Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0249 - Der Geist der Maschine

Titel: 0249 - Der Geist der Maschine
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Aufregung schob sich Lucas neben ihn. Sid blieb im Wagen zurück. Steve hörte ihn halblaut ins Mikrophon des Interkoms sprechen. Er informierte den Wachtrupp über den gelungenen Coup.
    Infolge der Schaltungen, die Lott am Projektor vornahm, begann der Durchmesser des Hüllfeldes sich rasch zu verringern. Die gewaltige Kugel, die zunächst die ganze Meileranlage in sich eingeschlossen hatte, sank geräuschlos in sich zusammen. Je kleiner sie wurde, desto dichter wurde der Nebel in ihrem Innern.
    Als die Kugel nur noch fünf Meter durchmaß, hatte er das Aussehen trüben, schlammigen Wassers, und der Plasmagenerator auf der anderen Seite des Hüllfelds war nicht mehr zu sehen.
    „Drei Meter Durchmesser ist gut genug, Lott", sagte Steve. „Wir können das Ding dann auf den Wagen laden."
    Lott gab einen krächzenden Laut von sich. Steve fuhr herum.
    Lotts hagere Gestalt war tief über den Projektor gebeugt. Lott hantierte mit wilden, fuchtelnden Handbewegungen und fluchte.
    „Was ist los?" erkundigte sich Steve.
    „Der Schalter läßt sich nicht weiterdrehen", keuchte Lott.
    Steve sprang auf die Ladepritsche. Er warf einen raschen, besorgten Blick auf das Hüllfeld, aber die schimmernde Kugel schien so stabil wie zuvor, und im Innern tanzte der nun völlig undurchsichtige Nebel seinen verrückten Tanz.
    „Laß mich mal", sagte Steve und schob Lott zur Seite.
    Steve nahm den Knebelschalter zwischen Daumen und Zeigefinger und versuchte ihn zu drehen. Der Schalter regulierte den Öffnungswinkel des Projektors und damit den Durchmesser des Kugelfeldes. Steve spürte, wie er sich fast widerstandslos eine Zehnteldrehung weit bewegen ließ, sich dann jedoch dem Druck des Daumens immer stärker widersetzte, als wickle er bei der Drehung ein Gummiband auf, das ihn in die vorherige Lage zurückzuziehen versuchte.
    Steve kannte den Effekt. Der Schalter war mit Metallteilen aller Art versehen. Im Innern des Projektors mußte eine Fehlverbindung zustande gekommen sein. Jede Bewegung des Schalters erzeugte Wirbelströme, die der Drehbewegung entgegenwirkten.
    Er richtete sich auf. Das Kugelfeld hatte sich nicht verändert, aber Steve glaubte trotzdem zu fühlen, daß Gefahr davon ausging.
    Wenn der Projektor versagte, würde das Feld zusammenbrechen und das Ungeheuer freigeben.
    „Weiter geht's nicht", erklärte er, und seine Stimme klang heiser.
    „Wir müssen es so probieren. Ich versuche, die Kugel auf die Pritsche zu bekommen." Vorsichtig drehte er den Knopf, der die Wirkweite des Projektors bestimmte. Mit Erleichterung sah er, wie das Kugelfeld sich zu bewegen begann. Anscheinend widerstandslos glitt es über die Unebenheiten der Umgebung hinweg und kam auf den Wagen zu. Steve drehte die Projektormündung nach oben. Das Feld folgte der Bewegung und erhob sich zwei Meter vom Boden. In dieser Höhe schwebte es über die Umrandung der Pritsche. Steve wich ein wenig zurück und bediente den Projektor mit ausgestrecktem Arm. Die Berührung der Feldhülle war nicht unbedingt lebensgefährlich, aber sie konnte Verbrennungen oder elektrischen Schock hervorrufen.
    Eine Zeitfang war Steve so damit beschäftigt, den Projektor zu manipulieren, daß er das Feld nicht mehr im Auge behalten konnte. Er bemühte sich, die Kugel so zu dirigieren, daß sie möglichst dicht über der Ladefläche schwebte, ohne sie jedoch zu berühren. Nur so war ein sicherer Transport möglich.
    Fast glaubte er schon, er hätte es geschafft, als er plötzlich ein schnarrendes Surren hörte. Er fuhr herum und sah den Schalter, den er zuvor zu drehen versucht hatte, sich wie wild um die eigene Achse drehen. Instinktiv warf er sich zur Seite und rollte von der Pritsche herunter zu Boden. Aus dem Augenwinkel sah er, wie das Kugelfeld sich in Sekundenschnelle zu gewaltiger Größe aufblähte.
    Er stürzte und mußte einen Augenblick lang gegen dumpfe Benommenheit ankämpfen. Da hörte er Sids entsetzten Schrei.
    Das brachte ihn auf die Beine. Den Blaster immer noch schußbereit in der Hand, kam er in die Höhe und sah dicht vor sich die flimmernde Hülle des Feldes, das jetzt so unglaublich groß geworden war, daß es fast die Decke der Halle zu berühren schien. Er wich zurück. Er schrie den andern zu, sich in Sicherheit zu bringen, aber weder Lucas noch Lott oder Sid waren zu sehen.
    Er wußte nicht, ob sie ihn hörten.
    Das Feld schien es auf ihn abgesehen zu haben. Der Nebel in seinem Innern hatte sich so verdünnt, daß er kaum mehr zu sehen war. Ohne daß
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher