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0240 - Vampir-Kosmetik

0240 - Vampir-Kosmetik

Titel: 0240 - Vampir-Kosmetik
Autoren: Jason Dark
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diente. Dafür standen technische Geräte herum, er hörte ein Summen und sah einen großen Kessel, von dessen Oberteil Rohre abzweigten und entlang der Decke liefen.
    Rasch hatte der Reporter den Raum durchquert, gelangte auch ungesehen in den nächsten und blieb überrascht stehen, als er vor sich eine kleine Sauna sah. Sie nahm nur die Hälfte ein, die andere diente einer anderen Entspannung. Zwei Fernsehapparate unter der Decke bewiesen ihm, daß hier auch Filme gezeigt wurden, und die mit rotem Stoff überzogenen Liegebänke dienten einer gewissen Art von Entspannung, für die ein Mann viel Geld bezahlen mußte.
    Bill war in ein verstecktes und gut getarntes Bordell gelangt. Er ging auch noch weiter, entdeckte andere Räume, unter anderem auch einen mit kleinem Pool.
    Und hier erregte eine Tür sein besonderes Augenmerk. Da dieser Raum keine Fenster besaß, hatte Bill es riskiert und das Licht eingeschaltet.
    Die Beleuchtung war indirekt und raffiniert. Aus der holzgetäfelten Decke fielen die Strahlen und wurden von der Wasserfläche des Pools reflektiert, wobei sie über die Wände als zuckende Kreise strichen.
    Weshalb besaß der Raum eine eiserne Tür?
    Bisher hatte Bill Conolly nur normale Holztüren entdeckt. Daß diese aus Eisen bestand, mußte eine Grund haben. Sicher aus amtlichen Auflagen, wie der Reporter es von Kellertüren her kannte.
    Auch in seinem Haus war dies so, und er rechnete damit, daß die Tür in den Keller führte.
    An diesem Tage war das Glück dem Reporter hold. Er fand die Tür offen und sah auch die nach unten führende Steintreppe. Sie drehte sich in Form einer Wendel in die Tiefe. Die Stufen waren an der linken Seite breiter, während sie rechts, wo sich das Geländer befand, schmaler zusammenliefen.
    Bill schauderte ein wenig vor der Tiefe und auch vor der Dunkelheit. Dann hörte er von unten her die Schreie.
    Grell und spitz hallten sie ihm entgegen, und Bill kroch eine Gänsehaut über den Rücken, denn er hatte längst die Stimme seiner Frau erkannt…
    ***
    Es war grauenhaft!
    Sheila war von den beiden Blutsaugerinnen eine Treppe hinuntergestoßen worden, hatte ein paarmal das Gleichgewicht verloren, war gegen die harten Stufenkanten geprallt und hatte sich die Knie aufgeschlagen.
    Die Bestien gingen rauh mit ihr um. Sie schlugen ihr in den Rücken, und sie stießen finstere Drohungen aus.
    In der Dunkelheit ging es hinunter. Sheila konnte kaum die Hand vor Augen sehen, aber sie atmete auf, als die verdammte Treppe endlich hinter ihr lag.
    Eine Chance zur Flucht gab man ihr nicht. Harriet Pierce war es, die ihre Hand in den Nacken der Frau legte und Sheilas Kopf nach unten drückte.
    Der Druck war so hart, daß Sheila ihm folgen mußte und in die Knie ging.
    So blieb sie hocken. Wehren konnte sie sich nicht. Sie lauschte den Schritten der zwei Vampire und wunderte sich, als es plötzlich hell wurde.
    Schwache Lampen zerrissen die Dunkelheit. Sheila konnte Einzelheiten erkennen und stellte fest, daß sie sich in einem Raum befand, in den mehrere Gänge mündeten.
    Einen Gang sah sie, aus dem ein Schienenpaar hervorführte, und sie entdeckte weiter entfernt noch eine weitere Treppe, die in die Höhe führte.
    Das Licht besaß einen grünen Schimmer. Man konnte es als geisterhaft und fahl bezeichnen. Es ließ die Haut aussehen wie die von Wasserleichen.
    Besonders interessierte Sheila Conolly das Schienenpaar. Es mündete dort, wo sich eine Öffnung in der Wand auftat. Sie bildete einen Halbkreis und war in die Wand hineingeschlagen worden. In Kirchen hatte Sheila solche Nischen gesehen, aber sie befand sich hier nicht in einer Kirsche, sondern in einem makabren Keller, in dessen Mauern die Angst hauste.
    »Bist du fertig?« fragte Harriet.
    »Ja.« Linda Long, die das Licht eingeschaltet hatte, kam wieder näher.
    Harriet zog Sheila hoch. Sie drehte sie dabei und Bills Frau konnte in das zerstörte Gesicht der Bestie schauen. Das Rasiermesser hatte eine breite Wunde hinterlassen, es war quer gezogen worden, und der Schnitt klaffte tief in der Haut. Ein wäßriges Zeug schimmerte dort. Die Farbe hatte sich verändert. Innerhalb des grünen Scheins wirkte sie seltsam blaß.
    Sheila schüttelte sich, dann aber riß sie sich zusammen. Trotz der gefährlichen Lage, in der sie sich nun mal befand, durfte sie sich nicht gehenlassen. Sie mußte weiterhin den Kopf oben behalten, nur wer sich selbst aufgab, der war auch verloren.
    Harriet Pierce gelang es, Bills Frau zu überraschen. Der
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