieselbe Auskunft gab mir auch die City Police, wenn auch mit ein paar vorsichtigen Einschränkun-/ gen, aber die kennt man ja schon. Dann will ich Ihnen deutlich machen, wie wir vom FBI die Sache betrachten«, meinte ich. »Der Mann, der heute Morgen tot im Silo aufgefunden wurde, ist nicht verunglückt, sondern am 21. oder 22. Februar ermordet worden. Ihrem Vorarbeiter Fargo war unsere Nachforschung über den Mord so peinlich, dass er versuchte, uns, wahrscheinlich auf dem gleichen Wege, zu beseitigen, auf dem man Chester Eigin, den Toten von heute Morgen, ermordet hatte. Es gelang uns, dem Anschlag zu entgehen, und danach verschwand Ihr Vorarbeiter, Fargo, der uns bis zu der Stelle geleitet hatte, an der wir ein loses Brett passieren und in den Silo stürzen mussten.«
    »Unmöglich, meine Herren«, ereiferte sich Mr. Lee. »Fargo ist bereits zehn Jahre im Dienste der Firma und hat sich noch niemals etwas zuschulden kommen lassen.«'
    »Vielleicht ist er nur niemals erwischt worden«, warf Phil ein. »Er machte mir nicht den Eindruck eines harmlosen Schäfleins oder gar eines Amateurverbrechers. Der Mann verstand etwas vom Fach, genauso wie die vier angeblichen Mechaniker, die er zu Hilfe holte, ganz abgesehen von der Pistole, die er im Hosenbund stecken hatte.«
    »Was dieses Letztere angeht, so muss ich Fargo in Schutz nehmen«, sagte Mr. Lee. »Es dürfte Ihnen bekannt sein, dass ein Teil der Schauerleute grobe und gewalttätige Gesellen sind. Ein Vormann, ohne Schusswaffe wäre verloren.«
    »Und wie ist es mit den vier Mechanikern?«
    »Das weiß ich nicht. Ich werde Miss Elfie, unsere Schreibkraft im Office, fragen müssen, ob Fargo
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