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0240 - Das Schwert im Jadestein

0240 - Das Schwert im Jadestein

Titel: 0240 - Das Schwert im Jadestein
Autoren: Rolf Michael
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sein Überwinder gewesen war, die mußte er persönlich langsam sterben sehen. Sie sollten in einem Verzweiflungskampf fallen. Amun-Re beschloß, den Dämonen freies Spiel zu lassen, wenn es um Zamorras Tod ging. Denn er wußte, die Ju-Ju-Dämonen waren in solchen Dingen sehr erfindungsreich.
    Amun-Re sah, daß die Sägeschwerter der Indianer aus Obsidian-Stein völlig in Ordnung waren. Diesen schrecklichen Waffen hatte auch ein spanischer Brustpanzer nicht immer standgehalten.
    »Folgt mir!« gebot Amun-Re den lebendigen Toten. »Wir werden uns mit den Männern, in denen noch Leben wohnt, vereinen. Dann greifen wir die Estancia an, die ich euch weisen werde. Tötet alle Lebewesen, die sich dort befinden! Ich, Amun-Re von Atlantis, befehle es. Ihr Blut wird fließen zu Ehren der Idole von Atlantis. Wenn Zamorra erst tot ist, kann nichts mehr meinen Weg aufhalten. Der Weg, der mich zum Herrn der Welt machen wird… !«
    ***
    »Es ist die Ruhe vor dem Sturm!« murmelte Professor Zamorra.
    »Meinst du nicht doch, daß Amun-Re geschlagen ist und sich verdrückt hat?« fragte Stanton. »Immerhin hat der Ju-Ju-Stab Ollam-ongas den Dämon Muurgh in die Flucht geschlagen. Und Amun-Re hat Ollam-onga den Todesstoß versetzt, um einen lästigen Konkurrenten loszuwerden. Er wird sich an den zehn Fingern ausrechnen können, daß du, Zamorra, inzwischen der Besitzer des Stabes geworden bist. Das bedeutet, daß du damit eine Waffe gegen ihn besitzt!«
    »Im Prinzip ja!« nickte Zamorra. »Aber Amun-Re denkt weiter. Er weiß zwar, daß ich gewisse Kräfte habe und über einiges Wissen verfüge - aber er wird ganz sicher vermuten, daß ich den Ju-Ju-Stab in seiner ganzen Kraft noch nicht ausnutzen kann!«
    »Und damit hat er leider recht!« bestätigte Nicole Duval, die hinzugetreten war. Im Hintergrund unterrichtete Michael Ullich seinen Freund in der Handhabung eines Winchester-Gewehres. Carsten Möbius trug zwar normalerweise zu seinem Schutz einen kleinen Revolver bei sich; aber eigentlich verabscheute er Schußwaffen und verstand daher nicht allzu viel davon. Doch in dem Kampf, den Professor Zamorra vorausahnte, wurde jeder gebraucht, der ein Gewehr halten konnte.
    »Erinnert ihr euch an Amun-Res letzte Worte?« fragte Professor Zamorra. »Er sprach von ›Anderen‹, die für ihn töten würden. Damit kann er eigentlich nur die Voodoo-Gläubigen aus Ollam-ongas Dorf meinen. Es dürfte ihm nicht schwerfallen, sie auf Hypnosebasis unter seine Kontrolle zu bekommen!«
    »Na, mit denen werden wir ganz gut fertig!« klopfte Roger Benjamin Stanton auf sein Gewehr. »Wir sind vorzüglich bewaffnet, und was die Munition angeht…!«
    »Ich bin sicher, daß unser Feind noch einige Trümpfe ausspielt, von denen wir noch keine Ahnung haben«, sagte Nicole Duval düster.
    »Lassen wir uns überraschen!« zog Professor Zamorra den Schluß. »In knapp zwei Stunden wird es hell. Legen wir uns noch etwas aufs Ohr. Die Ereignisse der letzten Stunden haben uns alle sehr stark mitgenommen. Die Peones der Estancia werden wachen… !«
    »Entert den Ausguck!« krächzte Cora, der Papagei, den Roger Benjamin Stanton als einzige Hinterlassenschaft seines Erbonkels Damaso bekommen hatte. Das Federvieh hatte mindestens drei Generationen christliche Seefahrt hinter sich und verstand es, seine Sprüche immer zum rechten Zeitpunkt anzubringen.
    »Daß der Vogel immer das letzte Wort haben muß!« brummte Stanton und rollte sich in einem Sessel zusammen.
    Zamorra wandte sich an den Estanciero. Nach kurzem Gespräch nickte dieser.
    »Es ist sicher das beste, wenn Sie noch etwas schlafen!« sagte Don Emilio. »Ich glaube kaum, daß wir noch mit einem Angriff rechnen müssen… !«
    Mehr hörte der Parapsychologe nicht mehr. Er schob Nicole Duval zur Treppe, die nach oben führte. Wenige Minuten später lagen die beiden Dämonenjäger vollständig angekleidet in tiefem Schlaf.
    ***
    »Alarm!«
    Die grelle Stimme riß Professor Zamorra aus dem Schlaf. Ein flüchtiger Blick auf die Armbanduhr zeigte dem Parapsychologen, daß er gerade eine knappe Stunde geschlafen hatte. Durch die halb geöffneten Jalousien am Fenster sah er, daß langsam der Morgen graute.
    »Wecken im Schiff! Raus aus den Kojen, ihr Hundesöhne!« schrillte die Stimme des Papageis.
    »Sagen Sie den Herren, daß sie später wiederkommen sollen!« versuchte Nicole, noch schlaftrunken, einen Scherz. Dann folgte sie Zamorra, der schon die Treppe hinunterhastete.
    »Hier, Nicole! Vergiß den
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