Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
025 - Die Treppe ins Jenseits

025 - Die Treppe ins Jenseits

Titel: 025 - Die Treppe ins Jenseits
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Nicole
Mercier? Jetzt war das Mosaik vollkommen. Dr. Ortskill, Nicole Mercier und ihr
Bruder hatten das Teufelsspiel ausgeheckt!
    »Und nun werfen Sie Ihre Kanone weg, Brent«, sagte die Französin mit
scharfer Stimme. »Dann gehen Sie ganz langsam auf die oberste Stufe zu. Ich
möchte noch einmal Zeuge werden, wie jemand 172 Stufen in die Tiefe stürzt.«
     

 
 
      Fernand Mercier richtete sich auf.
Einen Moment lang wusste er nicht, was los war, doch dann begriff er, dass
etwas dazwischengekommen war, was den ganzen Plan über den Haufen werfen
konnte.
    Hundert Millionen Pfund – einfach so mir nichts, dir nichts aufgeben?
    Sein längliches Gesicht war bleich und abgespannt. In seinen dunklen Augen
glomm ein wildes Feuer.
    Er massierte sich den Schädel und richtete sich taumelnd auf.
    An der Holztreppe, auf die er gefallen war, hatte er sich einen Splitter in
die Hand getrieben. Er schmerzte höllisch, aber das alles schien ihm harmlos.
Jetzt galt es, das Steuer herumzureißen, ehe es zu spät war.
    Er torkelte durch den dunklen Gang auf die Holztür zu und öffnete sie
spaltweit. Nebelschwaden wehten ihm ins Gesicht.
     

 
 
      Allan Carter hatte gehofft, den
Gegner, der eine so entscheidende Rolle spielte, für längere Zeit
auszuschalten, um freie Hand für Larry Brent zu haben.
    Die Rechnung des Buckligen ging nicht auf.
    »Hundertzweiundsiebzig Stufen?« murmelte Larry Brent. »Sie wollen es
genauso machen wie damals bei Eve?« Ein hartes Lächeln spielte um seine Lippen.
    »Wie damals bei Eve, richtig! Sie hatte sich nicht getäuscht. Ich habe sie
tatsächlich nach unten gestoßen. Schon damals reifte in mir der Plan, an das
Vermögen des reichsten Mannes von England heranzukommen. Drei Jahre liegt das
zurück. Seither arbeite ich an diesem Ziel, das nun greifbar nahe liegt. Ich
werde die 100 Millionen von Edward Baynes besitzen! Eve Baynes ist
schwachsinnig, ich werde Vormund. Dr. Ortskill wird den Schwachsinn bestätigen,
und damit die Sache auch vom juristischen Standpunkt richtig ist, haben wir da
noch Thomas Mylan, der die Angelegenheit fixieren wird.«
    »Ah, er ist also mit von der Partie?« Larry hielt die Laserwaffe noch immer
in der Hand. Der Lauf war auf Dr. Ortskill gerichtet. Larry wusste, dass Nicole
Mercier mit gezückter Waffe hinter ihm stand. Würde sie schießen und damit das
Leben ihres wichtigsten Mitarbeiters aufs Spiel setzen?
    »Er spielt nur eine kleine Nebenrolle. Wir haben ihn erpresst, wir wussten
etwas über eine dumme Rauschgiftaffäre, in die er einmal verwickelt gewesen
ist. Es wäre nicht gut für ihn, wenn die Öffentlichkeit davon erführe. Er
machte das Spiel mit. Er änderte nur ein paar unwesentliche Kleinigkeiten in
dem Testament. Unter anderem auch den Zusatz, der Eve Baynes' Geisteszustand
betrifft. Auch dass das Treffen hier stattfinden muss, stammt aus seiner Feder.
Nur hier konnten wir unser Spiel inszenieren.« Sie machte eine kleine Pause.
Plötzlich wurde ihre Stimme messerscharf. »Und nun werfen Sie die Kanone weg,
Brent, oder ich schieße!«
    »Sie wissen, dass ich eher abdrücken werde«, antwortete Larry eiskalt. »Es
wäre schade um einen so begabten Arzt wie Dr. Ortskill ...« Weiter kam er
nicht. Die Dinge überstürzten sich. Dr. Ortskill ließ sich einfach zu Boden
fallen. Larry reagierte sofort. Er warf sich herum. Im selben Augenblick
drückte Nicole Mercier ab. Wie ein Peitschenknall hallte der Schuss durch die
Nacht. Die Kugel zischte glühendheiß über Larry hinweg und traf Dr. Ortskill
mitten in die Brust.
    »Nicole!« kam es wie ein Aufschrei über seine Lippen. Er wankte, drehte
sich um seine eigene Achse und suchte Halt an dem Geländer, verfehlte es,
stürzte über die oberste Treppenstufe, fiel, rutschte ab und fand keinen Halt mehr.
Sein gellender Aufschrei vermischte sich mit dem Tosen der Brandung.
    Zu einem zweiten Schuss kam Nicole Mercier nicht mehr. Larry Brent ließ
seine Laserwaffe sprechen. Er zielte genau auf die Schusshand. Die Wirkung des
nadelfeinen Strahls war verheerend. Die Pistole in der Hand der Französin
verglühte. Mit einem Aufschrei versuchte sie die Waffe davonzuschleudern, es
ging nicht! Die Pistole klebte an ihrer zerfetzten, schmerzenden Haut. Dennoch
fand sie die ungeheure Kraft, sich herumzuwerfen und loszureißen.
    Larry wollte ihre Flucht verhindern. Doch Nicole Mercier erhielt
Unterstützung von einer Seite, an die in der allgemeinen Aufregung niemand
gedacht hatte.
     

 
 
      Lautlos musste er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher