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0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch

0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch

Titel: 0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch
Autoren: Die Angst kriecht in das Kellerloch
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Auf Wiedersehen!«
    Noch bevor der alte Mann nachsehen konnte, was ihm eigentlich in die Hand gedrückt worden war, hatte der Mann am Steuer sich vorgebeugt, die Tür zugezogen und auch schon den ersten Gang eingelegt. Mit einem leisen Summen zog der starke Motor an. Hammilton sah dem Buick nach und winkte noch einmal. Dann faltete er das Papier auseinander.
    Es war eine Hundertdollar-Note.
    Vor Überraschung öffnete Hammilton den Mund, brachte aber keinen Ton heraus. Sprachlos starrte er auf den Geldschein. Hundert Dollar! Für ihn war das so etwas wie ein kleines Vermögen. Ganze hundert Dollar! Es war kaum zu fassen.
    Der alte Tramp schlurfte die Straße weiter nach Süden, bis er an den Eingang einer kleinen Snackbar kam.
    Umständlich suchte er das Kleingeld in seiner Hosentasche zusammen, und als er sich vergewissert hatte, dass es noch immer über vier Dollar waren, die er in Münzen besaß, entschloss er sich, ein kräftiges Frühstück einzunehmen.
    Hammilton setzte sich auf einen der hohen Barhocker an der lang gestreckten Theke. Der Wirt wandte ihm den Rücken zu und addierte eine Liste von Zahlen. Als er damit fertig war, drehte er sich um und sagte: »Guten Mo… ja, ist denn das die Möglichkeit? George Hammiltön? Wieder im Lande, George? Da, ein Gin zur Begrüßung. Auf Rechnung des Hauses versteht sich. Zur Gesundheit, George!«
    »Danke, Joe«, nickte der alte Tramp und kippte den eingeschenkten Gin in einem Zug hinab. Als er ihn ausgetrunken hatte, stellte er das Glas behutsam auf die Theke zurück und sagte: »Zwei Paar heiße Würstchen, drei gekochte Eier, Marmelade, Butter, Toast und eine Kanne starken Kaffee, Joe. Ich habe einen Bärenhunger.«
    »Wird sofort erledigt!«, versprach der Wirt.
    »Sag mal, hast du in letzter Zeit nichts von Rocky gehört, Rocky Snyder?«, fragte der Tramp. .
    »Der Polizist? Ach ja, ihr seid ja befreundet. Was Besonderes habe ich nicht gehört. Er wohnt noch immer hier in der Gegend, tut seinen Dienst und wird langsam älter, wie wir alle.«
    »Aber er ist noch hier, ja?«
    »Freilich! Ohne Rocky fehlte doch was in der Gegend hier. Meine Güte, der war doch schon in diesem Revier, als ich erst herkam. Wie lange hast du ihn nicht gesehen, George?«
    »Na, das muss an die drei Jahre her sein.«
    »Dann gibt’s doch was Neues bei Rocky. Er hat voriges Jahr ’nen strammen Jungen gekriegt. Natürlich seine Frau, aber schließlich ist er der Vater. Nachdem er zuerst ein Mädchen und dann noch ein Mädchen bekam, hatte er natürlich Angst, dass es wieder ein Mädchen werden würde. Du hättest das Hallo erleben sollen, als es dann doch ein Junge war! Übrigens kommt hier dein Frühstück. Lass es dir schmecken, alter Junge!«
    »Danke schön, Joe«, nickte Hammilton und machte sich heißhungrig ans Essen.
    Eine knappe halbe Stunde später bummelte er bereits weiter durch die Straßen von Downtown.
    Vor einer großen Anschlagsäule blieb er stehen. Der .große, rote Steckbrief sprang einem förmlich in die Augen.
    WANTED BY THE FBI!
    Gesucht von der Bundespolizei! Die Schlagzeile konnte man bereits aus einiger Entfernung entziffern, so groß waren die Buchstaben. Hammilton ging näher heran und las den Text, der sich neben dem Bild des gesuchten Mannes befand.
    Gesucht von der Bundespolizei! Der nebenstehend abgebildete Abraham Blythe, genannt Abby wird gesucht wegen Kindsmord. Blythe ist 24 Jahre alt, 176 cm groß und wiegt etwa 160 Pfund. Sein Gesicht …
    Hammilton las den ganzen Text. Er sah sich das Bild an und schüttelte ein paarmal den Kopf. Kindsmord!, dachte er. Pfui Teufel, wie kann einer nur ein Kind umbringen! Abraham Blythe…
    Hammilton umrundete die Anschlagsäule. Er traute seinen Augen kaum. Der Streckbrief von Blythe klebte gleich viermal an der Säule, damit man ihn aus jeder Richtung sehen konnte.
    Gesucht vom FBI! Hammilton schüttelte den Kopf. Der macht’s nicht mehr lange, dachte er. Wenn die G-men erst einmal hinter einem her sind, kann man gleich aufgeben. Die kriegen ja doch jeden…
    Er ging langsam weiter. Die Uhren in einem Geschäft zeigten auf neun Uhr dreißig. In dieser Minute betraten wir das Dachcafe auf dem Hailey Building…
    ***
    Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Brunly rückwärts taumelte von meinem Stoß. Er stieß gegen die Wand neben der zweiflügeligen Ganzglastür, als ich schon flach auf dem Boden lag und meine Smith & Wesson 38er Special aus dem Schulterhalfterriss.
    Ein paar Sekunden lang hallte der Lärm des Schusses
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