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0249 - Der Geist der Maschine

Titel: 0249 - Der Geist der Maschine
Autoren: Unbekannt
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mehrere tausend Einheiten. Die zehntausend Schiffe, die ihm zur Verfügung standen, unterstützt von Beuklas Mutantenflotte, konnten auch diesen dritten Angriff noch abwehren. Aber alles, was danach kam, konnte nur noch zum Nachteil der Männer auf Kalif ausschlagen, In dieser Stunde, in der Hiobsbotschaften und immer trübere Aspekte der Zukunft sich zu ballen schienen, entschloß sich Reginald Bull, seinen Leuten reinen Wein einzuschenken. Knapp zwanzig Minuten lang sprach er zu den Männern auf Kalif und denen an Bord der zehntausend Raumschiffe.
    Er gab zu verstehen, daß an einen Rückzug von Kalif nicht zu denken sei. Zuviel stand auf dem Spiel. Der Stützpunkt mußte solange wie möglich gehalten werden. Noch befand sich das Expeditionskorps unter Perry Rhodans Leitung in Andro-Beta.
    Perry Rhodan und seine Leute durften nicht im Stich gelassen werden. Solange Kalif sich verteidigte, hatten sie noch eine Aussicht, durch den Transmitter zurück in die Milchstraße zu gelangen. Fiel Kalif, dann waren sie abgeschnitten.
    Es sprach für die Moral der Männer auf Kalif und in den Raumschiffen, daß Reginald Bulls Ansprache überall ruhig aufgenommen wurde. Das meiste war den Leuten schon bekannt gewesen. Neu war lediglich, daß eine Aktivierung der Transmittersperre in absehbarer Zukunft unmöglich sei.
    In den Hallen und Gängen von Kalif, auf den Decks der zehntausend Raumschiffe, wurde es still. Eine Art grimmiger Entschlossenheit ergriff von allen Besitz.
    Tief im Innern des Asteroiden hatte Steve Kantor von dem zweiten Angriff der Maahks erfahren, als er Oberstleutnant Koenig ans Visiphon zu bekommen versuchte, Koenig war nicht aufzufinden. Er hielt sich wahrscheinlich in einem der Geschützstände auf und koordinierte das Abwehrfeuer der Wachflotte.
    Eine gute Stunde später wurde Reginald Bulls Ansprache auch in die Meilerhalle hinab übertragen. Steve hatte plötzlich das würgende Gefühl, ganz erbärmlich versagt zu haben. Das Energiewesen verhinderte die Aktivierung der Transmittersperre, und seine Aufgabe war es gewesen, das Ungeheuer zu finden und unschädlich zu machen, so daß Kalif gegen den Ansturm der Maahks geschützt werden konnte.
    Jemand hatte genug Vertrauen in ihn gehabt, ihm diese Aufgabe zu übertragen. Er hatte ihm drei Männer zugeteilt, deren vereintes Wissen auszureichen schien, um selbst die schwierigsten Probleme zu lösen. Aber er, Steve Kantor, hatte versagt. Er war der Lösung der Aufgabe um keinen Schritt nähergekommen.
    Er sah auf und begegnete Lucas DellaFeras ruhigem Blick.
    „Wir sind schon rechte Tröpfe", sagte Lucas mit seiner hellen Stimme. „Mehr als vier Tage Zeit, und kein Ergebnis. Du bist nicht allein schuld, Steve. Wir alle haben die Sache vermasselt."
    Lott Warner nickte seine Zustimmung. Sid Lippman rang die Hände und sah geflissentlich in eine andere Richtung.
    In diesem Augenblick schlug einer der Monitore Alarm.
    Später wußte Steve nicht mehr, wie er in den Wagen gekommen war. Seit dem Augenblick, in dem er das Zirpen des Steuerpults zum erstenmal hörte, konnten nicht mehr als zehn Sekunden vergangen sein, da raste das Fahrzeug schon an der dicken Säule des Antigravschachts vorbei und nahm Kurs auf Monitor 138. Sid Lippman war am Pult vorbeigerannt und hatte festgestellt, daß es tatsächlich Monitor Nr. 138 war, der angesprochen hatte.
    Mit quietschenden Bremsen hielt der Wagen dicht vor der schimmernden Hülle der Feldblase, die den mächtigen Meilerturm umgab. Aus der Nähe war das unangenehme Pfeifen des Monitors deutlich zu hören. Steve schrie voller Triumph, als er den wallenden Nebel sah, der das Innere der Blase erfüllte, ruhelos und in dichten Schwaden wild durcheinanderwirbelnd, als suchte er voller Verzweiflung nach einem Ausweg. Reglos starrte Steve auf das eigenartige Schauspiel.
    Dann erinnerte er sich seiner Aufgabe.
    Das Ungeheuer war gefangen. Aber die Wände seines Gefängnisses waren schwach. Der transportable Projektor arbeitete nur mit mäßiger Leistung. In seiner Verzweiflung mochte das Energiewesen genug Kraft aufbringen, um die Feldhülle zu sprengen. Es mußte nach oben gebracht werden. In den Labors gab es Projektoren, die selbst die Energiefülle einer Sonne gefangenhalten konnten. Steve sprang vom Wagen. Ohne den Blick zu wenden, befahl er Lott: „Radius verringern! Höchstleistung beibehalten."
    Lott bestätigte den Befehl. Steve zog den Blaster aus dem Gürtel. Für alle Fälle machte er ihn schußbereit, Keuchend vor
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