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0240 - Vampir-Kosmetik

0240 - Vampir-Kosmetik

Titel: 0240 - Vampir-Kosmetik
Autoren: Jason Dark
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befindet sich das Zeug?«
    »Ich… ich …«
    Verdammt, auf dem Kopf herumtanzen ließ ich mir nicht, sondern bückte mich und näherte meine Hand mit dem Kreuz ihrer Gestalt. Sie wandte mir zwar den Rücken zu, aber sie spürte die starke Magie und begann zu schreien.
    »Wo, Bella Benson – wo?«
    »Schreibtisch. In meinem Schreibtisch!« kreischte sie. »Linke Schublade, verdammt!«
    »Warum nicht gleich so? Und bleib nur liegen, du verfluchte Bestie. Ich habe noch eine Silberkugel-Beretta, die kann ich dir auch zu schmecken geben.«
    Rückwärts bewegte ich mich auf den Schreibtisch zu. Das Kreuz behinderte mich jetzt, deshalb hängte ich mir die Kette um den Hals und ließ das Kruzifix vor der Brust baumeln.
    Mit schrägen Schritten lief ich auf den Schreibtisch zu. An der linken Seite, hatte sie gesagt. Ich schob ihren mit Leder bezogenen Stuhl zur Seite und behielt sowohl Bella als auch die Schublade im Blickfeld.
    Hastig zog ich sie auf.
    Weiße Papiere quollen mir entgegen. Von den Pillen sah ich nichts. Hatte mich das Biest angelogen?
    »Wo sind die Pillen?«
    »Unter den Papieren!« lautete die Antwort.
    Ich knüllte das Zeug zusammen, holte es hervor und schleuderte es zu Boden.
    Da sah ich die Pillen.
    Es waren nicht viel. Sechs insgesamt, aber sie waren gefährlicher als Sprengstoff. Das Päckchen war noch nicht angebrochen. Ich wußte auch nicht, ob es das einzige war, deshalb zog ich die Lade bis zum Anschlag hervor und bückte mich ein wenig, um hineinschauen zu können.
    Bella Benson hatte mich keine Sekunde aus den Augen gelassen.
    Als ich zur Seite schielte, reagierte sie.
    Plötzlich wischte sie vom Boden hoch. Ich bemerkte die Bewegung, schaute auf und wunderte mich eine Sekunde lang, daß sie nicht zur Tür lief, sondern quer durch das Büro auf die Mahagoniwand zu hastete.
    Den Grund erkannte ich, als es zu spät war. Sie warf sich gegen eine bestimmte Stelle, und im gleichen Augenblick wurde eine Tür nach außen gedrückt.
    Ein Fluchtweg.
    Zum Fluchen nahm ich mir keine Zeit, riß nur die Pillen an mich, stopfte sie in die Tasche und rannte mit gewaltigen Sätzen dorthin, wo Bella Benson verschwunden war…
    ***
    Die Tür zitterte noch nach, als ich einen Anlauf nahm und mich dann dagegen katapultierte.
    Mein Körper dröhnte gegen die Tür, fetzte sie aus dem Schloß, und ich segelte in einen dahinterliegenden düsteren Gang, der nur eine schwache Beleuchtung aufwies.
    Ich war nicht am Boden gelandet, sondern hatte mich noch gut fangen können. Aus dem schwachen Lichtschein zeichneten sich die Umrisse mehrerer Türen ab, so daß ich die Wahl bekam. Hinter welcher Tür die Bestie verschwunden war, wußte ich leider nicht.
    Auch um Sheila machte ich mir Gedanken. Ich hatte zwar von ihr gehört, wußte jedoch nicht, wo sie sich befand.
    Der Reihe nach mußte ich die Türen öffnen, um die Räume zu durchsuchen. Die erste Tür lag rechts von mir. Meine Hand fand die Klinke, drückte sie nach unten, ein Ruck, die Tür war offen, und ich schaute in einen Raum, der leer war bis auf einen großen Sessel mit hoher Rückenlehne.
    Er stand inmitten des Zimmers, wirkte dort deplaziert, und ich konnte von der Seite her auf das Sitzmöbel schauen, über dessen Funktion ich mir nicht im klaren war.
    Ich rannte nicht wie ein Wilder in den Raum, sondern blieb auf der Schwelle stehen. Die Beretta hatte ich gezogen. Sie bildete die Verlängerung meiner Hand. Mit ihrem schwarzen Lauf schaute sie aus meiner Faust.
    Von der Blutsaugerin entdeckte ich keine Spur. Sie schien sich in einem anderen Zimmer aufzuhalten.
    Trotz der Eile, in der ich mich befand, interessierte mich der Sessel. Man stellte ihn nicht einfach so hin, er mußte eine Funktion besitzen, und die wollte ich herausfinden.
    Nach zwei Schritten roch ich die Gefahr. Es war ein Wittern, ich wollte noch herum, da war es zu spät. Bella Benson hatte mich reingelegt, wie man nur einen Menschen reinlegen konnte. Hinter der Tür, im toten Winkel, hatte sie sich versteckt gehalten und gelauert.
    Und sie schlug zu.
    Den Luftzug spürte ich, im nächsten Augenblick explodierte die Bombe. Wenigstens hatte ich das Gefühl, denn mein Kopf schien plötzlich in Flammen zu stehen, wobei sie zusätzlich noch von zahlreichen Detonationen erschüttert wurden.
    Mir wurden die Knie weich. Ich konnte seltsamerweise alles erkennen und auch hören, denn ich vernahm schräg rechts von mir das hämische Lachen der Bestie.
    Langsam kippte ich nach vorn. Dabei wunderte ich
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