Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
024 - Die Rattenkönigin

024 - Die Rattenkönigin

Titel: 024 - Die Rattenkönigin
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
sagte auf englisch: »Wir arbeiten mit Rejnbrink zusammen. Er hat uns aufgetragen, schon vorauszugehen und im Wagen auf ihn zu warten.«
    Der überrumpelte Fahrer salutierte und war Coco sogar beim Einsteigen behilflich. »Frechheit siegt«, meinte sie schmunzelnd auf deutsch; sie verfiel immer wieder in ihre Muttersprache.
    »Anders wären wir an Rejnbrink wohl kaum herangekommen«, sagte Dorian, ebenfalls grinsend.
    Sie sahen, wie der Kommissar mit einem wahren Rattenschwanz von Reportern in seinem Schlepptau auf den Wagen zukam. Er sagte immer wieder: »Kein Kommentar!«
    Dorian konnte aus den ablehnenden und verneinenden Gesten des Kommissars den richtigen Schluß ziehen.
    Die Tür ging auf. Rejnbrink ließ sich schnaufend auf den Beifahrersitz sinken. Die ausgesperrten Reporter hämmerten wütend gegen das Seitenfenster. Dem Kommissar blieb für einen Moment vor Staunen der Mund offen, als er seine beiden Fahrgäste erblickte.
    »Das ist Coco Zamis«, stellte Dorian seine Begleiterin vor. »Mein Name ist Dorian Hunter. Ich nehme an, Trevor Sullivan hat sich von London aus bereits mit Ihnen in Verbindung gesetzt und Sie von unserem Kommen unterrichtet.«
    Der Kommissar gab einen unartikulierten Laut von sich, als würde er seinen Ärger durch ein Ventil ablassen.
    »Einen ungünstigeren Zeitpunkt haben Sie sich nicht aussuchen können, was?« schimpfte er. »Es wäre besser …«
    »Fahren wir doch erst einmal los, bevor die Reporter Ihren Dienstwagen demolieren«, unterbrach Dorian ihn, und Coco schenkte dem Kommissar ihr bezauberndstes Lächeln.
    Rejnbrink forderte den Fahrer mit einen Wink und einem Grunzlaut zum Abfahren auf.
    Kommissar Pit Rejnbrink war um die fünfzig, klein und von beachtlicher Körperfülle, und er hatte tatsächlich ein hektisch gerötetes Hängebackengesicht. Er atmete keuchend, tupfte sich mit einem Tuch ständig den Schweiß von der Stirn und wischte die Hände an seinem Mantel ab, den er offen trug. Er war mürrisch bis zur Selbstverachtung. »An der nächsten Ecke lasse ich Sie aussteigen«, erklärte er schnaufend, ohne nach hinten zu blicken. »Ich habe weiß Gott andere Sorgen, als Kindermädchen für die Agenten des britischen Geheimdienstes zu spielen. Fällt mir gar nicht ein! Ich habe Ihrem Vorgesetzten, diesem aufdringlichen Sullivan, überhaupt keine Versprechen gemacht.«
    »Genaugenommen sind wir gar keine Geheimagenten«, erklärte Dorian.
    »Nicht einmal das?«
    »Mehr als das«, berichtigte Dorian. »Wir haben eine Reihe besonderer Funktionen. Im Augenblick sind wir als Rattenfänger unterwegs. Mit Ihrer Unterstützung könnten wir Borvedam von der Rattenplage befreien.«
    »Wären Sie nur in Hameln geblieben!« sagte Kommissar Rejnbrink giftig.
    »Warum geben Sie sich eigentlich so, als könnten Sie sich selbst nicht leiden?« mischte sich Coco ein. »Sie könnten doch besserer Laune sein, nachdem Sie den Kopf von Carl de Groot gefunden haben. Oder gehört er einer anderen Leiche?«
    Rejnbrink wirbelte herum. »Woher haben Sie diese Informationen? In der Presseerklärung hat überhaupt nichts über die möglichen Zusammenhänge gestanden.«
    »Vielleicht kommen Sie doch noch zu der Überzeugung, daß sich eine Zusammenarbeit mit uns lohnen könnte«, meinte Dorian.
    »Das erscheint mir unwahrscheinlich«, erklärte der Kommissar, aber es klang schon versöhnlicher.
    Als der Fahrer, wie aufgetragen, an der nächsten Ecke halten wollte, winkte ihm Rejnbrink weiterzufahren.
    »Was haben Sie nun wirklich in Amsterdam zu suchen?«
    »Wie ich schon sagte, wir interessieren uns für die Ratten von Borvedam.«
    »Habt ihr in London nicht genug davon?«
    »Keine so gut dressierten«, erwiderte Dorian und registrierte mit Genugtuung, daß Rejnbrink zusammenzuckte. »Soweit ich informiert bin, hat es oftmals den Anschein, als seien die Aktionen der Ratten von Borvedam gezielt, als besäßen sie Intelligenz und einen Anführer, dessen Befehle sie ausführen. Ich weiß genug über Ratten – zum Beispiel, daß sie Menschen nur dann überfallen, wenn sie in die Enge getrieben werden. Die Ratten von Borvedam fallen aber in Rudeln über die Menschen her, ohne von diesen bedroht worden zu sein.«
    »Alles Humbug, Zeitungsenten!« rief Rejnbrink verärgert. »Die ganze Sache wird aufgebauscht. Unsere Ratten sind nicht anders als die anderen. Zugegeben, es ist zu Zwischenfällen gekommen, aber die hätten überall, in jeder Großstadt, auch in London, passieren können. Wenn Ratten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher