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0240 - Vampir-Kosmetik

0240 - Vampir-Kosmetik

Titel: 0240 - Vampir-Kosmetik
Autoren: Jason Dark
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Benson wütend auf. Da hatte sich der Tascheninhalt bereits auf der Tischplatte verteilt.
    Und meine Augen wurden groß. Plötzlich wußte ich, wem die Tasche gehörte, denn ich kannte einige persönliche Dinge dieser Dame sehr gut.
    Sheila Conolly!
    Ihr gehörte die Tasche – oder hatte ihr gehört?
    Bei den letzten beiden Worten mußte ich schlucken. Wenn diese verdammte Benson Sheila ein Haar gekrümmt hatte, dann…
    Ich wurde aus meinen Überlegungen gerissen, denn die Frau vor mir verwandelte sich in eine Furie. Sie ahnte wohl, daß sie mir durch Lügen nicht mehr ausweichen konnte, und sie versuchte es auf die harte Tour. Sie warf sich quer über den Schreibtisch, flog mir dabei entgegen und wollte mir an die Kehle.
    Ich konterte.
    Den Schlag führte ich mit der linken Faust, hörte sie ächzen und sah, daß sie von der Wucht des Treffers vom Schreibtisch zu Boden geschleudert wurde, dabei riß sie das Telefon noch mit und einen Teil ihrer Schreibgeräte.
    Sie knallte auf den Rücken, hatte ihren Mund allerdings weit aufgerissen, und ich sah zum erstenmal die beiden kurzen, dennoch spitzen Zähne aus dem Oberkiefer wachsen.
    Verdammt, sie war ein Vampir. Wie auch May Fuller. Ich hätte es mir denken können.
    Einem ersten Impuls folgend, wollte ich meine Beretta ziehen und feuern, aber das war nicht gut. Nein, von ihr wollte ich mehr über diese Organisation erfahren, und da Vampire panische Angst vor einem Kreuz besitzen, ließ ich die Waffe stecken.
    Dafür zog ich das Kreuz.
    Sie hatte sich ein paarmal um die eigene Achse gerollt, damit sie aus meinem unmittelbaren Angriffsbereich gelangte, kreiselte schrill schreiend herum und schaute genau auf das Kruzifix, das ich ihr entgegenhielt.
    Ich stand da wie der gute Peter Cushing in dem Film Dracula, als er Christopher Lee, der den Vampir verkörperte, in Schach hielt.
    Wie ein Vampirjäger kam ich mir auch vor, denn es war heute schon die zweite Untote, die ich vor mir sah.
    Langsam trat ich vor.
    Bella Benson war nicht auf die Füße gekommen. Sie lag halb auf dem Rücken und zur anderen Hälfte auf der Seite. So rutschte sie auch zurück und glich jeden meiner Schritte aus, der mich in ihre Nähe bringen sollte.
    Ich gab kein Pardon. »Du bist selbst ein Vampir!« sprach ich sie an. »Ein verdammter Blutsauger, und ich will wissen, was du mit Sheila Conolly angestellt hast.«
    »Ich kenne sie nicht!«
    »Lüg mich nicht an!« brüllte ich, sprang auf sie zu und stieß auch gleichzeitig meine Hand mit dem Kreuz vor.
    Sie riß die Arme hoch, wollte ihr Gesicht schützen, fiel dabei völlig zu Boden und drehte sich um die eigene Achse, wobei sie sich wie ein Wurm krümmte.
    Neben ihr blieb ich stehen. Das Kreuz zeigte auf sie. Ich brauchte es nur fallen zu lassen, dann war es um Bella Benson geschehen.
    »Was ist mit Sheila Conolly?« wiederholte ich meine Frage.
    Ihre Schultern zuckten, als sie Antwort gab. »Sie lebt noch!« keuchte sie. Dabei klangen ihre Worte dumpf, da sie gegen den Teppich sprach, in den sie ihr Gesicht gepreßt hatte.
    »Und wo?«
    »Hier in der Nähe!«
    Das war schon ein Vorteil. Obwohl ich mich so rasch wie möglich um sie kümmern mußte, brannten mir auch andere Fragen auf dem Herzen. »Wer hat dir die Pillen gegeben? Du kennst sie doch, die roten Vampirpillen.«
    »Ich… ich …«
    »Sag es!« schrie ich sie an. »Oder du wirst das Kreuz zu schmecken bekommen!«
    »Costello. Logan Costello. Wir haben sie geschluckt und sind Vampire geworden. Er hat die Pillen, und er hat uns Opfer geschickt.«
    »Welche Opfer?«
    »Konkurrenten, die er nicht mehr haben wollte. Sie… sie kamen in den Massage-Salon. Dort haben wir sie behandelt.«
    »Auch zu Vampiren gemacht?«
    »Nein, aber ihr Blut konnten wir trinken. Mit dem Rasiermesser haben wir ihnen…«
    »Hör auf, es reicht!« zischte ich und wischte mir über die Stirn.
    Mit dem Rasiermesser also, eine verdammt bestialische Art und Weise, um jemand zu töten. »Und was habt ihr mit Sheila Conolly vor?« wollte ich wissen. »Auch mit dem Messer umbringen?«
    »Das habe ich ihnen überlassen.«
    »Wem?«
    »Harriet und Linda!«
    Sieh an, sie hatte also noch zwei Helferinnen. »Die befinden sich jetzt bei Sheila Conolly?« wollte ich wissen.
    »Genau!«
    Ich steckte in einer Zwickmühle. Was sollte ich zuerst machen?
    Mich um Sheila kümmern oder um die Vampirpillen, die es schließlich auch noch gab?
    Vielleicht hatte sie die Pillen hier. Dann konnte ich sie gleich mitnehmen. »Wo
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