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0240 - Das Schwert im Jadestein

0240 - Das Schwert im Jadestein

Titel: 0240 - Das Schwert im Jadestein
Autoren: Rolf Michael
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bemühte sich vergeblich, auf die Füße zu kommen.
    »Warte, Nicole! Ich komme! Ich hole dich da raus!« rief Stanton. Er ignorierte die Todesfurcht und spurtete los. Einige mächtige Sätze, und er hatte Nicole erreicht.
    »Mein Bein… es tut so weh… sicher verstaucht… ich kann nicht auftreten…!« brachte Nicole in abgerissenen Satzfragmenten hervor.
    »Ich stütze dich!« keuchte der Schriftsteller. »Leg die Hände um meinen Nacken, daß ich dich hochziehen kann… !«
    In diesem Augenblick sah Stanton, daß die schwankenden Reihen der lebenden Leichen erschreckend nahe gekommen waren…
    ***
    Schwerter mit rostiger Klinge wurden zum Schlag erhoben. Hellebarden, denen das Alter nichts von der tödlichen Wirkung genommen hatte, versperrten ihnen den Weg.
    Einer der Peones hinter Professor Zamorra riß den Stecher seines Gewehres durch. Dem Krachen des Schusses folgte ein klirrender Aufschlag und das häßliche Heulen der Querschläger.
    »Por dios! Die Rüstungen sind undurchdringlich. Wir sind verloren!« hörte der Meister des Übersinnlichen einen Peon hinter sich stöhnen.
    »Wir haben keine Waffen gegen die Zombies!« Panik klang in der Stimme Don Emilios. »Wir müssen zurück zur Estancia!«
    »Nein! Durch!« rief Michael Ullich und schwang die Machete. »Komm, Carsten, zeig den Señores mal, warum du zu einem Gewehr immer ›Schießprügel‹ sagst… !« Aus den Augenwinkeln hatte er erkannt, daß der Freund das Gewehr schon zu einem Kolbengriff erhoben hatte.
    »Micha hat recht!« befahl Professor Zamorra. »Schlagt sie nieder. Sie spüren keinen Schmerz. Sie sind tot! Es ist unsere einzige Chance… !«
    Mit einem Sprung, den ihm ein Leopard schwerlich nachgemacht hätte, sprang er hinter den Freunden her.
    So langsam die Toten auf sie zu wankten, im Kampf wurden sie verteufelt schnell. Drei rostige Rapiere streckten sich Michael Ullich entgegen, der mit einem wilden Kampfschrei angriff.
    Kreischend klirrten die Klingen aneinander. Der Junge legte seine ganze Kraft in die Hiebe.
    Aber die Zombies schienen sich sehr gut an die Künste zu erinnern, die sie in ihrem früheren Leben beherrscht hatten. Schon nach dem ersten Schlagabtausch war Michael klar geworden, daß er sich hier etwas zuviel zugemutet hatte. Die drei Zombies deckten ihn mit einer Serie von Hieben ein, die ihn in die Defensive zwangen.
    Er hatte mehr Glück als Verstand, als es ihm gelang, mit zwei geschickten Hieben seiner Machete eine Klinge abzuwehren, die seitwärts auf seinen Hals zielte: Und aus der Drehung heraus konnte er ein Schwert zur Seite schlagen, daß von unten hoch gerissen wurde und sonst seinen Unterleib getroffen hätte.
    Das dritte Schwert, das genau auf sein Herz zielte, konnte er nicht mehr abwehren.
    Im Gesicht des Toten gab es keine Regung, als er zustieß.
    In diesem Augenblick sauste es heran.
    Mit geweiteten Augen sah Michael Ullich, wie ein komplettes Gewehr auf den Angreifer zuflog. Der tote Spanier wurde getroffen und von der Wucht des Anpralls zu Boden gerissen.
    Michael Ullich war gerettet. Für den Augenblick wenigstens…
    »Ich konnte das Gewehr leider nicht mehr in Einzelteile zerlegen!« entschuldigte sich Carsten Möbius grinsend. »Dafür ernenne ich dich zum Obergefreiten meiner Leibwache!« antwortete Michael und wehrte mit der Machete eine Hellebarde ab, die voll auf seine Brust gezielt wurde.
    »Helft ihnen, Señores!« hörten sie hinter sich Zamorra rufen. »Sie schaffen es nicht alleine… !« Den Peones voran stürmte der Parapsychologe auf die Zombies ein. Ein wildes Ringen, Mann gegen Mann, Lebendiger gegen Toter, begann.
    »Geht kein Risiko ein!« übertönte Zamorras Stimme den Kampflärm. »Weicht lieber zurück und versucht, sie zu umgehen.« Für den nächsten Moment hatte er alle Hände voll zu tim, einige auf sie eindringende Zombies abzuwehren, die versuchten, den Kreis der Peones um Christiane und Señora de Muliardor zu sprengen.
    »Bedenkt, daß diese Bestien nicht zu töten sind!« schrie der Parapsychologe, als er etwas Raum hatte. »Wir müssen durchbrechen, Señores… !«
    In diesem Augenblick hörte er hinter sich Nicoles gellenden Hilferuf…
    ***
    »Wir schaffen es nicht, Roger!« stöhnte Nicole. »Die Toten sind zu schnell. Alleine kannst du dich retten… !«
    Stanton achtete nicht auf ihre Worte. Unter Aufbietung aller Kräfte zerrte er Nicole Duval mich sich.
    Der zierliche Körper der Französin hatte trotz aller Magerquark- und Joghurt-Diäten sein Gewicht.
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