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0252 - Die Tochter des Totengräbers

0252 - Die Tochter des Totengräbers

Titel: 0252 - Die Tochter des Totengräbers
Autoren: Jason Dark
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oblag die unangenehme Aufgabe, die Leiche zur Seite zu schieben, damit wir einen bessern Überblick hatten.
    Und dabei entdeckten wir etwas. Nicht die Unterlagen, sondern eine hölzerne Klappe im Boden. Sie deutete auf einen Einstieg in die Tiefe hin.
    »Da kann er sein!« zischte Bill, bückte sich bereits und versuchte, die Klappe hochzuziehen.
    Ich baute mich ihm gegenüber auf. Die Beretta hielt ich schußbereit, die Mündung wies schräg nach unten und zielte auf das Loch, das der Reporter freilegte.
    Mit der Lampe leuchtete ich hinein.
    Die Öffnung war nicht sehr breit. Der helle Finger fand seinen Weg und strahlte eine Abfallgrube aus, in der ein unbeschreibliches Zeug aus Büchsen, Kartoffeln, Fleisch und Flaschen lag.
    Keine Spur von einem Ghoul.
    Bill holte tief Luft. »War wohl nichts, mein Lieber.« Er schaute mich fragend an. »Ob die Papiere dazwischen liegen?«
    »Du kannst ja nachschauen.«
    »In den Dreck steigen?«
    »Wer hat mich denn hierhergeführt?«
    »Mit mir kann man es ja machen«, erklärte Bill und steckte die Waffe weg, da er beide Hände frei haben wollte. Er hatte auch seine Erfahrungen mit Ghouls gesammelt. Bei den Conollys im Haus hatte sich wochenlang einer versteckt gehalten und war durch Bills Sohn, den kleinen Johnny, entdeckt worden.
    Ich blieb am Rand der Öffnung stehen, leuchtete in die Tiefe und zielte gleichzeitig, denn ich wollte meinem Freund Feuerschutz geben.
    Bill Conolly ließ sich nicht hinabgleiten, er sprang nach unten und landete in der weichen, undefinierbaren Masse, was ihm einen Fluch entlockte, denn das Zeug reichte eine Handbreit über seine Fußknöchel.
    »Hast du keine Handschuhe?«
    Bill drehte den Kopf und schaute nach oben. Er verzog sein Gesicht, weil er direkt in das Licht meiner Lampe schaute. »Du hast Nerven, John. Die Dinger liegen im Wagen.«
    »Dann mal dir welche.«
    »Ich ziehe dich gleich nach unten.«
    Dafür brauchte Bill nur seinen Arm hochzurecken, um meine Fußknöchel zu erreichen. Er tat es aber nicht, sondern leuchtete mit seiner Lampe in den Müll hinein und wühlte ihn durcheinander.
    Allerdings nicht mit den Händen, sondern mit den Füßen, wobei er sich so einen freien Platz schuf.
    »Siehst du etwas?« Ich wurde ein wenig ungeduldig.
    »Noch nicht.«
    »Dann mach weiter.«
    Bill schaute nach. Er gab sich Mühe. Was er alles mit den Füßen zur Seite drückte, war im Laufe der Zeit so vermodert, daß man es nicht mehr identifizieren konnte.
    Plötzlich veränderte er seine Haltung nicht mehr, sondern blieb gebückt stehen und wurde gleichzeitig steif.
    Hatte er etwas entdeckt.
    »John!« zischte der Reporter.
    »Hast du was?«
    »Ich glaube.« Bill streckte seinen freien Arm aus, nahm eine Büchse, schob mit ihr Matsch und Dreck zur Seite, um das aufzunehmen, was er entdeckt hatte.
    Es waren einige Blätter. Ich konnte sie gut erkennen, daß die Abfallgrube durch das Licht unserer beiden Lampen voll ausgeleuchtet wurde. Die Blätter waren am linken oberen Rand zusammengeheftet. Es wäre nicht nötig gewesen, sie klebten auch so aneinander.
    »Mist«, sagte Bill.
    »Ist es das falsche Zeug?«
    »Keine Ahnung.« Er leuchtete den Fund jetzt direkt an. »Eigentlich nicht, John. Nur hat da jemand etwas abgerissen. Ich kann nur die Hälfte davon lesen.«
    »Was steht da?«
    »Das ist es eben. Alles verschmiert, aber da sind sogar Zeichnungen, und das Wort Ghoul ist auch zu entziffern.« Er zog die Nase hoch. »Lange liegen die noch nicht hier. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß sie mein Bekannter hineingeworfen hat. Dann hätte er etwas gesagt.«
    »Villeicht war es der Penner.«
    »Darauf tippe ich auch, John.« Bill schlug mit der Lampe auf die Bögen. »Aber wer hat Interesse daran gehabt, einen Teil der Aufzeichnungen verschwinden zu lassen? Das soll mir mal jemand sagen, verdammt.«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Okay, dann komme ich hoch.«
    Ich war einverstanden und zog mich zurück, da Bill es allein schaffte. Ich drehte der Abfallgrube den Rücken zu und leuchtete dafür den Grillstand aus.
    Da hörte ich Bills Hilferuf!
    Gedankenschnell fuhr ich herum, schaute in die Grube hinein und sah etwas Schreckliches.
    Bill Conolly lag am Boden. Er wurde durch den Dreck gezogen und verschwand vor meinen Augen in der Tiefe der Erde. Wer dafür verantwortlich war, wußte ich nicht. Ich konnte keinen sehen.
    Ich sah nur Bills entsetztes Gesicht und die beiden Arme, die soeben verschwanden.
    Im nächsten Moment war der Reporter vor
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