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0251 - Der Erbe des Bösen

0251 - Der Erbe des Bösen

Titel: 0251 - Der Erbe des Bösen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Lärm!«
    Die Krieger begannen, mit ihren Rüstungen und Waffen zu scheppern. Ein höllischer Krach erscholl. Aus fleischlosen Mündern ertönte Schlachtgebrüll. Leonardo winkte zweien der Krieger. Sie packten Kerr und zerrten ihn zwischen ihren Pferden vorwärts, hinter Leonardo her, der wieder aufsaß und den Berg hinauf ritt, die Serpentinen abkürzend. Er wunderte sich über die harte Glätte der Straße, bis ihm einfiel, daß dies Asphalt war. Zu seiner Zeit wurden Straßen noch gepflastert.
    Schließlich erreichte er die Zugbrücke, die nach wie vor heruntergelassen war. Das eiserne Tor stand weit offen.
    Und doch vermochte er es nicht zu durchdringen. Kerr wand sich im stählernen Griff seiner Wächter, aber sie ließen ihn nicht los.
    Leonardo zog das Schwert aus der Scheide, machte mit der linken Hand ein schwarzmagisches Zeichen und ließ die Spitze der Klinge gegen den Stein der Burgmauer schlagen. Funken sprühten auf und liefen über das metallene Blatt. Die Magie verstärkte den Hall des Schlags.
    Es dröhnte wie von einer Explosion.
    Leonardo klopfte noch zweimal auf diese Weise an. Dann setzte er sich bequemer im Sattel zurück und wartete auf das Erscheinen des Wächters der Burg.
    ***
    »Was für Gedanken?« fragte Zamorra wie elektrisiert.
    Schwer zu sagen, sendete der Wolf. Sie werden abgeschirmt. Und es sind nicht die Gedanken von Menschen.
    »Das war zu erwarten«, sagte Bill Fleming träge. »Wie sollten hier Menschen hinkommen?«
    »Meeghs?« brummte Odinsson.
    Meeghs denken nicht, wehrte der Wolf ab. Noch nie konnte ich die Gedanken eines Meeghs auffangen. Es ist, als wären ihre Gehirne nicht existent.
    »Vielleicht ein Dämon«, spann Odinsson weiter. »Es wäre ein Witz der Geschichte, wenn Pluton überlebt haben sollte, und wir treffen ausgerechnet in dieser Wüste auf ihn.«
    »Haha«, machte Nicole. »Weißt du, wie lange es her ist, seit Pluton in die Meegh-Welt geschleudert wurde? Und wie gering die Wahrscheinlichkeit, daß er genau hier ankam?«
    Es ist auch kein Dämon, erklärte Fenrir mußmutig. Etwas anderes. Gedanken von… Gefangenen vielleicht? Ich brauche Zeit.
    Im nächsten Moment sprang er trotz der Hitze auf und stieß ein schauderliches Heulen aus. Zamorra fühlte, wie sein Amulett unter dem Anzug erwachte. Es glühte auf.
    Schwarze Magie in der Nähe!
    »Aufhören!« schrie Teri Rheken auf. »Sie peilen uns schon wieder an! Wir müssen sofort weg!«
    Es war schon zu spät.
    Der Gegner schlug abermals zu…
    ***
    In einer sorgfältig abgeschirmten Kammer beobachtete eine große, schattenhafte Gestalt die aufblühenden Lichtpunkte, die rasch wieder verloschen. Bei jedem Aufblühen wurden die hellen Lichtblumen stärker. Fremde Gedanken gingen von dort aus und tasteten um sich.
    Der Schattenmann bewegte sich nicht. Aber sein Gehirn sandte einen Befehl aus. Detektoren begannen heftiger zu schwingen und nahmen den Befehl auf, leiteten ihn weiter. Ein starkes Machtpotential reagierte und setzte den Befehl in die Tat um.
    Der Meegh schlug zu.
    Mit aller Kraft griff etwas nach den Eindringlingen, die es gewagt hatten, diese Welt zu betreten. Sie wurden gepackt und in die Vernichtung geschleudert.
    Der Meegh war mit seinem Tun zufrieden. Leben auszulöschen, war für ihn völlig normal. Deshalb verspürte er auch keine Gewissensbisse.
    ***
    Raffael Bois schrak zusammen, als er das dreimalige laute Dröhnen hörte. Explosionen? Versuchte jemand, die Burgmauer zu sprengen?
    Alarmiert eilte der alte Diener nach draußen. Dumpfe Furcht keimte in ihm auf. Bislang hatten die Schwarzblütigen immer noch etwas Fairneß bewahrt und waren mit ihren magischen Mitteln vorgegangen. Es war unter ihrer Würde, sich zu menschlichem Vorgehen herabzulassen. Vielleicht lebte Zamorra nur deshalb immer noch.
    Aber wenn jetzt jemand versuchte, die Mauern mit Sprengstoff zu zerstören -dann bedeutete das, daß die Höllischen die letzten Hemmungen verloren. Und wenn die Mauer barst und zerstört wurde, dann brach auch der weißmagische Schutzschirm zusammen. Denn die Dämonenbanner mußten in einem ganz bestimmten örtlichen Verhältnis zueinander stehen. Fehlten zwei, drei von ihnen, wurde der Schirm schon durchlässiger.
    Das, dachte Raffael entsetzt, war für die Dämonen die einzige effektive Möglichkeit, Château Montagne zu erobern…
    Und sie hatten sich dazu genau die richtige Zeit ausgesucht. Zamorra war abwesend! Und Raffael selbst war alles andere als ein Kämpfer. Er war ratlos und wußte
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