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0240 - Das Schwert im Jadestein

0240 - Das Schwert im Jadestein

Titel: 0240 - Das Schwert im Jadestein
Autoren: Rolf Michael
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lebendig rauszukommen, lege ich selbst Feuer an die Lunte!« sagte Don Emilio fest. »Es ist nur Material, was zerstört wird. Häuser kann man wieder aufbauen. Es ist besser, als wenn Menschen sterben!«
    »Gut!« sagte Zamorra und drückte dem Estanciero fest die Hand. »Es ist wirklich die einzige Möglichkeit. Sehen Sie, Don Emilio. Noch weist der Kreis der Angreifer Lücken auf. Noch können wir durchbrechen. Da hinten… !« wies er auf den Weg, der zur Estancia führte und wo noch wenige Zombies zu sehen waren. Allerdings schien hier die aufgehende Sonne den Rost auf den alten spanischen Rüstungen zu Blut zu verwandeln.
    »Alle Mann zu mir!« kommandierte Don Emilio. »Pedro, Sanchez und Salvatore! Ihr nehmt Christiana und meine Frau zwischen euch!«
    »Wir verteidigen die Frauen mit unserem Leben!« versprach Sanchez. Die beiden anderen Peones nickten.
    »Wir haben Glück!« erklärte der Estanciero dem Parapsychologen. »Das ist die Richtung, wo ich auch die Zündung für die Sprengladungen verborgen habe. Aber… was sind das für Waffen, die dort in der Sonne blinken?«.
    »Schwerter und Hellebarden!« rief Michael Ullich und rutschte vom Dach. »Amun-Re hat die Leiber der toten Spanier beschworen. Die können uns gefährlich werden!«
    »Da hast du mal wieder Gelegenheit, dich so richtig auszutoben!« sagte Carsten Möbius.
    »Quatscht keine Opern!« rief Roger Benjamin Stanton dazwischen, der seinen Papagei aus dem Haus geholt hatte. Mit flatternden Stummelflügeln versuchte der Vogel, auf der Schulter einen festen Stand zu bewahren.
    »Schiff klar zum Gefecht!« krächzte er mutig.
    »Wir bilden eine Keilformation!« befahl Zamorra. »Jeder reißt den anderen mit, wenn wir jetzt losstürmen. Es darf keiner Zurückbleiben!«
    »Ich führe den Keil an!« rief Ullich kampflüstemd. Er hatte das Gewehr weggeworfen, und sich aus dem Haus eine Machete geholt. Mit dieser Waffe rechnete er sich bei dem bevorstehenden Kampf bessere Chancen aus.
    »Und der Geist des Conan von Cimmeria senkte sich über Michael Ullich… !« murmelte Carsten Möbius.
    »Nein, Micha!« unterbrach Zamorra. »Das mache ich. Vielleicht nützt Leonardos Amulett doch etwas. Aber an meiner Seite hätte ich dich schon ganz gern!«
    »Ich übernehme die Nachhut!« sagte Nicole.
    »Hilf ihr, Roger!« akzeptierte Zamorra die Entscheidung. »Es darf keiner Zurückbleiben. Und jetzt - los! «
    »Klar zum Entern!« krächzte der Papagei. Aber dann hielt das Federvieh den krummen Schnabel. Es hatte genug zu tun, sich an Stanton anzuklammern.
    Denn die wilde Jagd stürmte den Weg entlang - direkt auf die Reihen der Zombies zu.
    Prüfend tastete Professor Zamorra im Laufen nach dem Amulett. Nichts! Keine Reaktion! Die Silberscheibe gab kein Anzeichen dafür, daß sie hier eine Art Zauber ortete, den sie auch bekämpfen würde.
    Aus den Augenwinkeln hatte Michael Ullich das bemerkt.
    »Kein Wort darüber!« zischte er Zamorra zu. »Sonst verlieren sie den Mut…!«
    Hinter sich hörten sie den keuchenden Atem der Peones und das Schnaufen Don Emilios, der noch nie eine solche Strecke gelaufen war. Professor Zamorra sah, daß der Estanciero nicht mehr lange durchhalten würde.
    »Stützt ihn! Rettet den Patron!« befahl er den neben dem Estanciero laufenden Peones. Dann konnte er sich nicht mehr um das kümmern, was hinter ihnen lag.
    In wenigen Augenblicken mußte der Zusammenprall mit den Reihen der Zombies erfolgen. Sieben, acht Gestalten schwankten auf die Fliehenden zu. Drohend wurden Waffen emporgehalten.
    »Sie tragen Rüstungen!« keuchte Ullich. »Du kannst nicht schießen, Zamorra. Die Kugeln könnten abprallen und als Querschläger in die eigenen Reihen fliegen. Das wäre das Ende!«
    Professor Zamorra fluchte etwas auf Französisch, was allgemein nicht verstanden wurde.
    »Bei der Bundeswehr hat man mir immer gesagt, ich sollte am besten mit den Einzelteilen des Gewehres werfen!« ächzte Karsten Möbius. »Und das mache ich am besten auch… !«
    Was der Junge damit meint, wurde zwei Herzschläge später klar.
    Denn da erfolgte der Anprall…
    ***
    »Hilfe… Roger…!« hörte Stanton Nicoles Stimme hinter sich.
    »Halt den Papagei!« grabschte der den Vogel von der Schulter und drückte ihn Christiane in die Hand. Noch bevor der Schriftsteller wußte, was geschehen war, wirbelte er herum.
    Er verbiß eine Verwünschung zwischen den Zähnen, als er sah, daß Nicole gestürzt war. Offensichtlich hatte sie sich verletzt. Denn sie
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