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0254 - Am Hafenkai regiert Gewalt

0254 - Am Hafenkai regiert Gewalt

Titel: 0254 - Am Hafenkai regiert Gewalt
Autoren: Am Hafenkai regiert Gewalt
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sofort tun und nicht warten, bis vielleicht jemand daran herumgefummelt hat.«
    »Das kann ich nicht zulassen. Das ist zu gefährlich«, protestierte er.
    »Ich habe Ihnen vorhin unterschrieben, dass ich auf eigene Gefahr hier hinaufgefahren bin. Sie sind nicht dafür verantwortlich, wenn ich mir das Genick breche.«
    »Ich werde sehen, was sich tun lässt«, sagte er, bestieg den Lift und verschwand.
    »Ich habe so das Gefühl, als ob der gute Fargo uns bis zum Jüngsten Tag hier oben sitzen lässt«, brummte Phil, und auch mir war ein ähnlicher Gedanke gekommen.
    Unser Wagen stand unten am Pier, und es würde nach uns gesucht werden. Außerdem, warum sollte er? Es vergingen zehn Minuten, vielleicht sogar noch etwas mehr, bis der Lift zurückkam. Er enthielt nicht nur Mr. Fargo und das verlangte Seil, sondern außerdem vier stämmige Männer mit Werkzeugtaschen und einer Leiter.
    »Ich habe unsere Mechaniker mitgebracht, die sich des Fehlers sofort annehmen werden.«
    Die vier Männer versuchten sich an uns vorbeizudrängen, aber wir versperrten ihnen den Weg.
    »Ich habe Sie nicht beauftragt, Mechaniker mitzubringen, sondern nur einen Strick. Die Leiter dient diesem Zweck noch besser. Aber ich habe nichts von Mechanikern gesagt. Ich glaube, ich war deutlich genug, als ich Ihnen klarmachte, dass wir selbst die Ursache dieses merkwürdigen Vorfalls untersuchen wollen.«
    »Und ich habe Ihnen gesagt, dass ich das nicht zulassen kann«, trumpfte Fargo auf.
    Die vier Mann hatten ihre Werkzeugtaschen abgestellt und machten Miene, es darauf ankommen zu lassen. Das war auf dem schmalen Laufsteg und in hundertsechzig Fuß Höhe eine ungemütliche Angelegenheit. Ich ließ es gar nicht so weit kommen.
    Während ich mit der linken Hand den blau-goldenen FBI-Stern aus der Hosentasche zog, riss ich die 38er Smith & Wesson aus der Halfter.
    »Wir sind G-men, falls Sie das noch nicht wissen sollten«, sagte ich kalt. »Wir tragen unseren Namen nicht zu Unrecht.«
    Die Burschen waren zurückgewichen, und diesen Moment der Unsicherheit benutzte Phil.
    »Los, alles wieder in den Lift. Nur Sie, Fargo, bleiben hier, so gewissermaßen als Geisel, damit man uns nicht vergisst.«
    Als der Aufzug unterwegs war, betrachtete ich mir Mr. Fargo.
    »Sie sind ja ein komischer Heiliger«, sagte ich. »Heben Sie mal die Hände hoch.«
    Phil und ich, wir waren so gut aufeinander eingespielt, dass kein weiteres Wort nötig war. Mein Freund tastete die Kleidung des renitenten Vorarbeiters ab und zog ihm eine 32 er Pistole aus dem Hosenbund.
    »Ich habe einen Waffenschein«, maulte Fargo, aber er bekam keine Antwort.
    Er musste in angemessenen Abstand warten, bis wir die Leiter so gelegt hatten, dass sie jenseits am Mauerwerk des Silos einen Halt fand. Dann seilte ich Phil an, und der kroch auf allen vieren vorsichtig hinüber. Er hantierte mehrere Minuten herum, dann rief er: »Dieses Brett wurde von zwei Bolzen mit Gegenmuttern gehalten. Beide Bolzen sind gebrochen, und darum kippte es nach vorn.«
    »Gebrochen?«, fragte ich. »Nicht etwa absichtlich durchgebrochen?«
    »Möglich, aber hier oben kann ich das nicht feststellen. Ich werde jetzt zusammen mit Mr. Fargo nach unten fahren und unsere Spezialisten für solche Dinge hierherkommen lassen. Inzwischen kannst du ja die Stellung halten.«
    Ich nickte, Eargo machte wieder einmal Miene, sich zu sträuben, aber er überlegte es sich schnell anders, als mein Freund die Pistole aus der Halfter holte.
    Als zehn Minuten vergangen waren, setzte ich mich auf die Bretter. Das war bequemer und kostete dasselbe. Nach nochmals zwanzig Minuten kehrte Phil zurück und mit ihm unser Kollege Tom Walter und zwei Spezialisten für technische Dinge. Fargo war diesmal nicht mit von der Partie.
    »Wo hast du unseren Freund gelassen?«, fragte ich.
    »Er hat sich gedrückt, was ich ihm weiter nicht übel nehmen kann«, erklärte mein Freund. »Während ich telefonierte, sagte er plötzlich: ›Einen Augenblick bitte‹ - und danach habe ich ihn nicht wiedergesehen.«
    Mr. Fargo interessierte mich zurzeit nicht. Ich beobachtete gespannt die Arbeit unserer Kameraden, die zwar angeseilt waren, aber doch in unangenehmer Höhe über dem sicheren Erdboden waghalsige Klettertouren ausführten.
    »Ich habe die obere Hälfte der Bolzen sichergestellt«, meinte der Kollege Jimmy Miller. »Das zweite Stück mit der Gegenmutter ist ins Bodenlose gefallen und bestimmt nicht mehr auffindbar, aber das, was wir haben, genügt, um
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