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0240 - Das Schwert im Jadestein

0240 - Das Schwert im Jadestein

Titel: 0240 - Das Schwert im Jadestein
Autoren: Rolf Michael
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Vielleicht hat er einen Plan… !«
    »Ja… das könnte gehen!« hörten alle in diesem Augenblick den Meister des Übersinnlichen sprechen.
    »Was könnte gehen?« wollte Nicole wissen.
    »Den Hypnobann zu brechen, den Amun-Re über die Angreifer gelegt hat!« erklärte Zamorra. »Vielleicht habe ich Glück. Wenn sie alle ihre Augen auf mich richten, könnte es vielleicht gehen!«
    »Wer seine Augen auf dich richtet, kann auch seine Waffe auf dich richten!« warnte Ullich von oben. »Das ist reiner Selbstmord.«
    »Kommt es darauf jetzt noch an?« fragte Professor Zamorra schwach. »Es ist unsere einzige Chance. Und dabei kann mir von euch niemand helfen. Ich will es jedenfalls versuchen…!«
    Don Emilio und die Peones bekreuzigten sich, als sie sahen, daß Professor Zamorra seine Deckung verließ. Wenn jetzt einer der Angreifer schoß, war es zu spät. Aus dieser kurzen Distanz war kein Fehlschuß möglich.
    Alle sahen, daß Professor Zamorra die Arme hochriß und irgendwelche Kreise in der Luft beschrieb. Dazu rief seine Stimme Worte, die niemand verstand.
    Aber alle sahen die Wirkung. Der herandrängende Wald schien schwankend zu verharren.
    »Es ist seine Stimme!« flüsterte Carsten Möbius dem Freund zu. »Die Gestik hat nicht viel zu bedeuten. Denn ich sehe, daß auch hinter dem Haus, wo man Zamorra gar nicht sehen kann, der Angriff ins Stocken gerät!«
    Niemand, nicht einmal Nicole, ahnte, welche Geisteskräfte Professor Zamorra hier zum Einsatz brachte. Es war eine ungeheure Energie, die er gegen den Block anrennen lassen mußte, den Amun-Re um die Gemüter der Voodoo-Leute gelegt hatte.
    Es war ihm, als wenn er alleine mit einem Mauerbrecher gegen die Wälle einer unbezwinglichen Festung anrannte.
    »Nicht aufgeben!« drängte sein Inneres. »Es geht nicht nur um sein Leben. Viele werden sterben, wenn du hier versagst… auch Nicole!«
    Der Gedanke, die zierliche Französin der Wut der Wilden ausgeliefert zu sehen, spornte Zamorra zu unmenschlichen Anstrengungen an.
    Niemand sah, daß in seinem Gesicht Ströme von Schweiß herunterflossen. Aber dann nahm sein Unterbewußtsein wahr, daß der Block des Amun-Re brüchig wurde.
    Wieder und wieder brachte der Meister des Übersinnlichen seine ganze Willensstärke zum Einsatz. Er wußte, daß er in seinen Bemühungen nicht nachlassen durfte.
    Die Verteidiger der Estancia sahen nur, daß die Zweige und Büsche niederfielen. Die Macht Zamorras hatte den Willen der Voodoo-Leute zum Angriff gebrochen. Durch das Zielfernrohr seines Gewehres erkannte Stanton, daß die Angreifer ihre Waffen, hauptsächlich Macheten und einige Gewehre, in den Dreck fallen ließen.
    »Still! Er kann sich sonst nicht konzentrieren!« unterdrückte Nicole die Jubelrufe der Peones.
    Aber Professor Zamorra war zu vertieft, als jetzt noch etwas wahrzunehmen, was um ihn herum vorging. Durch die Lücken im Hypno-Block war er in die Gemüter der Voodoo-Leute vorgedrungen. Und er las nicht nur die wilde Wut des Angriffs darin - er erkannte auch namenloses Grauen. Diese Menschen hatten etwas gesehen, was Todesfurcht in ihre Herzen senkte.
    Der Parapsychologe sah seine Chance. Der Plan, der ihm durch den Kopf schoß, wurde sofort in die Tat umgesetzt. Denn dann brauchte er nicht die Geisteskraft aufzuwenden und einen anderen Hypno-Block bilden. Das hätte ihn für einige Zeit außer Gefecht gesetzt.
    Die Geisteskräfte Professor Zamorras manipulierten mit dem Grauen, das in den Gehirnen der Voodoo-Leute herumspukte. Und er suggerierte ihnen ein, daß sie sich jener unheimlichen Gefahr jetzt, in diesem Moment, gegenüber sähen.
    In diesem Augenblick zerbrach Amun-Re’s Hypnoblock. Mit voller Gewalt wurde die Suggestionskraft des Parapsychologen auf das Innere der Voodoo-Männer geschleudert.
    Vor ihren geistigen Augen sahen die Neger die Gestalten des Grauens, die sie unter der Kontrolle des Meisters hinter sich glaubten, von der Estancia auf sich zukommen. Ihnen wurde nicht bewußt, daß es eine Illusion war, die ihnen Zamorras Geisteskräfte vorspiegelten.
    Sie sahen nur, daß sich ihre scheinbaren Verbündeten gegen sie gewandt hatten. Und sie wußten, daß die auf sie eindringenden Gestalten unbesiegbar waren.
    Die Menschen auf der Estancia sahen, wie sich die Scharen der Angreifer heulend zur Flucht wandten. Sie rannten in den Busch, als seien drei Legionen rotgeschwänzter Teufel hinter ihnen her.
    Roger Benjamin Stanton sprang aus der Deckung und fing den wankenden Zamorra
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