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0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht

0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht

Titel: 0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht
Autoren: Jason Dark
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gemeinsamen Bekannten. Ich möchte sagen, einen gemeinsamen, sehr guten Freund. John Sinclair, wenn Sie den Namen schon mal gehört haben…«
    »Und wie ich den gehört habe.« Don Carlos schüttelte den Kopf.
    »Das gibt es doch nicht, das ist unmöglich. John Sinclair? Wie soll ich den vergessen können. Er und dieser Chinese…«
    »Suko«, sagte Bill.
    »Den kennen Sie auch?«
    »Sicher. Ich gehöre praktisch als dritter dazu, mein Lieber.«
    Don Carlos schlug sich gegen die Stirn. »Jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr«, sagte er. »Wirklich nicht. Das geht über meinen Verstand.«
    »Nehmen Sie es hin.« Bill trank noch einen Schluck.
    »So ein Zufall!« flüsterte Don Carlo. »So ein verflixter Zufall. Georgette, jetzt trinke ich einen Pflümli. Wirklich. Sogar einen Doppelten.«
    »Und ich auch«, erklärte Bill.
    Die Bardame schenkte zwei ein. Als die Männer die Gläser angehoben hatten, kehrte Sheila mit der Nachricht zurück, daß Johnny fest schlief.
    Dann erzählte Bill. Die Worte sprudelten nur so aus ihm heraus.
    Sheila hörte aufmerksam zu. Ein paarmal schüttelte sie den Kopf.
    Unglauben breitete sich auf ihrem Gesicht aus.
    »Das ist doch nicht möglich!« flüsterte sie.
    »Doch«, sagte Bill. »So wahr ich hier stehe.« Ein paarmal nickte er zur Bestätigung seiner Worte. »Ich konnte es selbst nicht fassen, aber Mr. Lai hat mich überzeugt.«
    »Sagen Sie Carlo, wie alle hier.«
    »Okay, und ich bin Bill.«
    Don Carlo stellte sein Glas weg. »So, nun muß ich fahren. Die Viamala im Dunkeln ist zwar nicht das Wahre, aber ich kenne mich zum Glück aus.«
    »Haben Sie etwas mit der Rettung zu tun?« wollte Sheila wissen.
    »Ja. Ich bin hier freiwillig bei der Bergwacht tätig.«
    »Und ich komme auch mit, wenn ich darf!« schränkte der Reporter schnell ein.
    »Aber, ich…«
    »Bill«, mahnte Sheila.
    Heftig drehte sich der Reporter um. »Ich muß mit, Sheila. Wenn da irgend etwas vorgefallen sein sollte, müßten wir John alarmieren.«
    Sheila legte die Stirn in Falten. »Ich kann dich nicht halten. Tu, was du für richtig empfindest.«
    »Okay, bis gleich.« Bill wandte sich an Don Carlo. »Wie lange wird es dauern?«
    »Zwei bis drei Stunden vielleicht, oder?«
    »Dann wäre ich gegen Mitternacht wieder zurück.«
    »Aber Ihre Kleidung.« Don Carlos hatte noch Einwände.
    Bill lachte. »Keine Sorge, ich ziehe mich schon noch um. Das dauert nur ein paar Minuten.« Er hauchte seiner hübschen Frau einen Kuß auf die Lippen und war verschwunden.
    Carlo Lai folgte ihm schulterzuckend. »Schönen Abend noch«, wandte er sich an die beiden Frauen.
    »Danke«, sagte Sheila.
    »So ist das nun mal«, meinte Georgette. »Die Männer kann man nicht festhalten.«
    »Aber meiner begibt sich immer in Gefahr«, sagte Sheila. »Das ist das Schlimme.«
    »Sie gewöhnen sich daran.«
    »Das habe ich schon. Leider. Wissen Sie was, Georgette? Jetzt trinke ich auch etwas.«
    »Und was darf ich Ihnen geben?«
    »Einen Pflümli.«
    Da war selbst die Bardame völlig sprachlos.
    ***
    Nie würde Bill Conolly die Fahrt von Lenzerheide zur Viamala vergessen. Don Carlo, der auf seinen Mercedes eingeschworen war, fuhr wie der Henker.
    In Lenzerheide lag eine geschlossene Schneedecke auf der Straße.
    Sie verschwand jedoch, wurde brüchig und bestand schließlich nur noch aus Matsch, je näher sie dem in einem Tal liegenden Ort Tiefencastel kamen. Dort war kaum Schnee gefallen.
    An einer Kreuzung stoppten sie kurz. Rechts ging es nach Thusis, links in Richtung Julier-Paß.
    Sie fuhren nach Thusis, durch drei Tunnels, erreichten den Ort und bogen am Ortseingang nach links ab, in Richtung San-Bernadino-Tunnel.
    Don Carlo hatte die neue Straße genommen. Die alte Viamala-Straße war zu eng und gefährlich. Im Winter gab es oft Glatteis.
    Regelrechte Eisfallen, die schon manchem Autofahrer zum Verhängnis geworden waren.
    Don Carlo kannte sich aus. Er hatte seinen Spaß, wenn Bill mal wieder zusammenzuckte.
    »Hier haben wir doch kaum Schnee. In diesem Jahr sieht es noch nicht gut aus. Es muß noch mehr kommen.«
    »Ohne mich.«
    Wenig später stießen sie in den ersten Tunnel. Rechts türmten sich bereits die gewaltigen Bergwände der Viamala-Schlucht steil in die Höhe. Sie stiegen wirklich senkrecht von der Straße her hoch, waren aber nie glatt, sondern zerklüftet und zerrissen. Hin und wieder leuchteten Laternen an den Straßenrändern. In ihrem Lichtschein, der auch auf die Felswände fiel, sah Bill Conolly hin und
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