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0251 - Der Erbe des Bösen

0251 - Der Erbe des Bösen

Titel: 0251 - Der Erbe des Bösen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Aber dann war ihnen auch die letzte Möglichkeit genommen, Verbindung mit daheim, mit den Peters-Zwillingen, aufzunehmen. Jeder noch so kurze Kontakt würde sofortige Angriffe bedeuten.
    Und er erkannte, daß er die Macht der Meeghs bei weitem unterschätzt hatte. Diese Dimension war ihre Domäne. Hier waren sie stark und unbesiegbar. Das bewies ihr so unfaßbar rasches Reagieren.
    Der erste Kampf hatte sie den Spider gekostet. Was würden sie diesmal verlieren? Ihr Leben?
    Da platzte die Blase, in der sie sich befanden, auf!
    »Geschafft«, hörte Zamorra Gryf noch rufen. »Wir sind aus der Bahn gehüpft…«
    Dann verschwand der Druide vor seinen Augen.
    Unwillkürlich griff Zamorra nach Nicole und erwischte auch noch Fenrir. Alle anderen - selbst Ansu Tanaars Schädel - waren von einem Moment zum anderen fort.
    »Wo sind wir?« schrie Nicole erschrocken.
    Zamorra wirbelte herum, auf alles gefaßt.
    Die Hitze war die gleiche wie zuvor. Aber die Umgebung hatte sich verändert. Um sie herum war tiefster Dschungel. Sie standen mitten im Dickicht. Tierstimmen kamen von allen Seiten. Uber Zamorra raschelte etwas. Er sah nach oben.
    Etwas furchtbar Großes stürzte direkt auf ihn, Nicole und Fenrir herab!
    Eine Riesenschlange, deren Körper den Durchmesser eines Lkw-Reifens besaß…
    ***
    »Aufhören!« schrie Raffael Bois. »Aufhören, nicht… Nein!«
    Er sah die lodernde Fackel zwischen den beiden Skelettreitern. »Ich gehorche!« kreischte er. »Ich öffne den Schirm!«
    Leonardo de Montagne ballte die linke Hand zur Faust. Schlagartig erloschen die Flammen um Kerr, aber sein Schwert loderte weiterhin. Die Pferde tänzelten nervös, sie fürchteten die Flammen.
    Kerrs Gesicht war verzerrt. Die Kleidung war angekohlt, eine schwarze Rußspur zog sich durch sein Gesicht. Er keuchte heftig.
    »Nein, verdammt!« stieß er hervor. »Raffael, Sie Narr! Geben Sie das Schloß nicht preis, ich bin nicht wichtig…«
    Aber Raffael hatte sich entschieden. Er sah in den Augen Leonardos dessen unbeugsamen, erbarmungslosen Willen, und er wußte, daß nicht nur Kerr sterben würde, wenn dieser Wille nicht erfüllt wurde. Denn Leonardo besaß Macht.
    Macht über die Lebenden und die Toten…
    Und Raffael konnte den Tod eines ihm nahestehenden Menschen nicht ansehen, geschweige denn diese furchtbare Last auf sich nehmèn. Seine Treue zu Zamorra mußte in diesem Fall zurückstehen. Zamorra würde schon einen Weg finden…
    Und er würde Raffael verstehen.
    »Ich entferne die Dämonenbanner«, murmelte Raffael. Und er begann mit seiner Arbeit. Schweigend, das brennende Schwert erhoben, wartete Leonardo ab.
    Raffael bewegte sich an der Mauer entlang.
    Eines der abwehrenden Zeichen nach dem anderen verschwand, wurde ausgelöscht. Und Leonardo fühlte triumphierend, wie der Widerstand schwächer wurde, flackerte und erlosch.
    Der Weg war frei.
    Und johlend und heulend stürmten die Skelettkrieger von allen Seiten über die Mauer in den Innenhof und den großen Park…
    Leonardo ritt durch das große Tor. Seine Berittenen folgten ihm. Sie zerrten Kerr mit sich, der in ihren Armen mehr hing als ging.
    Raffael starrte Leonardo an.
    »Lassen Sie ihn leben? Bitte…«, flüsterte er.
    Leonardo grinste.
    »Vorläufig«, sagte er. Die Flammen an seinem Schwert erloschen. Er schob die Waffe mit einem Ruck in die verzierte Scheide zurück. Raffael erkannte Symbole der Schwarzen Magie und obszöne Zeichnungen.
    »Vorläufig«, wiederholte er. Dann streckte er den Arm aus und deutete auf Raffael.
    »Packt ihn!« befahl er.
    Und seine Skelett-Krieger gehorchten.
    ***
    »Dschungel!« stöhnte Bill Fleming auf. »Verdammt, das fehlt mir gerade noch! Erst Wüste, jetzt Dschungel… Und hier im Schatten ist es auch nicht kühler!«
    »Was haben Sie, Bill?« fragte Colonel Odinsson. »Ich finde die Temperaturen hier recht erträglich. Wo sind eigentlich die anderen geblieben?«
    Bill sah in die Runde. Odinsson stand schräg hinter ihm. Alles andere war Urwald. Dichtes, verfilztes Unterholz, Lichtungen und Schneisen, riesige Bäume, in deren mächtigem Laubwerk sich allerlei Getier verbergen mußte, wenn man nach dem Lärm ging. Insekten schwirrten, und die brütende Hitze legte sich wie eine schwarze Decke über Bill Fleming.
    Von den Freunden war nichts zu erkennen.
    »Zamorra! Gryf !« schrie Odinsson laut. »Meldet euch! Wo steckt ihr? Fenrir! Nicole… Teri!«
    Es gab keine Antwort, und es gab keine Spuren.
    »Ich habe das dumpfe Gefühl, daß wir in
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