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025 - Die Treppe ins Jenseits

025 - Die Treppe ins Jenseits

Titel: 025 - Die Treppe ins Jenseits
Autoren: Larry Brent
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an das zur Seite gebogene Gitter, konnte es nicht loslassen,
sonst hätte er den Halt verloren. Der Sturz in die Tiefe wäre unvermeidlich
gewesen. Mit brennenden Augen sah er seinen unerbittlichen Feind neben sich
auftauchen.
    Mercier grinste teuflisch. »Es bedarf nicht unbedingt der vierzehnten
Stufe, um in die Tiefe zu stürzen«, presste er hervor. »Ich werde es Ihnen
beweisen.«
    Mit diesen Worten riss er den Knüppel hoch und zielte auf Larrys Hände. Die
Schlagwaffe sauste auf sie herab.
     

 
 
      Die Französin taumelte wie benommen
in Carters Werkstatt. Wie durch einen Schleier vor den Augen nahm sie die
Treppe wahr, auf die sie zustolperte. Steil führte sie in die Höhe. Nicole
Mercier fühlte den Schwächeanfall, aber sie reagierte nicht mehr schnell genug,
um sich aus der Gefahrenzone zu bringen. Sie rutschte ab und suchte instinktiv
nach einem Halt, griff aber ins Leere.
    Rasende Schmerzen peitschten ihre angeschossene, verbrannte Hand, an der
wie ein nachglühender Metallklumpen der Rest dessen hing, was mal eine Pistole
gewesen war.
    Nicole Mercier wurde es schwarz vor Augen.
    Sie stürzte in den langen Trog, in dem die graue Kunststoffmasse am
Erhärten war. Der zähe Brei schloss sich sofort über ihr!
     

 
 
      Eine Sekunde lang schwebte der
Knüppel über ihm.
    Larry Brent hatte nur noch Augen für dieses Mordinstrument, das ihm den Tod
bringen sollte.
    Aus! Es gab kein Zurück mehr.
    Wenn er losließ, war er verloren – wenn er sich festklammerte, ebenfalls.
Der schwere Holzknüppel würde seine Fäuste wie zwei rohe Eier aufspringen
lassen.
    Dennoch gab er nicht auf.
    Larry riskierte es, die linke Hand loszulassen, um dem herabsausenden
Knüppel entgegenwirken zu können.
    Da wurde Merciers Arm in die Höhe gerissen.
    Der Franzose gab einen markerschütternden Schrei von sich, taumelte, wurde
förmlich zur Seite gerissen, und dieses Überraschungsmoment besiegelte sein
Schicksal.
    Vor ihm schwebte ein heller Körper. Ein Geist! Eine schlanke, weiße Hand
riss ihn herum, und alles geriet in wirbelnde Bewegung. Der Himmel, die Treppen,
der Nebel – alles wurde eins, was oben war – mit einem Mal war es unten, was
sonst unten war – plötzlich befand es sich über ihm.
    Er hatte keinen Halt mehr! Er schwebte und stürzte durch die Luft!
    Der fluoreszierende Schein, der sich durch die dichte Nebelwand Bahn brach,
strahlte aus der Gestalt, die Larry Brent in dieser Nacht bereits schon einmal
erschienen war.
    Lady Mara!
    Sie stieß den Franzosen mit dem Knüppel in die Tiefe, und der gellende
Aufschrei verhallte in der Nacht.
    Larry presste sein heißes Gesicht an den nackten, kalten Fels. Das
fluoreszierende Licht über ihm flackerte.
    Würde Lady Mara auch ihn ...? Schließlich war Fernand Mercier auch kein
Callaghan gewesen!
    Larry hob den Blick. Allan Carter streckte seinen Kopf über die oberste Stufe.
Der Bucklige lag noch auf dem Boden.
    Es vergingen einige Minuten, in denen Carter herabkroch und Zeuge wurde,
wie das gespenstische Licht, aus dem sich die Gestalt der Lady Mara entwickelt
hatte, langsam erlosch.
    Carter hatte keine Angst.
    Er atmete schwer, als er an Larrys Seite hockte. Mit Hilfe des alten Mannes
gelang es dem PSA-Agenten, hinüber auf die Treppe zu kommen.
    Lady Mara war verschwunden.
    »Sie hat mir geholfen, Carter«, murmelte X-RAY-3. »Verstehen Sie das?«
    Eine Ahnung stieg in Larry auf.
    In der ersten Begegnung mit Lady Mara war ihm John Hawkins' Versteck
gezeigt worden. Es war kein Zufall, dass die geheimnisvolle weiße Frau in
dieser Nacht schon einmal aufgetaucht war.
    Alles hatte seinen Sinn.
     

 
 
      Larry war erschöpft, aber er gönnte
sich nur eine kleine Verschnaufpause. Dann stieg er in die Tiefe, um nach
Mercier zu sehen.
    Der war nicht die ganzen 172 Stufen hinabgestürzt, sondern zwischen der
dreißigsten und einunddreißigsten am Geländer hängengeblieben. In seltsam
verkrümmter Haltung lag er da und stöhnte.
    Larry schaffte ihn mit größter Mühe nach oben. Gemeinsam mit Carter
kümmerte er sich erst um den Verletzten. Sie riefen einen Arzt und die
Mordkommission in Dover an.
    Eve Baynes hielt Wache bei dem Verletzten, der nun keine Gefahr mehr
darstellte und in tiefe Bewusstlosigkeit gefallen war.
    Dann machten sich Larry und Allan Carter auf die Suche nach der
verschwundenen Französin.
    In der Werkstatt fanden sie sie.
    Für Nicole Mercier kam jede Hilfe zu spät.
    Larry Brent zog den Körper, der aussah wie ein grauer, roher
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