Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0237 - Mit Mörderblick und Todeslächeln

0237 - Mit Mörderblick und Todeslächeln

Titel: 0237 - Mit Mörderblick und Todeslächeln
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
anwesend. Die haben den Schrei gehört, den eine Küchenhilfe ausstieß, als sie den Schädel entdeckte. Einer der Gäste lief in die Küche und sah den Kopf. Ich gebe Ihnen mal den Namen.«
    Damit ich ihn nicht vergaß, notierte ich ihn.
    »Und Sie bleiben dabei, Sir, daß dieser von mir zerschossene Schädel irgendwie Ähnlichkeit mit Asmodinas Henker Destero haben könnte?«
    »Ja.«
    »Dann können wir uns auf etwas gefaßt machen«, sagte Suko, schob seinen Stuhl zurück und stand auf.
    Auch ich erhob mich.
    Sir James reichte uns die Hand.
    Der Superintendent wünschte uns viel Glück. In seinen Augen konnten wir die Sorge lesen.
    Auf dem Flur trafen wir Alan Hale. »Na, ihr beiden, alles klar?«
    »Ja«, sagte Suko, »wir gehen jetzt essen.«
    »Toll. Und was?«
    »Kopfsalat«, erwiderte ich trocken und ließ den Mann fassungslos stehen.
    ***
    »Paß auf, wo du hinfährst!« rief Jim Cartwright seiner Freundin Stella zu, die ihm zu unsicher auf dem Fahrrad saß und dabei den Lenker mal nach rechts, dann wieder nach links einschlug.
    »Ja, ja, bin schließlich kein Baby.«
    »Das sehe ich.«
    Jim war scharf auf Stella. Er hatte sie vor wenigen Tagen erst kennengelernt, und es hatte ihn wie ein Blitzstrahl getroffen. Das war genau die Frau, die er suchte. Nach zwei gescheiterten Ehen hatte er sich mit 38 Jahren vorgenommen, nicht noch einmal zu heiraten, aber die Verkäuferin Stella Benson machte diesen Vorsatz zur Farce.
    Völlig harmlos fing es an. Jim wollte sich eine Hose kaufen und geriet an Stella. Er hatte nicht nur eine Hose mitgenommen, sondern gleich zwei, und er hatte Stella zum Essen eingeladen. Sie zögerte zwar, die Einladung anzunehmen, doch Jim Cartwright kannte sich mit Frauen aus. Er wußte, wie man sie nehmen mußte, um ein »Ja« zu bekommen.
    Es klappte auch bei Stella.
    Abends hatte er dann erfahren, daß Stella, sie war sechs Jahre jünger als er, das gleiche Schicksal hinter sich hatte wie er. Auch geschieden und auch ziemlich allein. Single-Clubs konnten ihr da keine Abwechslung mehr bieten. Nur flüchtige Abenteuer. Darauf jedoch war Stella wirklich nicht scharf.
    Es war Jim auch nicht gelungen, die Frau in sein Bett zu bekommen. Sie weigerte sich wie ein Teenager, und so war es über einen heißen Kuß nicht hinausgegangen.
    Das allerdings sollte sich an diesem schönen Herbsttag ändern. Jim Cartwright hatte sich fest vorgenommen, Stella diesmal zu verführen.
    Wenn es nicht anders möglich war, im Freien.
    Sie fuhr vor ihm.
    Er hatte Zeit genug, ihre geschmeidige Figur zu beobachten. Sie war nicht allzu schlank. Bei ihr saßen die Kurven genau an den richtigen Stellen. Die Cordhose und der Pullover zeichneten den Körper genau nach. Das blonde Haar hatte sie mit einem Band zusammengebunden, damit der Fahrtwind es nicht so aufblähen konnte.
    Während beide über den schmalen Pfad radelten, dachte der Mann darüber nach, wie rasch doch so ein Vorsatz hinfällig werden konnte, wenn die richtige Frau erschien.
    Auch Stella war nicht abgeneigt, wieder eine Bindung einzugehen. Sie war frei, brauchte auf niemanden Rücksicht zu nehmen, denn Kinder waren aus ihrer ersten Ehe nicht hervorgegangen.
    Der Oktober zeigte sich von seiner schönsten Seite. Noch schien die Sonne. Ihre Strahlen wärmten zwar nicht mehr so wie im Sommer, doch es machte Spaß, durch die Natur zu radeln und das Laub zu sehen, das bereits eine bunte Färbung angenommen hatte.
    Vor ihnen erschien abermals ein Waldstück. Der schmale Feldweg, er hatte bisher an einem Bach entlang geführt, bog ab auf den Wald zu.
    Stella drehte sich um. Ihr Mund hatte sich zu einem Lächeln verzogen, als sie über die Schulter zurückrief: »Was liegt denn in diesem Wald, Jim?«
    »Weiß ich auch nicht.«
    »Hast du nicht von einer Mühle gesprochen, wo man auch essen kann?«
    »Ja, aber die befindet sich nicht im Wald.«
    »Wo denn?«
    »Noch dahinter. Aber wir werden zuvor noch eine kleine Pause einlegen. Schließlich haben wir etwas mitgenommen, das unbedingt verzehrt werden muß.«
    Stella lachte. »Nicht zuviel, ich muß an meine Figur denken.«
    »Das strampelst du schon wieder ab. Uns steht immerhin noch der Rückweg zum Auto bevor.«
    »Okay, ich verlasse mich voll und ganz auf dich.«
    »Das kannst du auch.« Jim Cartwright trat stärker in die Pedale. Er wollte zu seiner neuen Freundin aufschließen.
    Das Haar des Mannes zeigte schon einen Grauschimmer. Er hatte ein hartes, männliches Gesicht, das manchmal einen brutalen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher