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0244a - Heißer als die Hölle

0244a - Heißer als die Hölle

Titel: 0244a - Heißer als die Hölle
Autoren: Heißer als die Hölle
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müde.
    »Manchmal könnte man von dir fast noch etwas lernen.« Dann ging er an einen kleinen Tisch, auf dem ein Telefon stand. Er rief Webster an und gab Stones Idee als Auftrag weiter. Etwas später wurde Baines in den Raum geführt. Um die Lippen des alten Doc spielte ein unmerkliches Lächeln, als er Harper die Rezepte überreichte.
    Der Gangster sah misstrauisch auf die Rezepte. »In etwa zehn Minuten werden Sie die Sachen telefonisch anfordern. Wie, das erfahren Sie noch. Sie müssen selbst telefonieren, weil ich Ihre Schrift nicht lesen kann!«
    Doc Baines lächelte und nickte.
    »Aber mit dem größten Vergnügen, Harper. Sie könnten ja auch etwaige Rückfragen des Apothekers ohnehin nicht beantworten. Jeder kann eben das, was er gelernt hat. Vielleicht können Sie bei dieser Gelegenheit noch ein wenig von mir lernen.«
    »Ihre faulen Witze behalten Sie besser für sich. Kommen Sie mit!«, fauchte Harper unbeherrscht.
    Doc Baines folgte wortlos, aber er lächelte noch immer.
    Bavin Stone sah ihm stirnrunzelnd nach.
    ***
    Phil und ich sahen uns im Spiegel und grinsten. Mir hatte Clarke einen verwahrlosten Knebelbart und struppige Augenbrauen verpasst. Am meisten störte mich bei der Hitze die strohblonde Perücke. Clarke hatte Phil einen Walrossbart angelegt und die Enden der Augenbrauen nach unten hin verlängert. Das gab Phil einen ungemein melancholischen Ausdruck. Im krassen Gegensatz dazu stand seine flache Bürstenhaarperücke. Ich musste lachen.
    »Wenn dich Walt Disney so sehen würde, hätte er eine neue Witzfigur.«
    »Und wenn man dir noch eine Trompete in die Hand drücken würde, wärst du fit als Heulboje für den Hudson«, konterte Phil.
    Wir verabschiedeten uns von Clarke und gingen zu Mister High, der schmunzelte, als er uns sah.
    »Ich hätte euch nicht wiedererkannt. Aber es soll in Wirklichkeit Menschen geben, sie so aussehen.« Dann wurde er sachlich. »Pleg Dunbar wurde vorhin dem angeschossenen Schauerboss Clifton im Medical Center gegenübergestellt. Clifton ist erst seit heute vernehmungsfähig. Er hat Dunbar einwandfrei als einen der zwei Gangster identifiziert, die ihm hundert Dollar gegeben haben. Dafür sollte Clifton seine Schauerleute vorübergehend vom Pier 75 entfernen, damit die Gangster Sie, Jerry, in aller Ruhe im Schuppen töten konnten. Später haben die beiden Gangster Clifton aus dem Webster Inn gelockt, um ihn zu erschießen. Pleg Dunbar zeigte sich bei der Gegenüberstellung unbeeindruckt. Er schweigt auch jetzt weiter. - Dann noch etwas Neues, was Ihnen wahrscheinlich ein großes Stück weiterhelfen kann. Hier auf dem Zettel stehen sechs Adressen. Drei sind von Ärzten, drei von Apotheken. Die Apotheken haben unabhängig voneinander die Stadtpolizei angerufen und später die Ärzte auch. Bei den drei Apotheken wurden von drei verschiedenen Ärzten telefonische Bestellungen aufgegeben. Die stimmten sachlich bis auf jeweils eine Position. Die fragwürdige Position war ein starkes Opiat. Es wurde in einer Konzentration gefordert, die das Mittel nicht zur Schmerzlinderung, sondern zum Mord bestimmen würde. Die Apotheker machten jeweils den Anrufer auf diese Tatsache aufmerksam. Aber sie bekamen jedes Mal die lakonische Antwort, das dieses Mittel in jener Konzentration für einen ganz besonders abnormen Fall gedacht sei. Die Apotheker gaben sich jedoch damit nicht zufrieden und riefen ihre Auftraggeber später noch einmal an. Dabei stellte sich heraus, dass diese Ärzte niemals eine telefonische Bestellung aufgegeben hatten. Ich habe inzwischen die Apotheken und die Ärzte angerufen und zu allen G-men hinbeordert. Es wird so sein, dass Doc Baines die Medikamente ausgegangen sind. Er hat nun in die telefonische Bestellung absichtlich einen Fehler eingebaut, um uns aufmerksam zu machen. Die Gangster haben nicht Medizin studiert und nichts bemerkt.« Mister High stand auf. »So, Jerry und Phil, Sie haben nun heiße Fährten. Sie müssen sich beeilen. In der Nähe des Webster Inn warten etliche getarnte G-men, und im Hof steht für Sie ein neutraler Ford zur Verfügung. Seien Sie vorsichtig!«
    Phil und ich nahmen die Treppen im Sprintertempo.
    Kurz vor ein Uhr betraten wir das Webster Inn. Der Wirt musterte uns kritisch. Wir bestellten, wegen unserer Aufmachung, den billigsten Whisky. Die Anzüge, die wir angezogen hatten, konnten bestenfalls Klamotten genannt werden.
    Schon der erste Schluck der Webster-Mixture brannte wie Höllenfeuer. Phil verdrehte die Augen und
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