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025 - New York, New York!

025 - New York, New York!

Titel: 025 - New York, New York!
Autoren: Claudia Kern
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Leibgarde als »wurmstichig« zu beschimpfen, was sich wohl auf den Apfel in ihrem Wappen bezog.
    Kurz vor dem Eingang drohte die Situation zu eskalieren, als einige Jugendliche den Weg der Soldaten blockierten, aber ein paar blaue Augen und aufgeplatzte Lippen später herrschte wieder Ruhe.
    Sichtlich erleichtert schlossen die Leibgardisten das große Holztor des Gebäudes hinter sich und verriegelten es.
    »Verdammtes Pack«, murmelte einer von ihnen.
    Der Maa'or hob die Hand. »Es sind gute Leute, die nur einige Schwächen haben.« Schlange stehen scheint eine davon zu sein, dachte Matt und sah sich in dem Gebäude um. Es sah wirklich aus wie eine Kathedrale. Bunte Glasfenster zeigten Szenen aus der Geschichte der Stadt. Überall brannten Kerzen und beleuchteten lange Holzbänke, die auf das hintere Ende des Gebäudes ausgerichtet waren. Dort stand auf einer hölzernen Bühne die Karosserie eines gut erhaltenen gelben Taxis. Sein Dach war mit einem Tuch bedeckt, auf dem eine längliche Metallkapsel lag, die im Licht der aufgestellten Kerzen schimmerte.
    »Seht euch das Sonnenkorn ruhig an«, sagte der Maa'or.
    Matt ging langsam darauf zu und bemerkte aus den Augenwinkeln das Sammelsurium aus Zivilisationsresten, die links und rechts von ihm auf kleineren Altären standen. Er sah eine Kaffeemaschine, eine Fernbedienung, einige CDs und Kugelschreiber.
    Anscheinend waren sie die Attribute von Gottheiten, deren Bilder über ihnen hingen. Die meisten der Gemälde zeigten unbekannte Personen, aber auf einem - dem über der Kaffeemaschine - erkannte er den ehemaligen Präsidenten Richard Nixon. Matt fragte sich unwillkürlich, zu was für einer Gottheit der Watergate-Präsident geworden war, aber dann nahm das Sonnenkorn seine gesamte Aufmerksamkeit ein.
    Mit jedem Schritt wurde ihm klarer, um was es sich dabei handelte, aber erst als er die Aufschrift der Kapsel lesen konnte, blieb er stehen.
    U.S.S. CLINTON - UNITED STATES NAVY #2931475/25 SUB ND Shit, dachte der ehemalige Air Force Commander. Seine letzten Zweifel schwanden und er betrachtete den Metallbehälter mit einer Mischung aus Respekt und Abscheu.
    Das Sonnenkorn war ein Atomsprengkopf.
    ***
    ###
    »Wi gehdet ihr?«, fragte Pieroo.
    Yuli hob die Schultern und legte ein feuchtes Tuch auf die Stirn der Frau. Es war wenig Platz an Bord und so hatte Pieroo die Unbekannte zu Tuman in die Kajüte gebracht. Der Seemann, der jeden Tag darauf hoffte, wieder laufen zu können, war nicht gerade unglücklich darüber, bekam er doch auf diese Weise wenigstens etwas Abwechslung.
    »Sie hat hohes Fieber«, sagte Yuli. »Ihr Körper scheint innerlich zu verbrennen. Ich weiß nicht, ob sie die Nacht noch erleben wird.« Tuman stützte sich in seiner Koje auf die Ellbogen und fluchte. »Mein Glück. Ich kann nicht laufen, bekomme eine halbnackte Frau in die Kajüte geliefert, und was macht ihr? Ihr lasst sie drauf gehen. Eine Scheiße ist das.« Pieroo lehnte sich gegen die Wand und senkte den Kopf.
    »Ich bi zu spä kumme. Wennich se frühe gefunne häd…«
    »Mach dir keine Vorwürfe«, entgegnete Yuli. »Du hast es wenigstens versucht, was mehr ist als einer von denen da draußen getan hätte.« Sie zeigte auf die Tür, die zum Deck führte. Dahinter hörte Pieroo die aufgeregte Unterhaltung der Matrosen. Vor allem Jochims Stimme war deutlich heraus zu hören. Es klang fast so, als würde er eine Rede halten.
    »Du solltest vorsichtig sein, Pieroo«, sagte Tuman. »Wer Krankheiten an Bord bringt, endet schnell aufgeknüpft am Mast, vor allem, wenn jemand wie Jochim auf dem Schiff ist. Er ist gefährlich.«
    Pieroo wusste, dass der gelähmte Matrose Recht hatte. Auch Maddrax hatte ihn schon vor dem Steuermann gewarnt.
    Er straffte sich und stieg die zwei Stufen zur Kajütentür hoch. »Ich geh ma na obbe na de rechte sehe.«
    Pieroo stieß die Holztür auf. Die Unterhaltung erstarb. Einige der Seeleute machten sich mit übertriebener Sorgfalt an ihre Arbeit. Nur Kuki nickte dem Hünen kurz zu, als wolle er ihm sagen, auf wessen Seite er stand.
    Pieroo trat an die Reling, eine Hand auf den Griff seines Schwertes gelegt. Er hoffte, dass Maddrax und Colomb zurück kamen, bevor er es benutzen musste.
    ***
    ###
    Es war einer dieser kleinen Sprengköpfe, die man häufig auf U-Booten verwendete. Matt schätzte, dass der Wirkungskreis der Bombe einen Radius von vierzig, vielleicht auch fünfzig Kilometern betrug. Genug, um Nuu'ork und das gesamte umliegende Land zu
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